Sean Bean in Black Death
© © Wild Bunch/Central Film
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die 15 besten Mittelalterfilme bei Netflix, Amazon Prime und Co.

Das Mit­te­lal­ter übt seit jeher eine ganz beson­dere Fasz­i­na­tion auf uns aus. Epis­che Schlacht­en, poli­tis­che Intri­gen und Heldengeschicht­en prä­gen den Mythos dieser Epoche. Kein Wun­der, dass inzwis­chen unzäh­lige Mit­te­lal­ter­filme bei Net­flix, Ama­zon Prime, Sky, Max­dome und Co. ver­füg­bar sind. Damit du den Überblick behältst, haben wir hier die 15 besten Mit­te­lal­ter­filme aller Zeit­en für dich aufge­lis­tet.

Königreich der Himmel: Monumentales Epos von Ridley Scott

Schmied Balian (Orlan­do Bloom) ste­ht nach den Toden sein­er Frau und seines Kindes vor dem Nichts. Geächtet von der Gesellschaft, bricht der junge Mann zu ein­er Reise auf und tritt dabei nicht nur in die Fußstapfen seines welt­berühmten Vaters, son­dern wird außer­dem zu ein­er entschei­den­den Fig­ur in einem der größten Kon­flik­te des Mit­te­lal­ters.

Darum solltest du Königreich der Himmel sehen:

Für Block­buster wie Kön­i­gre­ich der Him­mel wurde das Genre des Mon­u­men­tal­films erfun­den. Gigan­tis­che Schlacht­en inklu­sive schwindel­er­re­gen­der Action­se­quen­zen hat Regis­seur Rid­ley Scott (Glad­i­a­tor) en masse in pet­to.

Mon­u­men­tal ist auch die Beset­zungsliste mit Welt­stars wie Orlan­do Bloom (Der Herr der Ringe), Eva Green (Dum­bo), Liam Nee­son (96 Hours), Edward Nor­ton (Amer­i­can His­to­ry X) und Niko­laj Coster-Wal­dau (Game of Thrones).

Orlando Bloom in Königreich der Himmel

Epis­che Schlacht­en warten auf Orlan­do Bloom in Kön­i­gre­ich der Him­mel | © Twen­ti­eth Cen­tu­ry Fox of Ger­many GmbH

Lass die Finger weg, wenn…

…du eine his­torisch akku­rate Auseinan­der­set­zung mit der Kreuz­zug-Epoche erwartest. Kön­i­gre­ich der Him­mel nimmt es nicht ganz so genau mit der geschichtlichen Vor­lage und set­zt eher auf opu­lente Schlacht­en statt auf eine authen­tis­che Darstel­lung der dama­li­gen Zeit.

Der Medicus: Imposanter Mittelalterfilm mit Elyas M’Barek und Ben Kingsley

Robert Cohen (Tom Payne) ver­fügt über die unglaubliche Gabe, den Tod ein­er Per­son durch Han­dau­fle­gen vorherzuse­hen. Nach dem Ableben sein­er Mut­ter beg­ibt sich der junge Mann auf eine aben­teuer­liche Reise durch die Welt und macht sich auf die Suche nach dem größten Heil­er aller Zeit­en.

Darum solltest du Der Medicus sehen:

Bildge­waltige Mit­te­lal­ter-Epen kann nicht nur Hol­ly­wood. Das bewies der deutsche Regis­seur Philipp Stöl­zl (Nord­wand) 2013 mit der Ver­fil­mung des Weltbest­sellers Der Medicus von Noah Gor­don. Ein grandios zusam­mengestelltes Starensem­ble mit Ben Kings­ley (Gand­hi), Tom Payne (The Walk­ing Dead) und Elyas M’Barek (Fack ju Göhte) trägt das visuelle Schw­ergewicht und ver­lei­ht den Charak­teren Tief­gang. Hier passt so ziem­lich alles.

