Cate Blanchett und Bradley Cooper in "Nightmare Alley".
© picture alliance/Associated Press/Kerry Hayes
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders

Nightmare Alley: Das Ende des Noir-Thrillers erklärt

„Night­mare Alley” von Guiller­mo del Toro ist grandios beset­zt und stim­mungsvoll in Szene geset­zt. Der Thriller im Jahrmark­ts-Milieu hat eine düstere Sto­ry. Aber was bedeutet der Schluss? Wir erk­lären Dir hier das Ende von Night­mare Alley.

Night­mare Alley ist eine Art Remake von Edmund Gould­ings „Der Schar­la­tan” (1947), der auf dem gle­ich­nami­gen Buch von William Lind­say Gre­sham basiert. Guiller­mo del Toros promi­nent beset­zte Neu­ver­fil­mung heim­ste 2022 vier Oscarno­minierun­gen ein, unter anderem als bester Film.

Night­mare Alley startete am 20. Jan­u­ar 2022 in den deutschen Kinos. Du möcht­est den Film gerne ein zweites Mal sehen? Er ist bere­its in Kürze, näm­lich ab dem 16. März 2022, bei Dis­ney+ als Stream zu sehen.

Ein Film ohne Happy End

Guiller­mo del Toro gilt als Meis­ter düster­er Aben­teuer und alb­traumhafter Fan­ta­sy. Mit Night­mare Alley kreierte der Regis­seur („Pans Labyrinth”, „Shape of Water”) einen Thriller im Stil des Film noir der 40er- und 50er-Jahre.

Die typ­is­chen Zutat­en sind ein angek­nack­ster Anti­held, eine gefährliche Femme fatale und eine pes­simistis­che Grund­stim­mung. Genre-Fans wis­sen: So eine Geschichte hat kein Hap­py End. Auch Night­mare Alley zählt dazu.

Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der hoch hin­aus will, aber fürchter­lich abstürzt. Hast Du den Streifen noch nicht gese­hen, soll­test Du natür­lich erst mal nicht weit­er­lesen. Denn im Fol­gen­den erk­lären wir das Ende von Night­mare Alley.

Nightmare Alley: Ein kurzer Recap zum Film

Der Anti­held in Night­mare Alley ist Stan­ton „Stan” Carlisle (Bradley Coop­er). Zu Beginn sehen wir ihn eine Leiche unter dem Fuß­bo­den eines Haus­es ver­steck­en. Dann zün­det er das Gebäude an und verschwindet.

Auf der Suche nach ein paar Dol­lars, ein­er war­men Mahlzeit und ein­er Matratze heuert er auf dem Jahrmarkt von Clem Hoate­ly (Willem Dafoe) an. Clems Spezial­ität ist eine Geek-Show, in der er hil­flose Außenseiter:innen bei abson­der­lichen Tätigkeit­en ausstellt.

Stan fre­un­det sich mit dem Men­tal­is­ten­paar Zeena (Tony Col­lette) und Pete (David Strathairn) an und hat bald alle ihre Tricks aus der Welt des ange­blich Übersinnlichen drauf. Seine Kar­riere wird kurz von Petes Tod über­schat­tet, der an ein­er Flasche Fusel stirbt, die Stan ihm besorgt hatte.

Mit sein­er Kol­le­gin Mol­ly (Rooney Mara) kehrt er dem Rum­mel schließlich den Rück­en. In New York ziehen die bei­den eine große Illu­sion­is­ten-Show auf. Dort trifft er eines Abends auf die Psy­chi­a­terin Dr. Lilith Rit­ter (Cate Blanchett).

Sie gehen eine Part­ner­schaft ein. Aber mehr als auf Liebe und Lei­den­schaft scheint die Verbindung auf Gier gebaut zu sein. Die Masche: Stan gaukelt Rit­ters wohlhaben­den Patient:innen vor, Kon­takt zu Ver­stor­be­nen her­stellen zu können.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Das Ende von Nightmare Alley erklärt

Der reiche Ezra Grindle ist schließlich sein Verder­ben: Grindle will mit sein­er ver­stor­be­nen Geliebten kom­mu­nizieren, die er einst zu ein­er Abtrei­bung gezwun­gen hat­te. Die Show läuft aber aus dem Rud­er – Stan tötet Grindle sowie einen weit­eren Mann. Es kommt zum Stre­it mit Lilith, und Stan wird handgreiflich.

Anschließend flieht der Pro­tag­o­nist aus der Stadt und ste­ht nun, wie am Anfang des Films, vor dem Nichts. Stan stolpert über einen Rum­melplatz und fragt den Besitzer, ob er für ihn arbeit­en könne.

Der lehnt ab, hat dann aber doch einen kleinen Job für Stan. Er könne als Geek arbeit­en. Stan antwortet: „Herr, dafür bin ich geboren.” Damit schließt sich der Teufel­skreis in Night­mare Alley. Der Anti­held ist wieder da angekom­men, wo seine Reise begonnen hat. Sein Auf­stieg ist grausam gescheitert.

Der Vater, der Alkohol und eine Femme fatale

Woran ist er gescheit­ert? In erster Lin­ie an sich selb­st und möglich­weise an seinen famil­iären Ver­hält­nis­sen. Stan, das enthüllt eine Rück­blende im let­zten Drit­tel des Films, hat seinen Vater ster­ben lassen: Einen Alko­ho­lik­er, der ihn nicht vor ein­er feindlichen Umge­bung beschützen kon­nte, nach­dem sich seine Mut­ter mit einem anderen Mann aus dem Staub gemacht hatte.

Auf Clems Jahrmarkt find­et er dann gle­ich zwei Vater­fig­uren: den dubiosen Clem, der seine Geeks abhängig macht und ster­ben lässt; und den weisen, aber alko­holkranken Pete. Clem erscheint Stan nicht als Vor­bild, aber auf Petes Botschaften hört er eben­so wenig. Er warnt Stan, mit seinen Tricks niemals bis zum Äußer­sten zu gehen.

Unklar ist, ob Stan die Alko­holvergif­tung seines Men­tors Pete bewusst her­beige­führt und somit erneut eine alko­holkranke Vater­fig­ur umge­bracht hat. Petes Tod ver­schafft ihm auf jeden Fall die Geheimnisse in Form eines Buch­es, die er für seinen Auf­stieg braucht.

Der wird durch die Femme fatale aber durchkreuzt. Lilith ver­führt Stan nicht nur zu den lukra­tiv­en Spuk­shows. Sie sorgt auch dafür, dass der bis­lang Absti­nente trinkt. Und sie nutzt Stan als willfähriges Werkzeug ihrer Rache an Ezra Grindle.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Der gewalt­tätige Mann hat­te Lilith einst ver­let­zt (sie zeigt Stan im Laufe des Films eine Narbe auf ihrer Brust). Grindle soll deshalb finanziell aus­bluten und am Ende für seine Tat­en ster­ben. Als das Stan klar wird, ist es längst zu spät. Am Ende von Night­mare Alley scheint er sein Schick­sal akzep­tiert zu haben: Stan hat seinen Platz gefun­den, ganz unten und ohne jede (falsche) Hoffnung.

Er ist wie Ikarus, der hoch fliegen will, schließlich aber der Sonne zu nahe kommt und abstürzt. Stan hat außer­dem zu viel Schuld auf sich geladen: Mit seinem Gepäck aus Mord, Gier und Hochmut lan­det er in der Gosse.

Wie würdest Du das Ende von Night­mare Alley inter­pretieren? Ver­rate es uns in einem Kommentar.

Das könnte Dich auch interessieren