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Stillwater – Gegen jeden Verdacht in der featured-Filmkritik: Wahrheitsfindung in Frankreich
Im Thrillerdrama „Stillwater – Gegen jeden Verdacht“ versucht Matt Damon als Bohrarbeiter Bill die Unschuld seiner Tochter zu beweisen. Auf dem Weg nimmt er einige Hürden auf sich. Wir haben den Film für Dich in der featured-Filmkritik unter die Lupe genommen.
Bill Baker (Matt Damon), ein Bohrarbeiter aus Stillwater, Oklahoma, besucht regelmäßig seine Tochter Allison (Abigail Breslin) in Südfrankreich. Allerdings ist der Anlass kein schöner gemeinsamer Urlaub, sondern ein Besuch im Gefängnis. Dort sitzt Allison ein, weil sie ihre Freundin ermordet haben soll. Obwohl der Fall von der französischen Justiz als abgeschlossen angesehen wird, setzt Bill weiterhin alles daran, die Unschuld seiner Tochter zu beweisen. Durch fehlende Französischkenntnisse und kulturelle Herausforderungen ist die Spurensuche schwieriger als gedacht. In einem Hotel lernt Bill allerdings die Französin Virginie (Camille Cottin) kennen, die bereit ist, ihn bei seinen Nachforschungen zu unterstützen. Das ist nicht ungefährlich. Denn die Hinweise führen Bill in eine zwielichtige Gegend.
Stillwater – Gegen jeden Verdacht: Erst schwerfällig, dann temporeich
Zu Beginn des Films lernst Du Bill als einfachen Mann kennen, der versucht, nach dem Verlust seines Jobs als Bohrarbeiter wieder Fuß zu fassen und sich gleichzeitig um seine Tochter in Südfrankreich zu kümmern. Die beiden haben sich nicht viel zu erzählen und auch die Geschichte entfaltet sich nur schwerfällig und langsam. Sobald Bill allerdings beschließt, in Frankreich zu bleiben und der Spur, auf die ihn seine Tochter bringt, zu verfolgen, gewinnt Stillwater – Gegen jeden Verdacht an Fahrt. Die einzelnen Puzzleteile, die Bill und Virginie auf ihren Ermittlungen einsammeln, fügen sich nach und nach zusammen und lassen Dich mitfiebern.
Matt Damon als Hinterwälder-Abziehbild
Gerade die Sprachbarriere und das Aufeinanderprallen von Bills Hinterwäldler-Kultur auf Virginies Welt sind großartig inszeniert. Tom McCarthy, der sowohl Regie geführt hat und auch für das Drehbuch verantwortlich war, achtet darauf, Bill nicht zu überzeichnen. Ausgestattet mit Flanell-Karohemd, dreckiger Baseballmütze und obligatorischem Adler-Tattoo auf dem Oberarm mimt Matt Damon Bill ein sympathisches Landei, das sich in Marseille durch sein Verhalten oft selbst im Weg steht. Als Counterpart dienen Camille Cottin als Virginie und Lilou Siauvaud als Virginies Tochter Maya. Sie sind es, die Bill und die Geschichte unterstützen. Durch sie bekommt die Story Charme und Sympathie. Denn der eigentliche Kern des Films ist wirklich harter Tobak.
Ein vielschichtiges Drama
Im fast zweieinhalbstündigen Drama, das starke Thriller-Momente beinhaltet, führen viele Einzelstränge zusammen, trennen sich wieder und kommen zu einem Schluss, der lange nachwirkt. Manchmal gerät der Fokus, die Suche nach der Wahrheit, etwas aus der Sicht. Allerdings ist Stillwater – Gegen jeden Verdacht gerade in diesen Momenten stark. Ohne zu viel verraten zu wollen: Vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen, beispielsweise zwischen Bill, Virginie und Maya sind es, die den Film wirklich sehenswert machen.
Nur kleine Schwächen in einem ansonsten großartigen Film
Im letzten Drittel zieht sich Stillwater – Gegen jeden Verdacht zwar etwas, in seiner Gesamtheit ist das Drama aber nicht nur großartig besetzt, sondern glänzt vor allem durch die Szenen, die von der eigentlichen Geschichte wegführen. Unheimlich dicht erzählt und mit einigen Stellen, an denen Du sicherlich schlucken musst, ist der Film ein wirklich gelungenes Drama.
Stillwater – Gegen jeden Verdacht
Genre: | Drama/Thriller |
Bundesstart: | 9. September |
Laufzeit: | 140 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Tom McCarthy |
Drehbuch: | Tom McCarthy, Thomas Bidegain |
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