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Nomadland: Das Ende erklärt – wohin geht die Reise für Fern?
Ab dem 30. Dezember 2021 kannst Du “Nomadland” auf Disney+ streamen, vielleicht hast Du den Oscar-Abräumer aber auch im Kino gesehen. Nun fragst Du Dich: Wohin geht die Reise für Fern eigentlich? Hier findest Du das Ende von Nomadland erklärt.
Nomadland räumte bei den Oscars 2021 richtig ab: Er gewinnt in den Kategorien bester Film, beste Regie (Chloé Zhao) und beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand). Der Film ist dabei ein leises Roadmovie mit einer schlichten Geschichte und kein Leinwandspektakel.
Aber Nomadland berührt. Und wirft einige Fragen auf. Das Drama handelt von der 60-jährigen Witwe Fern, gespielt von Frances McDormand, die alles hinter sich lässt, um „on the road” zu leben.
Nomadland: Das Ende erklärt
Kurz nach dem Tod ihres Mannes verliert Fern ihren Job. Der einzige Arbeitsplatz in der Kleinstadt Empire, Nevada, hat den Laden dichtgemacht. Fern packt ihre Habseligkeiten in einen Van und zieht von Ort zu Ort.
Sie fährt dorthin, wo es Arbeit gibt, oft nur für wenige Wochen. Sie putzt Klos, schuftet im Lager, packt bei der Ernte an. Fern entfernt sich immer mehr von ihrer Familie und Freunden, aber sie lernt andere Menschen kennen: Nomaden wie sie, die aus verschiedenen Gründen unterwegs sind.
Sie trifft auf Dave, der bei seinem Sohn lebt und an ihr Interesse zeigt. Auch Ferns Schwester bietet ihre Hilfe an. Später macht Fern die Bekanntschaft mit Bob Wells, dem Organisator eines jährlichen Nomadentreffens. Aber Fern hält es nirgendwo lange aus. Sie steigt wieder in ihren Van und fährt weiter durch die schier endlosen Weiten des amerikanischen Westens.
“Sind Sie obdachlos?”, fragt sie eines Tages ein Mädchen im Supermarkt. “Nein”, antwortet Fern. “Ich bin nicht obdachlos, ich bin nur hauslos.”
Der Kreis schließt sich
Nach einigen Monaten kehrt Fern nach Empire zurück. Aber nicht, um zu bleiben. Sie verkauft den Rest ihrer eingelagerten Habseligkeiten. Und sie besucht noch einmal das Haus, in dem sie mit ihrem Mann Bo lebte.
Nach einem Rundgang durch die leeren Räume tritt sie durch die Hintertür in den Garten und blickt hinaus in die Landschaft. Das letzte Filmbild zeigt ihren Van, der sich auf der Straße Richtung Horizont entfernt.
Am Ende des Films kommt Fern wieder dort an, wo sie startete. Für sie und für die Handlung von Nomadland schließt sich damit ein Kreis. Die Zeit unterwegs war nötig, um Bos Tod zu verarbeiten. Das hatte sie lange nicht zugelassen. Und deswegen konnte sie sich auch nicht auf neue Beziehungen einlassen, etwa auf ein gemeinsames Leben mit Dave.
Das Ende von Nomadland: Der Tod und das Leben auf der Straße
Ein Gespräch mit Nomadenkumpel Bob löste offenbar diese Sperre in ihr. Bob hat seinen Sohn verloren, aber Trost darin gefunden, den Toten als Teil der Nomadengemeinschaft zu betrachten.
Auch die Nomaden würden sich zwar immer wieder aus den Augen verlieren, aber sie seien immer zuversichtlich, einander irgendwann wieder zu begegnen, meint Bob. Der Abschied sei nie für immer, es hieße stets “Wir sehen uns”.
Erst nach diesem Gespräch mit Bob kann Fern nach Empire zurückkehren – und dieses Kapitel ihres Lebens abschließen. Nicht Empire war ihre Heimat, sondern das Leben mit Bo. Und ohne Bo kann sie überall leben. Also genauso gut in einem Van, der quer durch die Vereinigten Staaten unterwegs ist.
Wie wird Fern in Zukunft leben?
Lebt Fern nun glücklich weiter? Es deutet einiges darauf hin. So ganz freiwillig begibt sie sich zwar nicht auf die Straße. Ohne wirtschaftliche Perspektive in einer Geisterstadt bleibt ihr allerdings auch nichts anderes übrig, als zu verschwinden.
Aber für Fern ist Heimat nicht mehr länger, wo das Haus steht, sondern wo das Herz ist. In ihrem Fall: bei den Menschen, die sie unterwegs kennenlernt und irgendwann irgendwo wieder trifft, und bei den Landschaften, die an ihr vorüberziehen.
Wie findest Du Nomadland? Hat Dich der Film berührt oder eher kaltgelassen? Schreib uns Deine Meinung gerne in einem Kommentar!