Nora und Hae Sang (Past Lives) unterhalten sich auf einem Schiff
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Robert De Niro schaut aus einem Auto heraus
Ein Surfer duckt sich vor einem Riesenhai im Riesenmonsterfilm Film Meg 2: Die Tiefe
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Past Lives – In einem anderen Leben | Kritik: Lässt ein Film über Zweifel Dich am Film zweifeln?

Jede:r zweifelt mal an der ein oder anderen Lebensentschei­dung. Im Dra­ma „Past Lives – In einem anderen Leben“ ist Zweifel das Haupt­the­ma. Ob die Entschei­dung ins Kino zu gehen die Richtige ist, erfährst Du in unser­er Filmkri­tik zu Past Lives – In einem anderen Leben.

Na Young (Kinder­darstel­lerin: Seung-ah Moon) und Hae Sung (Kinder­darsteller: Seung-min Leem) sind seit der Grund­schule unz­ertrennlich. Zumin­d­est bis zu dem Zeit­punkt als Na mit ihrer Fam­i­lie nach Kana­da auswan­dert. Zwölf Jahre später arbeit­et Na, die nun Nora heißt (nun dargestellt von Gre­ta Lee), als Dra­matik­erin in New York und Hae Sung (nun Yoo Teo) als Inge­nieur in Seoul.

Während sie ihrem neuen Leben nachge­ht und kaum mehr an ihren Fre­und aus Kinderta­gen denkt, sucht Hae Sung nach ihr, um wieder Kon­takt aufzunehmen. Dank Videochats kön­nen sich die bei­den aus­tauschen und ihre Beziehung erneut aufleben lassen. Doch lange hält auch diese Fre­und­schaft­sepisode nicht. Bis zu dem Tag als Hae Sung beschließt, Nora in New York zu besuchen. Endlich sehen sie sich nach 24 Jahren wieder und Hae Sung ist bere­it, Nora seine Gefüh­le zu geste­hen. Dumm nur, dass sie mit­tler­weile seit sieben Jahren mit Arthur (John Mag­a­ro) ver­heiratet ist.

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Past Lives – In einem anderen Leben: Hätte, hätte, Fahrradkette

Das Dra­ma Past Lives ver­ar­beit­et drei Phasen in den Leben von Na beziehungsweise Nora und Hae Sung. Während wir nur kurz Ein­blicke in die Kind­heit der bei­den bekom­men, konzen­tri­ert sich der Film schnell auf die Phasen, die zwölf und 24 Jahre später anset­zen.

Nora und Hae Sung (Past Lives) als Kinder

Nora und Hae Sung sind seit der Grund­schule unz­ertrennlich. — Bild: © Twen­ty Years Rights LLC

In der zweit­en Phase ver­fol­gen wir Nora dabei, wie sie von Kana­da nach New York zieht. Dort eifert sie ihrem Vater nach und wird Dra­matur­gin. Zudem passt sie sich der amerikanis­chen Lebensweise an, ohne dabei ihre süd­ko­re­anis­chen Wurzeln zu vergessen. Sie scheint in ihrem neuen Leben mehr angekom­men zu sein, als Hae Sung es in seinem je war. Bere­its während seines Studi­ums überkom­men ihn Zweifel, ob die Entschei­dun­gen, die er getrof­fen hat, die richti­gen waren. Er malt sich aus, was hätte sein kön­nen. Auch wenn er zunächst nicht unzufrieden wirkt, ver­ste­hen wir als Zuschauer:innen langsam, dass etwas an ihm nagt. Dafür braucht Regis­seurin und Drehbuchau­torin Celine Song fast den hal­ben Film, was wir tat­säch­lich etwas anstren­gend fan­den.

Spektakulär unspektakulär

Bere­its nach der ersten Phase wird klar, dass Hae Sung Nora schein­bar mehr ver­misst als umgekehrt. Er ist es, der nach ihr sucht, aber sie ist sich die ganze Zeit nicht sich­er, ob sie den Kon­takt wirk­lich möchte. Dies wird auch beim Abschluss der zweit­en Phase, dem Wieder­se­hen per Videochat und dem durch sie ein­geleit­eten Ende deut­lich.

Nora bricht erneut den Kon­takt ab und bei­de gehen weit­er ihren Werde­gang. Dabei sind ihre Lebenswege spek­takulär unspek­takulär. Dass sich Leben in unter­schiedliche Rich­tun­gen bewe­gen kön­nen, wis­sen Zuschauer:innen meist aus eigen­er Erfahrung. Regis­seurin und Drehbuchau­torin Celine Song pocht aber in schi­er end­los wirk­enden Szenen darauf, dies deut­lich darzustellen. Das Prob­lem hier­bei ist jedoch, dass sowohl Noras als auch Hae Sungs Leben nicht außergewöhn­lich sind. Vielle­icht ist genau das der Kniff der Sto­ry – der uns allerd­ings sehr ermüdet hat, weil kaum etwas passiert.

Mehr Drama im letzten Drittel und ein grandioser Cast

Glück­licher­weise nimmt Past Lives in der drit­ten Phase, als Hae Sung sich entschließt, nach New York zu fliegen und seine mit­tler­weile ver­heiratete Kind­heits­fre­undin zu besuchen, ein wenig mehr Fahrt auf. Hier zeigt der Kam­mer­spiel-Cast, was fein­füh­liges Spiel wirk­lich bedeutet.

Nora und Hae Sung (Past Lives) stehen zusammen in der Bahn und unterhalten sich

Hae Sung fliegt nach New York, um Nora zu besuchen. — Bild: © Twen­ty Years Rights LLC

Yoo Teo mimt großar­tig den von Zweifel zer­fresse­nen Hae Sung, während man auch bei Gre­ta Lee (Nora) langsam aber sich­er die Zweifel im Gesicht sieht. Wirk­lich beein­druck­end ist hinge­gen die Leis­tung von John Mag­a­ro, der den ver­ständ­nisvollen Ehe­mann Arthur verkör­pert. Durch sein Spiel wird uns als Zuschauer:innen klar, dass es nicht immer ein großes Dra­ma mit Hap­py End für wen auch immer geben muss, son­dern dass Gefüh­le auch durch Min­i­mal­is­mus aus­ge­drückt wer­den kön­nen.

Past Lives – In einem anderen Leben in der Kritik: Unser Fazit

Past Lives – In einem anderen Leben ist ein sehr langsames Dra­ma, dessen Dra­maturgie lange vor sich hin schwelt und unsere Geduld auf die Probe stellt. Die ständi­gen Zweifel über die eige­nen Entschei­dun­gen wirken als Haupt­the­ma irgend­wann abgenutzt.

Der Gang ins Kino lohnt sich aber für den let­zten Akt, denn ger­ade hier zeigen alle drei Darsteller:innen, dass ein gutes Dra­ma durch seine Schauspieler:innen lebt. Bis dahin musst Du jedoch erst ein­mal eine Stunde durch­hal­ten.

Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 17. August 2023
Laufzeit: 128 Minuten
FSK: Ab 0 Jahren freigegeben
Regie: Celine Song
Drehbuch: Celine Song

Du schaust gerne ein­dringliche Dra­men? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­er Vertreter dieses Gen­res Dich zulet­zt beson­ders begeis­tert hat.

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