Thunfische schwimmen im Schwarm vor einem Fischernetz weg.
© Netflix/Courtesy of Artgrid
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions

Seaspiracy und Co.: Die fünf besten Meeres-Dokus auf Netflix zum Abtauchen

Ende März ist die Meeres-Doku „Sea­spira­cy“ auf Net­flix ges­tartet und schlägt seit­dem hohe Wellen. Der Film prangert Missstände der weltweit­en Fis­cherei an und gibt Ein­blicke in die alarmierende Sit­u­a­tion der Ozeane. Damit möchte die neue Doku auf weitre­ichende Bedro­hun­gen für das Leben in den Meeren aufmerk­sam machen und den Fis­chkon­sum kri­tisieren. Wir stellen Dir fünf Meeres-Dokus vor, die zum Nach­denken anre­gen.

Kristal­lk­lares Wass­er, end­los weiße Strände und far­ben­fro­he Koral­len­riffe: Solche Bilder sehen wir immer sel­tener – nicht nur im Urlaub, son­dern auch in Doku­men­tarfil­men. Statt unberührter Natur führen uns Umwelt-Dokus des­o­late Zustände der Welt­meere vor Augen. Sie geben real­is­tis­che Ein­blicke in kom­plexe Prob­lematiken, die das Leben und die Bio­di­ver­sität unter Wass­er gefährden. Mit beein­druck­en Bildern möcht­en auch unsere fünf Top-Dokus auf Net­flix die Zuschauer wachrüt­teln und zu einem nach­haltigeren, kon­sum­be­wussteren Ver­hal­ten motivieren.

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Seaspiracy: Wie der Mensch die Meere zerstört

Was uns Umweltschützer und Kli­ma­ex­perten son­st mit Fak­ten, Zahlen und War­nun­gen ver­mit­teln wollen, hat der britis­che Filmemach­er Ali Tabrizi in eine emo­tionale und action­re­iche Erzäh­lung gepackt. In Sea­spira­cy führt er uns die Missstände und gravieren­den Auswirkun­gen der mod­er­nen Fis­cherei vor Augen: Über­fis­chung, destruk­tive Fang­meth­o­d­en und unge­woll­ter Beifang, ille­gale Fis­cherei, fehlende staatliche Kon­trollen, schädliche Sub­ven­tio­nen, Überdün­gung, Kli­makrise, Ver­schmutzung und unmen­schliche Arbeits­be­din­gun­gen: Sea­spira­cy umreißt die Prob­lematik in all sein­er Kom­plex­ität.

Trotz der gut gemein­ten Absicht der Doku kri­tisieren einige Umwelt-Organ­i­sa­tio­nen jedoch teils unwis­senschaftliche Zahlen und Aus­sagen, die aus dem Zusam­men­hang geris­sen seien. WWF zweifelt beispiel­sweise die Aus­sage an, dass es im Jahr 2048 keinen Fisch mehr geben wird. Die Strate­gie, mit drama­tis­chen Darstel­lun­gen ein möglichst großes Pub­likum anzus­prechen, haben die Mach­er schon bei ihrer vorheri­gen Doku­men­ta­tion Cowspira­cy erre­icht, die auf die Fol­gen der Fleischin­dus­trie und Massen­tier­hal­tung aufmerk­sam macht. Auch wenn viele Kri­tikpunk­te ihre Berech­ti­gung haben, die Aus­sage der Doku bleibt gle­ich: Es kann nicht so weit­er gehen.

A Plastic Ocean: Die Welt ertrinkt in Kunststoff

Eigentlich wollte der aus­tralis­che Filmemach­er und Jour­nal­ist Craig Lee­son vor Sri Lan­ka Blauwale fil­men. Doch noch viele Kilo­me­ter vom Fes­t­land ent­fer­nt fall­en ihm Unmen­gen an Müll im Wass­er auf. Gemein­sam mit der Taucherin Tanya Streeter macht er sich auf die Reise, um die Plas­tik­fluten in den Meeren und an den Küsten der Welt zu doku­men­tieren. In seinem Film „A Plas­tic Ocean“ geht er den durch Kun­st­stoffe verur­sacht­en Umwelt­prob­le­men auf den Grund – und verdeut­licht, wie gravierend die weltweite Ver­schmutzung der Ozeane tat­säch­lich ist. Veren­dete Meer­estiere mit einem Magen voller Kun­st­stoff sind nur die Spitze des (schmelzen­den) Eis­bergs. Die Meeres-Doku macht die Prob­leme für Meeres­be­wohn­er und Ökosys­teme unter Wass­er und Auswirkun­gen an Land deut­lich: Auf Tuvalu scheint die Plas­tik-Deponie Krankheit­en zu verur­sachen. In Mani­la „spie­len” Kinder im Müll, wo eigentlich ein Strand sein sollte.