Poster vom Mittelalterfilm Der Medicus

In Der Medicus wird Tom Payne (unten) zum Schüler vom größten Heil­er aller Zeit­en | © Uni­ver­sal Pic­tures Inter­na­tion­al Ger­many GmbH

Lass die Finger weg, wenn…

…du mehr als das klas­sis­che Gut-gegen-Böse-Schema sehen willst. Moralis­chen Grau­zo­nen räumt Stöl­zl in Der Medicus keinen Platz ein und vere­in­facht damit einige Kon­flik­te, die im Buch deut­lich kom­plex­er her­aus­gear­beit­et sind.

Robin Hood - König der Diebe: Kevin Costner als Held in Strumpfhosen

Nach sein­er Rück­kehr aus Jerusalem find­et Robin Hood (Kevin Cost­ner) sein Heimat­dorf in Großbri­tan­nien im Chaos vor. Sein Vater wurde getötet, sein Anwe­sen niederge­bran­nt und das gesamte Hab und Gut der Fam­i­lie beschlagnahmt. Dahin­ter steckt der Sher­iff von Not­ting­ham (Alan Rick­man). Doch der hat seine Rech­nung ohne Robin Hood gemacht, der Rache schwört und die Geknechteten von ihrem Leid erlösen will.

Darum solltest du Robin Hood – König der Diebe sehen:

Robin Hood – König der Diebe will vor allem unter­hal­ten, und das gelingt Regis­seur Kevin Reynolds (Water­world) exzel­lent. Kevin Cost­ner (Der mit dem Wolf tanzt) überzeugt als titel­geben­der Held und spielt seine Rolle mit der nöti­gen Por­tion Ironie, die einge­bet­tet in die opu­lente Insze­nierung voll ins Schwarze trifft.

Kevin Costner in Robin Hood - König der Diebe

Als Robin Hood lehrt Kevin Cost­ner den Bösen das Fürcht­en | © Con­corde Filmver­leih GmbH

Ras­ante Action­se­quen­zen mit aufwendi­gen Stunts und pointierte Dialoge machen Robin Hood – König der Diebe zu einem richtig guten Aben­teuer­film.

Lass die Finger weg, wenn…

…du keine typ­is­che Hol­ly­wood-Sichtweise auf eine his­torische Kult­fig­ur suchst. Robin Hood – König der Diebe kratzt hier nur an der Ober­fläche und bleibt stets gute Unter­hal­tung. Moralis­chen Tief­gang oder eine dif­feren­zierte Auseinan­der­set­zung mit der dur­chaus strit­ti­gen Leg­en­den­fig­ur lässt Regis­seur Reynolds lei­der ver­mis­sen.

Ironclad - Bis zum letzten Krieger: Heavy Metal im Mittelalter

Im mit­te­lal­ter­lichen Eng­land wider­set­zt sich King John (Paul Gia­mat­ti) mit äußer­ster Bru­tal­ität dem auf­streben­den Adel, der mehr Frei­heit­en für seinen Stand fordert. Nach­dem drei erfahrene Tem­pel­rit­ter um Thomas Mar­shal (James Pure­foy) Zeu­gen jen­er Gewalt­tat­en wer­den, müssen sie ihre kampfer­probten Fähigkeit­en unter Beweis stellen, um den wild gewor­de­nen Monar­chen zu stop­pen.

Darum solltest du Ironclad – Bis zum letzten Krieger sehen:

Vor allem Splat­ter-Fans dürften ihre helle Freude an der britis­chen B-Pro­duk­tion haben. Ange­priesen als „Brave­heart auf Speed“, geht Iron­clad – Bis zum let­zten Krieger in die Vollen, präsen­tiert abge­tren­nte Kör­perteile und blutige Schlacht­szenen bis zum Abwinken.

