Thunfische schwimmen im Schwarm vor einem Fischernetz weg.
© Netflix/Courtesy of Artgrid
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Seaspiracy und Co.: Die fünf besten Meeres-Dokus auf Netflix zum Abtauchen

Ende März ist die Meeres-Doku „Sea­spira­cy“ auf Net­flix ges­tartet und schlägt seit­dem hohe Wellen. Der Film prangert Missstände der weltweit­en Fis­cherei an und gibt Ein­blicke in die alarmierende Sit­u­a­tion der Ozeane. Damit möchte die neue Doku auf weitre­ichende Bedro­hun­gen für das Leben in den Meeren aufmerk­sam machen und den Fis­chkon­sum kri­tisieren. Wir stellen Dir fünf Meeres-Dokus vor, die zum Nach­denken anregen. 

Kristal­lk­lares Wass­er, end­los weiße Strände und far­ben­fro­he Koral­len­riffe: Solche Bilder sehen wir immer sel­tener – nicht nur im Urlaub, son­dern auch in Doku­men­tarfil­men. Statt unberührter Natur führen uns Umwelt-Dokus des­o­late Zustände der Welt­meere vor Augen. Sie geben real­is­tis­che Ein­blicke in kom­plexe Prob­lematiken, die das Leben und die Bio­di­ver­sität unter Wass­er gefährden. Mit beein­druck­en Bildern möcht­en auch unsere fünf Top-Dokus auf Net­flix die Zuschauer wachrüt­teln und zu einem nach­haltigeren, kon­sum­be­wussteren Ver­hal­ten motivieren.

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Seaspiracy: Wie der Mensch die Meere zerstört

Was uns Umweltschützer und Kli­ma­ex­perten son­st mit Fak­ten, Zahlen und War­nun­gen ver­mit­teln wollen, hat der britis­che Filmemach­er Ali Tabrizi in eine emo­tionale und action­re­iche Erzäh­lung gepackt. In Sea­spira­cy führt er uns die Missstände und gravieren­den Auswirkun­gen der mod­er­nen Fis­cherei vor Augen: Über­fis­chung, destruk­tive Fang­meth­o­d­en und unge­woll­ter Beifang, ille­gale Fis­cherei, fehlende staatliche Kon­trollen, schädliche Sub­ven­tio­nen, Überdün­gung, Kli­makrise, Ver­schmutzung und unmen­schliche Arbeits­be­din­gun­gen: Sea­spira­cy umreißt die Prob­lematik in all sein­er Komplexität.

Trotz der gut gemein­ten Absicht der Doku kri­tisieren einige Umwelt-Organ­i­sa­tio­nen jedoch teils unwis­senschaftliche Zahlen und Aus­sagen, die aus dem Zusam­men­hang geris­sen seien. WWF zweifelt beispiel­sweise die Aus­sage an, dass es im Jahr 2048 keinen Fisch mehr geben wird. Die Strate­gie, mit drama­tis­chen Darstel­lun­gen ein möglichst großes Pub­likum anzus­prechen, haben die Mach­er schon bei ihrer vorheri­gen Doku­men­ta­tion Cowspira­cy erre­icht, die auf die Fol­gen der Fleischin­dus­trie und Massen­tier­hal­tung aufmerk­sam macht. Auch wenn viele Kri­tikpunk­te ihre Berech­ti­gung haben, die Aus­sage der Doku bleibt gle­ich: Es kann nicht so weit­er gehen.

A Plastic Ocean: Die Welt ertrinkt in Kunststoff 

Eigentlich wollte der aus­tralis­che Filmemach­er und Jour­nal­ist Craig Lee­son vor Sri Lan­ka Blauwale fil­men. Doch noch viele Kilo­me­ter vom Fes­t­land ent­fer­nt fall­en ihm Unmen­gen an Müll im Wass­er auf. Gemein­sam mit der Taucherin Tanya Streeter macht er sich auf die Reise, um die Plas­tik­fluten in den Meeren und an den Küsten der Welt zu doku­men­tieren. In seinem Film „A Plas­tic Ocean“ geht er den durch Kun­st­stoffe verur­sacht­en Umwelt­prob­le­men auf den Grund – und verdeut­licht, wie gravierend die weltweite Ver­schmutzung der Ozeane tat­säch­lich ist. Veren­dete Meer­estiere mit einem Magen voller Kun­st­stoff sind nur die Spitze des (schmelzen­den) Eis­bergs. Die Meeres-Doku macht die Prob­leme für Meeres­be­wohn­er und Ökosys­teme unter Wass­er und Auswirkun­gen an Land deut­lich: Auf Tuvalu scheint die Plas­tik-Deponie Krankheit­en zu verur­sachen. In Mani­la „spie­len” Kinder im Müll, wo eigentlich ein Strand sein sollte.