Mein Lehrer, der Krake: Die Geschichte einer einzigartigen Freundschaft

2010 stand der preis­gekrönte Doku­men­tarfilmer Craig Fos­ter kurz vor dem Burn-out. Daher beschloss er, etwas in seinem Leben zu ändern. Er begann zu tauchen und begeg­nete in einem Algen­wald vor der Küste Südafrikas einem Okto­pus-Weibchen, zu dem er eine ungewöhn­liche Fre­und­schaft entwick­elte. In dem Film „Mein Lehrer, der Krake“ (2020) erkun­det Fos­ter mit dem achtarmi­gen Meeres­be­wohn­er die geheimnisvolle Unter­wasser­welt und lernt beein­druck­ende Seit­en der Natur ken­nen.

Die Net­flix-Pro­duk­tion berührt durch die per­sön­liche Geschichte des Pro­tag­o­nis­ten, der seine einzi­gar­ti­gen Erleb­nisse und Erken­nt­nisse mit den Zuschauern teilt. Nicht ohne Grund räumte „My Octo­pus Teacher“ im ver­gan­genen Jahr so ziem­lich alle Ausze­ich­nun­gen ab, die die Doku-Branche zu vergeben hat. 2021 war die Pro­duk­tion sog­ar als „Bester Doku­men­tarfilm” für den Oscar nominiert.

Mission Blue: Meeres-Doku zwischen Hoffnung und Herausforderung

Die renom­mierte Meeres­forscherin Sylvia Ear­le hat es sich zur Leben­sauf­gabe gemacht, die Ozeane zu ret­ten. Der Doku­men­tarfilm „Mis­sion Blue“ (2014) begleit­et sie über drei Jahre bei Tauchgän­gen rund um den Globus und zeich­net par­al­lel ihre per­sön­liche Entwick­lung nach – von früh­esten Erin­nerun­gen daran, wie sie schon als kleines Mäd­chen den Ozean erkun­dete, über die Zeit, in der sie einen gewagten Unter­wass­er-Ein­satz bei den Jungfer­nin­seln anführte, bis hin zu ihren Erfahrun­gen als wis­senschaftliche Lei­t­erin der US-Bun­des­be­hörde für Ozeane und Atmo­sphäre. Der Film verbindet ihre per­sön­liche Geschichte mit ein­er ehrgeizigen Mis­sion: Ear­le möchte ein Nation­al­park-Sys­tem für gesün­dere Ozeane entwick­eln, das sie “Hope Spots” (Hoff­nungspunk­te) nen­nt. Doch während sie zu weit entle­ge­nen Orten reist, um dort auf teils katas­trophale Zustände hinzuweisen, wird deut­lich, wie gewaltig die Her­aus­forderun­gen sind, die vor uns liegen.

Chasing Coral: Der Klimawandel im Zeitraffer

Über­all auf der Welt ver­schwinden Koral­len­riffe. Die Net­flix-Pro­duk­tion „Chas­ing Coral“ (2017) macht das Ster­ben unter der Wasser­ober­fläche sicht­bar und zeigt sowohl die faszinierende Schön­heit als auch Ver­wund­barkeit der Meeres­land­schaft. Der mehrfach aus­geze­ich­nete Film begleit­et ein Team von Tauch­ern, Wis­senschaftlern und Fotografen bei ihrem Ver­such, das klimabe­d­ingte Koral­len­ster­ben filmisch festzuhal­ten. Mit Zeitraf­fer-Kam­eras wollen sie das Koral­len­ble­ichen aufze­ich­nen, kämpfen dabei aber gegen tech­nis­che Tück­en und Naturge­wal­ten. Trotz der Rückschläge kann sich das Ergeb­nis sehen lassen: Die bewe­gende und bildge­waltige Doku­men­ta­tion führt vor Augen, wie Koral­len­riffe weltweit durch den Kli­mawan­del und men­schlich­es Han­deln zer­stört wer­den. Chas­ing Coral ist die Fort­set­zung der Umwelt-Doku „Chas­ing Ice“, die zuvor einen Emmy als „Beste Natur­doku­men­ta­tion” gewon­nen hat.

Keine Frage: Unsere Welt­meere sind wie viele andere Ökosys­teme auch in ein­er Krise und brauchen mehr Aufmerk­samkeit. Umwelt-Dokus zeigen uns eine Welt, die den meis­ten son­st ver­bor­gen bleibt.  Sie machen klar: Wenn wir weit­er­ma­chen wie bish­er, haben wir bald mit weitaus größeren Katas­tro­phen zu kämpfen. Die gefährden das Leben in den Meeren und das des Men­schen.

Welche Meeres-Doku hat Dich zulet­zt beson­ders beein­druckt? Denkst Du, dass Filme wie Sea­spira­cy zu mehr Nach­haltigkeit und Umwelt­be­wusst­sein beitra­gen kön­nen? Wir freuen uns auf Deine Mei­n­ung!

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