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Sci-Fi-Verschwörungs-Serie Spides: Augen auf beim Drogenkauf
Die in Deutschland produzierte Serie „Spides“ nimmt Dich mit in die Berliner Clubszene, inklusive einer verrückten und gefährlichen Droge, Aliens und allerhand Verschwörungstheorien. Ob sich der Trip auf Pay-TV-Sender SYFY lohnt, liest Du in unserer Spides Serienkritik
Bereits am 5. März hält eine neue deutsche Produktionshoffnung Einzug in Dein Wohnzimmer. Zumindest sofern Du, unter anderem mit GigaTV, den Sender SYFY empfängst. Hier warten dann in wöchentlichem Turnus acht Folgen der Serie auf Dich und nehmen Dich mit auf einen Trip, der es in sich hat: Mitten im Berliner Nachtleben macht eine Droge die Runde, die für das Verschwinden junger Leute verantwortlich ist. Das ist aber noch nicht das Schlimmste! Aliens haben die Droge erfunden, um aus Menschen willenlose Wirte zu machen. Wir haben uns bereits die ersten drei Folgen angesehen und verraten Dir in unserer Spides Serienkritik, warum Du für die Serie auf SYFY umschalten solltest.
Spides Serienkritik: Atemlos durch die Nacht
Nora (Rosabell Laurenti Sellers) wacht endlich aus dem Koma auf. Aber alles ist anders als zuvor, denn sie erinnert sich an nichts. Nicht an ihre Eltern, nicht an ihre Freunde und schon gar nicht an ihr früheres Leben. Die Schuld daran sehen Ärzte und ihre Eltern Helen (Désirée Nosbusch) und Ron (Francis Fulton-Smith) bei der neuen Partydroge „Blis“, die gerade in der Berliner Nachtclubszene ihren Umlauf macht. Nicht nur Nora ist nach der Einnahme verschwunden und dann verändert wieder aufgewacht, beziehungsweise aufgetaucht, sondern auch eine Reihe anderer junger Menschen. Das ruft die beiden Ermittler David (Falk Hentschel) und Nique (Florence Kasumba) auf den Plan. Ihre Ermittlungen führen sie tief in den Drogensumpf und die Partyszene von Berlin. Aber auch Nora möchte wissen, was passiert ist und forscht auf eigene Faust nach. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, was nicht nur sie erschüttert, sondern die ganze Menschheit gefährden könnte: Aliens wollen mithilfe der Droge die Menschen infiltrieren und so die Erde in ihre Gewalt bringen. Und Noras Leben ist viel enger mit den Aliens verknüpft, als ihr lieb ist.
Deine Augen machen bling-bling
Dunkle Clubs, eine pink-lila Droge, die über Augentropfen zugeführt wird und furchteinflößende Aliens, die mithilfe menschlicher Schergen langsam, aber sicher Berlin infiltrieren. Was als Prämisse durchaus spannend klingt, startet in der ersten Folge erst einmal mit einer soliden Charaktereinführung und der klassischen Irreführung des Zuschauers. Was ist los in den Pseudo-Berghains? Warum kippt sich der Kommissar zu Recherchezwecken die Drogen selbst ins Auge und warum sprechen, zumindest in der Originalfassung der deutschen Produktion, alle Englisch? Zumindest letztere Frage lässt sich einfach beantworten: Showrunner Rainer Matsutani hat sich NBC Universal International ins Boot geholt und zielt mit der Serie auf eine internationale Vermarktung ab. Das ist zwar schön und gut, allerdings wirken die Dialoge im Original oft etwas schlaksig und ungelenk. Abgesehen davon hapert es häufig an Sinn und Zweck so mancher Unterhaltung. Dadurch liegen Rollen und Verbandelungen einzelner Charaktere, die offenbar den Zuschauer zu einem späteren Zeitpunkt überraschen sollen, nach zwei Sekunden auf der Hand.
Lieber gar keinen Trip als einen schlechten
Nachdem man sich einigermaßen vom vorhersehbaren Schock erholt hat, dass wohl Aliens für die seltsame Droge, die aus Menschen willenlose Zombies macht, verantwortlich sind, geht Matsutani noch einen Schritt weiter und streut schnell Verschwörungstheorien. Wer steckt wirklich hinter den fiesen Machenschaften? Wer hilft den Aliens und warum sind Noras scheinbare Freunde megaseltsam? Eigentlich bietet „Spides“ viele gute Ansätze, mit denen man als Zuschauer auch gut unterhalten werden könnte. Verwirrung kommt allerdings leider aus anderen Gründen auf, als man sich gewünscht hätte: Durch die teils sehr langatmige und wilde Geschichtsführung, die stereotyp gezeichneten Charaktere und die offensichtlichen Verschwörungsansätze macht sich schnell eine gewisse Verärgerung breit. Lichtblick sind dabei die computeranimierten Effekte.
Spides hat ein paar interessante Ansätze, die aber leider an manchen Stellen schwach umgesetzt wurden. Rainer Matsutani muss sich den direkten Vergleich zu anderen deutschen Mystery-Produktionen, wie beispielsweise Dark, gefallen lassen und muss hier aus unserer Sicht Lehrgeld zahlen. Da helfen dann leider auch keine Alien-Augentropfen mehr. Solltest Du allerdings mal wieder Lust auf komische Verschwörungstheorien, Aliens, seltsame Drogentrips und die Farbe Lila in all ihren Facetten haben, so kannst Du Dir ab dem 5. März die Serie auf SYFY, übrigens auch empfangbar über GigaTV, gönnen. Wir sind gespannt auf Deine Meinung! Das war unsere Spides Serienkritik. Übrigens haben wir auch mit Showrunner Rainer Matsutani über die Serie gesprochen. Das ganze Interview findest Du hier.
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