Yord Fandar (Charlie Barnett), Jedi Padawan Jecki Lon (Dafne Keen) and Master Sol (Lee Jung-jae) haben alle Lichtschwerter in der Hand
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Auf dem Bild zu DSDS 2026 sind drei Jurymitglieder der Castingshow nebeneinander vor einem blauen Hintergrund zu sehen.
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.

Star Wars: The Acolyte | Serienkritik – Ein frischer Wind in einem Sturm voller Langeweile

Ein bish­er unbekan­ntes Kapi­tel von „Star Wars“: Die neue Dis­ney+ Serie „Star Wars: The Acolyte“ spielt noch vor der Pre­quel-Trilo­gie und erzählt vom großen Auf­stieg der Sith zur Zeit der alten Repub­lik. Wir haben die ganze Serie für Dich gese­hen. In unser­er Serienkri­tik zu Star Wars: The Acolyte ver­rat­en wir Dir, welch­es Aben­teuer Dich darin erwartet und warum wir größ­ten­teils ent­täuscht – aber auch etwas ange­tan sind.

Nach­dem Serien wie „Andor“, „Obi-Wan“ und „The Man­dalo­ri­an“ mit ihren Geschicht­en zeitlich um die Orig­i­nal-Trilo­gie kreis­ten, ist Star Wars: The Acolyte etwas Beson­deres: Du reist zum ersten Mal sehr weit in der Zeit zurück, mehrere Jahrzehnte vor „Star Wars: Episode I – Die dun­kle Bedrohung“.

In unser­er Serienkri­tik zu den acht Fol­gen von Star Wars: The Acolyte erfährst Du, warum die Show viel Poten­zial hat­te und es let­z­tendlich kaum genutzt hat.

Der Trail­er zu The Acolyte ver­spricht jede Menge Span­nung rund um einen mys­ter­iösen Mord:

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Die Handlung von The Acolyte: Eine Mordserie zerreißt den Frieden

Um Dein Serien-Erleb­nis nicht zu schmälern, wer­den wir in der Kri­tik zu Star Wars: The Acolyte die Sto­ry-Beschrei­bung vage hal­ten. Eher wollen wir Dir ein Gefühl ver­mit­teln, wie es ist, diese Serie zu schauen.

Was Du den­noch zur Rah­men­hand­lung wis­sen soll­test: Lange bevor Imper­a­tor Pal­pa­tine und Darth Vad­er die Galax­is erobern, herrscht Frieden in der alten Welt. Die Jedi befind­en sich auf dem Gipfel der Macht und sor­gen für Recht und Ord­nung – bis eines Tages der Mord an einem aus ihren Rei­hen für Auf­se­hen sorgt. Eine Truppe aus Lichtschwertträger:innen soll dieses selt­same Ereig­nis aufk­lären, das nicht das erste bleiben wird.

Hier­bei trifft Jedi-Meis­ter Sol (Lee Jung-jae) auf seine alte Schü­lerin Osha (Amand­la Sten­berg), die den Orden ver­lassen hat und mit­tler­weile als Mechanikerin arbeit­et. Sol ist davon überzeugt, dass Osha dabei helfen kann, die Täter:innen zu stop­pen. Vor allem, weil der Mord mit ihrer Ver­gan­gen­heit in Verbindung ste­hen könnte.

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Spannende Kulissen, aber stolpernder Plot

Star Wars: The Acolyte behan­delt eine Epoche, über die wir nicht allzu viel wis­sen: Die Jahrzehnte vor dem Film Star Wars: Episode I – Die dun­kle Bedro­hung. Deswe­gen ist alles sehr neu und span­nend – jed­er Schau­platz, jed­er Charak­ter und jede Sit­u­a­tion – und sei es nur ein Jedi-Train­ing oder das Erkun­den eines Waldes. Dieser neue Wind ist eine regel­rechte Wohltat. Ein faszinieren­der Plan­et fol­gt auf den anderen, die Galax­is ist lebendig und aufre­gend, so haben wir uns das vorgestellt. Was also das Star Wars-Gefühl ange­ht, bleiben hier kaum Wün­sche offen.

Die Erzählweise von The Acolyte hat jedoch ein Manko: Die Szenen fol­gen schnell aufeinan­der, es kommt zu vie­len Wen­dun­gen, bei denen die Charak­tere minütlich plöt­zlich ihre Mei­n­ung ändern – und Aufträ­gen zus­tim­men und dann wieder nicht. Das ist manch­mal sehr unglaub­würdig und kün­stlich. Was wir sehen, ist großar­tig, aber wir fühlen nicht wirk­lich mit.

Es passiert viel, aber die Sto­ry von The Acolyte bleibt sehr dünn. Das große Rät­sel, das hin­ter allem ste­ht, ist von Anfang offen­sichtlich, sodass wir bei der finalen Auflö­sung nicht mehr über­rascht sind – im Gegen­satz zu den Fig­uren, die niemals damit gerech­net hätten.

Vernestra Rwoh (Rebecca Henderson) und Master Sol (Lee Jung-jae) in Star Wars: The Acolyte.

Eine dichte Sto­ry erwartet Dich in der neuen Star Wars-Serie. — Bild: ©2024 Lucas­film Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Das Feuer ist bis zum Finale schnell verbraucht

Die ersten vier Fol­gen stellen alle Fig­uren, Plan­eten und Hand­lungse­le­mente vor und bauen eine große Span­nung für das Halb­fi­nale auf, das es wirk­lich in sich hat – sel­ten war Star Wars so bru­tal und düster.

