Frances McDormand als Fern in Nomadland.
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Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders

Nomadland: Das Ende erklärt – wohin geht die Reise für Fern?

Ab dem 30. Dezem­ber 2021 kannst Du “Nomad­land” auf Dis­ney+ strea­men, vielle­icht hast Du den Oscar-Abräumer aber auch im Kino gese­hen. Nun fragst Du Dich: Wohin geht die Reise für Fern eigentlich? Hier find­est Du das Ende von Nomad­land erklärt.

Nomad­land räumte bei den Oscars 2021 richtig ab: Er gewin­nt in den Kat­e­gorien bester Film, beste Regie (Chloé Zhao) und beste Haupt­darstel­lerin (Frances McDor­mand). Der Film ist dabei ein leis­es Road­movie mit ein­er schlicht­en Geschichte und kein Leinwandspektakel.

Aber Nomad­land berührt. Und wirft einige Fra­gen auf. Das Dra­ma han­delt von der 60-jähri­gen Witwe Fern, gespielt von Frances McDor­mand, die alles hin­ter sich lässt, um „on the road” zu leben.

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Nomadland: Das Ende erklärt

Kurz nach dem Tod ihres Mannes ver­liert Fern ihren Job. Der einzige Arbeit­splatz in der Kle­in­stadt Empire, Neva­da, hat den Laden dicht­gemacht. Fern packt ihre Hab­seligkeit­en in einen Van und zieht von Ort zu Ort.

Sie fährt dor­thin, wo es Arbeit gibt, oft nur für wenige Wochen. Sie putzt Klos, schuftet im Lager, packt bei der Ernte an. Fern ent­fer­nt sich immer mehr von ihrer Fam­i­lie und Fre­un­den, aber sie lernt andere Men­schen ken­nen: Nomaden wie sie, die aus ver­schiede­nen Grün­den unter­wegs sind.

Sie trifft auf Dave, der bei seinem Sohn lebt und an ihr Inter­esse zeigt. Auch Ferns Schwest­er bietet ihre Hil­fe an. Später macht Fern die Bekan­ntschaft mit Bob Wells, dem Organ­isator eines jährlichen Nomaden­tr­e­f­fens. Aber Fern hält es nir­gend­wo lange aus. Sie steigt wieder in ihren Van und fährt weit­er durch die schi­er end­losen Weit­en des amerikanis­chen Westens.

“Sind Sie obdach­los?”, fragt sie eines Tages ein Mäd­chen im Super­markt. “Nein”, antwortet Fern. “Ich bin nicht obdach­los, ich bin nur hauslos.”

Der Kreis schließt sich

Nach eini­gen Monat­en kehrt Fern nach Empire zurück. Aber nicht, um zu bleiben. Sie verkauft den Rest ihrer ein­ge­lagerten Hab­seligkeit­en. Und sie besucht noch ein­mal das Haus, in dem sie mit ihrem Mann Bo lebte.

Nach einem Rundgang durch die leeren Räume tritt sie durch die Hin­tertür in den Garten und blickt hin­aus in die Land­schaft. Das let­zte Film­bild zeigt ihren Van, der sich auf der Straße Rich­tung Hor­i­zont entfernt.

Am Ende des Films kommt Fern wieder dort an, wo sie startete. Für sie und für die Hand­lung von Nomad­land schließt sich damit ein Kreis. Die Zeit unter­wegs war nötig, um Bos Tod zu ver­ar­beit­en. Das hat­te sie lange nicht zuge­lassen. Und deswe­gen kon­nte sie sich auch nicht auf neue Beziehun­gen ein­lassen, etwa auf ein gemein­sames Leben mit Dave.

Das Ende von Nomadland: Der Tod und das Leben auf der Straße

Ein Gespräch mit Nomadenkumpel Bob löste offen­bar diese Sperre in ihr. Bob hat seinen Sohn ver­loren, aber Trost darin gefun­den, den Toten als Teil der Nomadenge­mein­schaft zu betrachten.

Auch die Nomaden wür­den sich zwar immer wieder aus den Augen ver­lieren, aber sie seien immer zuver­sichtlich, einan­der irgend­wann wieder zu begeg­nen, meint Bob. Der Abschied sei nie für immer, es hieße stets “Wir sehen uns”.

Erst nach diesem Gespräch mit Bob kann Fern nach Empire zurück­kehren – und dieses Kapi­tel ihres Lebens abschließen. Nicht Empire war ihre Heimat, son­dern das Leben mit Bo. Und ohne Bo kann sie über­all leben. Also genau­so gut in einem Van, der quer durch die Vere­inigten Staat­en unter­wegs ist.

Wie wird Fern in Zukunft leben?

Lebt Fern nun glück­lich weit­er? Es deutet einiges darauf hin. So ganz frei­willig beg­ibt sie sich zwar nicht auf die Straße. Ohne wirtschaftliche Per­spek­tive in ein­er Geis­ter­stadt bleibt ihr allerd­ings auch nichts anderes übrig, als zu verschwinden.

Aber für Fern ist Heimat nicht mehr länger, wo das Haus ste­ht, son­dern wo das Herz ist. In ihrem Fall: bei den Men­schen, die sie unter­wegs ken­nen­lernt und irgend­wann irgend­wo wieder trifft, und bei den Land­schaften, die an ihr vorüberziehen.

Wie find­est Du Nomad­land? Hat Dich der Film berührt oder eher kalt­ge­lassen? Schreib uns Deine Mei­n­ung gerne in einem Kommentar!

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