Poster von Ironclad - Bis zum letzten Krieger

Iron­clad - Bis zum let­zten Krieger überzeugt mit einem starken Cast | © Uni­ver­sum Film

Dabei nimmt sich der Mit­te­lal­ter­film nicht son­der­lich ernst, haut auch musikalisch ordentlich drauf und hat mit Paul Gia­mat­ti (12 Years a Slave), James Pure­foy (Altered Car­bon – Das Unsterblichkeit­spro­gramm), Bri­an Cox (X-Men 2) und Kate Mara (House of Cards) auch noch jede Menge Star­pow­er zu bieten.

Lass die Finger weg, wenn…

…du mit Shaky Cam-Auf­nah­men wenig anfan­gen kannst. Als B-Movie kämpften die Mach­er von Iron­clad mit gerin­gen finanziellen Mit­teln, die sich in schwachen CGI-Effek­ten nieder­schlu­gen. Die wiederum ver­suchte Regis­seur Jonathan Eng­lish mit Wack­elka­m­era-Auf­nah­men zu ver­tuschen, was die teil­weise lan­gen Kampf­szenen zu echt­en Her­aus­forderun­gen macht.

Braveheart: Mel Gibson im Kampf um die schottische Unabhängigkeit

Schot­t­land gegen Ende des 13. Jahrhun­derts: Das Volk lei­det schw­er unter der Schreck­en­sh­errschaft von König Eduard I. (Patrick McGoohan). Als der englis­che Monarch die Frau von William Wal­lace (Mel Gib­son) öffentlich hin­richt­en lässt, stürzt sich der auf Rache sin­nende Witwer in den poli­tis­chen Kon­flikt mit der Besatzungs­macht und zettelt dabei einen Krieg an, der die Geschichte Bri­tan­niens nach­haltig verän­dert.

Darum solltest du Braveheart sehen:

Brave­heart dient in dieser Liste qua­si als Blau­pause für einen epis­chen Mit­te­lal­ter­film. Der knapp drei Stun­den lange Block­buster räumte 1996 sat­te fünf Oscars ab und strotzt nur so vor Pathos und Mit­te­lal­ter­flair. Mon­u­men­tale Schlacht­en gehen Hand in Hand mit ein­er pack­enden Geschichte über Frei­heit und Selb­st­bes­tim­mung. Mel Gib­son (Mad Max) bril­liert dabei als titel­geben­der Pro­tag­o­nist.

Mel Gibson und Sophie Marceau in Braveheart

Mel Gib­son met­zelt sich in Brave­heart durch die englis­chen Besatzer | © 20th Cen­tu­ry Fox Home Enter­tain­ment

Lass die Finger weg, wenn…

…du zart besaitet bist. Brave­heart schlägt deut­lich härtere Töne an als beispiel­sweise Kön­i­gre­ich der Him­mel, zeigt offen Gewalt inklu­sive Verge­wal­ti­gun­gen und polar­isierte damit nach sein­er Veröf­fentlichung. Für einen lock­eren Filmabend vor dem Fernse­her ist das Epos also eher weniger geeignet.

Outlaw King: Intensives und exzellent inszeniertes Netflix-Mittelalter-Epos

Anfang des 14. Jahrhun­derts will Robert the Bruce (Chris Pine) das been­den, was William „Brave­heart“ Wal­lace nicht gelun­gen ist: Schot­t­land soll unab­hängig von der britis­chen Kro­ne existieren. Doch der Krieg gegen die Besatzer fordert seine Opfer und lässt die Gren­zen zwis­chen Gut und Böse immer mehr ver­schwim­men.

Darum solltest du Outlaw King sehen:

Regis­seur David Macken­zie (Hell or High Water) gelang mit Out­law King ein erschreck­end bru­tales Mit­te­lal­ter-Epos, das exk­lu­siv bei Net­flix veröf­fentlicht wurde. Die Inten­sität der Schlacht­en kann ohne Prob­leme mit den ganz Großen des Gen­res mithal­ten.

Chris Pine in Outlaw King

Robert the Bruce (Chris Pine) kämpft in Out­law King um die schot­tis­che Unab­hängigkeit | © Net­flix

Spek­takuläre Kam­er­afahrten, lange Ein­stel­lun­gen ohne Schnitt und toll chore­o­gra­phierte Kampf­szenen gehörten ohne Zweifel zum Besten, was Net­flix aktuell in dieser Hin­sicht zu bieten hat.