Allerd­ings kommt danach nichts mehr Neues dazu und die Span­nungskurve fällt rasch wieder ab. Es gibt noch ein paar einzelne inter­es­sante Szenen und Kulis­sen, die wir so noch nie im Fran­chise gese­hen haben, beispiel­sweise einen Sith-Train­ingsstützpunkt, aber es ist deut­lich zu spüren, dass die Serie ab jet­zt nur noch schlep­pend auf ihr Ende zusteuert.

Ist die Serie der Auftakt für ein gewaltigeres Abenteuer?

Das Finale ist wie die Serie selb­st: Schnell, mit ein paar inter­es­san­ten Ansätzen verse­hen aber let­z­tendlich etwas unspek­takulär. Für eine Serie rund um die Sith bekommst Du fast gar nichts von ihnen zu sehen. Als ob das alles nur die langsam kochende Vor­bere­itung für etwas Größeres wäre, das erst später kommt. Und das ist enttäuschend.

Der frische Wind, neue Ideen, neue Ein­blicke, sie deuten sich über­all in den Szenen und Details an, aber let­z­tendlich bleiben sie im Hin­ter­grund, während sich im Vorder­grund nur die Dinge abspie­len, die wir ohne­hin schon ken­nen: Jedis, die zwis­chen den Plan­eten umher­reisen und immer wieder beto­nen, wie sehr sie sich doch für das Gute einsetzen.

Jedi Master Kelnacca (Joonas Suotamo) neben einem Jedi-Düsenschlitten.

Dieser Anblick darf nicht fehlen: Jedi Mas­ter Kel­nac­ca (Joonas Suo­ta­mo) neben einem Jedi-Düsen­schlit­ten. — Bild: ©2024 Lucas­film Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Eine Lightversion von Star Wars

Star Wars: The Acolyte konzen­tri­ert sich sehr stark darauf, die Epoche vor Star Wars: Episode 1 – Die dun­kle Bedro­hung in alle Rich­tun­gen auszuleucht­en und sehr viele Charak­tere aufeinan­dertr­e­f­fen zu lassen. Die Wel­tenerkun­dung und der Kri­mi ste­hen im Vorder­grund. Prinzip­iell mögen wir das und wollen immer mehr sehen, aber das geht nicht ohne Abstriche ein­her. Im sel­ben Zug bedeutet das näm­lich, dass Du nicht allzu viele Action­szenen erwarten darf­st. Das Halb­fi­nale ist der Höhep­unkt der Action – und an dieses Lev­el kommt die Serie danach nie wieder heran.

Bei ein­er Fol­gen­länge von etwa 40 Minuten gibt es meis­tens nur einen wirk­lichen Höhep­unkt – und Kämpfe kom­men sehr sel­ten vor. Star Wars: The Acolyte ist eine Lightver­sion bish­eriger Star Wars-Aben­teuer und konzen­tri­ert sich mehr auf seine Geschichte. Es wirkt so, als ob die Serie mehr Macht hätte haben kön­nen, aber das Gaspedal eben nur halb durch­drückt. Warum auch immer.

Schauspielerische Leistungen

Lee Jung-jae bringt als Jedi-Meis­ter Sol eine bre­ite Palette sub­til­er Emo­tio­nen auf die Lein­wand: Sol ist väter­lich, san­ft, aber auch bes­timmt und doch unter­schwellig vielschichtiger als andere Charak­tere vielle­icht denken. Szenen mit ihm bilden das große Highlight.

Amand­la Sten­berg spielt zwei Charak­tere gle­ichzeit­ig: Osha, als auch ihre Schwest­er Mae. Osha gibt sich gütig und beson­nen. Mae ist kaltherzig und impul­siv. Das charak­ter­liche Poten­zial erschöpft sich sehr schnell und irgend­wann ver­hal­ten sich die bei­den Schwest­ern so iden­tisch, sodass wir sie kaum noch auseinan­der­hal­ten können.

Der Rest der Charak­tere bleibt (lei­der) im Hin­ter­grund. Gerne hät­ten wir mehr von der keck­en Jedi Jec­ki (Dafne Keen) oder dem tapfer­en Jedi Yord (Char­lie Bar­nett) gese­hen, die als Neben­charak­tere über­raschend inter­es­sante Dynamiken in die Szenen mitbringen.

Star Wars: The Acolyte in der Kritik – Unser Fazit

Star Wars: Acolyte hat mit seinem Sith-Hin­ter­grund viel Span­nung ver­sprochen, aber let­z­tendlich nicht viel daraus gemacht. Wir lieben die Wel­ten, Plan­eten und die vie­len, kleinen Details dieser Epoche, die wir so in anderen Serien nicht zu sehen bekom­men. Die Hand­lung ist irri­tieren­der­weise chao­tisch, obwohl sie eigentlich sehr dünn und vorherse­hbar ist. Nach acht Fol­gen haben wir viel auch Alt­bekan­ntes gese­hen, aber nur wenige Blicke auf das ver­lock­ende Böse erhaschen dür­fen. Die Rich­tung ist die richtige, aber das Tem­po und die Fahrweise lassen uns ent­täuscht zurück.

Star Wars: The Acolyte

Genre: Sci­ence-Fic­tion, Fantasy
Bun­desstart: 5. Juni 2024
Umfang: 8 Fol­gen
FSK: -
Regie: Leslye Head­land
Drehbuch: Leslye Head­land

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