Mein Lehrer, der Krake: Die Geschichte einer einzigartigen Freundschaft

2010 stand der preis­gekrönte Doku­men­tarfilmer Craig Fos­ter kurz vor dem Burn-out. Daher beschloss er, etwas in seinem Leben zu ändern. Er begann zu tauchen und begeg­nete in einem Algen­wald vor der Küste Südafrikas einem Okto­pus-Weibchen, zu dem er eine ungewöhn­liche Fre­und­schaft entwick­elte. In dem Film „Mein Lehrer, der Krake“ (2020) erkun­det Fos­ter mit dem achtarmi­gen Meeres­be­wohn­er die geheimnisvolle Unter­wasser­welt und lernt beein­druck­ende Seit­en der Natur kennen.

Die Net­flix-Pro­duk­tion berührt durch die per­sön­liche Geschichte des Pro­tag­o­nis­ten, der seine einzi­gar­ti­gen Erleb­nisse und Erken­nt­nisse mit den Zuschauern teilt. Nicht ohne Grund räumte „My Octo­pus Teacher“ im ver­gan­genen Jahr so ziem­lich alle Ausze­ich­nun­gen ab, die die Doku-Branche zu vergeben hat. 2021 war die Pro­duk­tion sog­ar als „Bester Doku­men­tarfilm” für den Oscar nominiert.

Mission Blue: Meeres-Doku zwischen Hoffnung und Herausforderung

Die renom­mierte Meeres­forscherin Sylvia Ear­le hat es sich zur Leben­sauf­gabe gemacht, die Ozeane zu ret­ten. Der Doku­men­tarfilm „Mis­sion Blue“ (2014) begleit­et sie über drei Jahre bei Tauchgän­gen rund um den Globus und zeich­net par­al­lel ihre per­sön­liche Entwick­lung nach – von früh­esten Erin­nerun­gen daran, wie sie schon als kleines Mäd­chen den Ozean erkun­dete, über die Zeit, in der sie einen gewagten Unter­wass­er-Ein­satz bei den Jungfer­nin­seln anführte, bis hin zu ihren Erfahrun­gen als wis­senschaftliche Lei­t­erin der US-Bun­des­be­hörde für Ozeane und Atmo­sphäre. Der Film verbindet ihre per­sön­liche Geschichte mit ein­er ehrgeizigen Mis­sion: Ear­le möchte ein Nation­al­park-Sys­tem für gesün­dere Ozeane entwick­eln, das sie “Hope Spots” (Hoff­nungspunk­te) nen­nt. Doch während sie zu weit entle­ge­nen Orten reist, um dort auf teils katas­trophale Zustände hinzuweisen, wird deut­lich, wie gewaltig die Her­aus­forderun­gen sind, die vor uns liegen.

Chasing Coral: Der Klimawandel im Zeitraffer 

Über­all auf der Welt ver­schwinden Koral­len­riffe. Die Net­flix-Pro­duk­tion „Chas­ing Coral“ (2017) macht das Ster­ben unter der Wasser­ober­fläche sicht­bar und zeigt sowohl die faszinierende Schön­heit als auch Ver­wund­barkeit der Meeres­land­schaft. Der mehrfach aus­geze­ich­nete Film begleit­et ein Team von Tauch­ern, Wis­senschaftlern und Fotografen bei ihrem Ver­such, das klimabe­d­ingte Koral­len­ster­ben filmisch festzuhal­ten. Mit Zeitraf­fer-Kam­eras wollen sie das Koral­len­ble­ichen aufze­ich­nen, kämpfen dabei aber gegen tech­nis­che Tück­en und Naturge­wal­ten. Trotz der Rückschläge kann sich das Ergeb­nis sehen lassen: Die bewe­gende und bildge­waltige Doku­men­ta­tion führt vor Augen, wie Koral­len­riffe weltweit durch den Kli­mawan­del und men­schlich­es Han­deln zer­stört wer­den. Chas­ing Coral ist die Fort­set­zung der Umwelt-Doku „Chas­ing Ice“, die zuvor einen Emmy als „Beste Natur­doku­men­ta­tion” gewon­nen hat.

Keine Frage: Unsere Welt­meere sind wie viele andere Ökosys­teme auch in ein­er Krise und brauchen mehr Aufmerk­samkeit. Umwelt-Dokus zeigen uns eine Welt, die den meis­ten son­st ver­bor­gen bleibt.  Sie machen klar: Wenn wir weit­er­ma­chen wie bish­er, haben wir bald mit weitaus größeren Katas­tro­phen zu kämpfen. Die gefährden das Leben in den Meeren und das des Menschen.

Welche Meeres-Doku hat Dich zulet­zt beson­ders beein­druckt? Denkst Du, dass Filme wie Sea­spira­cy zu mehr Nach­haltigkeit und Umwelt­be­wusst­sein beitra­gen kön­nen? Wir freuen uns auf Deine Meinung! 

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