Lass die Finger weg, wenn…

…du Hochspan­nung bis zur let­zten Sekunde brauchst, um bei der Stange gehal­ten zu wer­den. Out­law King ver­liert sich teil­weise in den bril­lanten Bildern, was dem Span­nungs­bo­gen des Films manch­mal nicht unbe­d­ingt gut­tut.

Black Death: Sean Bean und Eddie Redmayne im übernatürlichen Mittelalterfilm

Im Jahr 1348 wird Eng­land von der Pest heimge­sucht. Nur ein kleines abgele­genes Dorf scheint von der tod­brin­gen­den Seuche ver­schont zu bleiben. Gerüchte besagen, dass die Bewohn­er einen Bund mit dem Teufel geschlossen haben. Der junge Novize Osmund (Eddie Red­mayne) und der erfahrene Rit­ter Ulric (Sean Bean) wer­den in das Dorf entsandt, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Darum solltest du Black Death sehen:

Black Death beleuchtet eine der schreck­lich­sten Peri­o­den des Mit­te­lal­ters vor dem Hin­ter­grund ein­er Geschichte über Glauben, Macht und Fanatismus. Als Kulis­sen wur­den dabei viele Schau­plätze in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen-Anhalt genutzt. Regis­seur Christo­pher Smith (Creep) ver­hüllt seine Hor­ror-Szener­ie mit ein­er düsteren Grund­stim­mung, die Black Death zu einem enorm inten­siv­en Erleb­nis macht.

Sean Bean in Black Death

Unheim­liche Dinge geschehen in dem Dorf, das Krieger Ulric (Sean Bean) in Black Death unter­suchen muss | © Wild Bunch/Central Film

Lass die Finger weg, wenn…

…du dich als alter Hase im Hor­ror-Genre siehst. Black Death greift häu­fig auf bekan­nte Stilmit­tel zurück und verkommt damit streck­en­weise zu einem bil­li­gen Abklatsch bekan­nter Genre-Vertreter. Das trübt das pos­i­tive Gesamt­bild aber nur ger­ingfügig.

Ritter aus Leidenschaft: Knallige Mittelalter-Komödie mit Heath Ledger

Bis vor kurzem führte Knappe William (Heath Ledger) ein unbescholtenes Leben an der Seite seines Her­rn Sir Hec­tor (Nick Brim­ble). Doch als dieser einen Turnier­wet­tkampf nicht über­lebt, übern­immt sein bish­eriger Pro­tegé kurz­er­hand Pferd und Lanze – und gewin­nt nicht nur Turniere, son­dern auch die Herzen der Frauen.

Darum solltest du Ritter aus Leidenschaft sehen:

Rit­ter aus Lei­den­schaft ist der Rock­star unter den Mit­te­lal­ter­fil­men. Krachende Riffs unter­malen die Tjostkämpfe, die Haupt­darsteller Ledger (The Dark Knight) und Shan­nyn Sos­sa­mon (40 Tage und 40 Nächte) haben sichtlich Spaß an ihrer Arbeit und die Neben­rollen von Paul Bet­tany (Avengers: Infin­i­ty War) und Alan Tudyk (Fire­fly – Der Auf­bruch der Seren­i­ty) stechen aus dem hochkaräti­gen Cast beson­ders her­aus.

Heath Ledger in Ritter aus Leidenschaft

Der Rock­star unter den Mit­te­lal­ter­helden: William (Heath Ledger) | © Sony Pic­tures Home Enter­tain­ment

Lass die Finger weg, wenn…

…du Wert auf his­torisch authen­tis­che Darstel­lun­gen legst. Rit­ter aus Lei­den­schaft unter­hält unglaublich gut, wenn dich die zahlre­ichen Anachro­nis­men nicht weit­er stören.

The King: Coming of Age-Epos mit atemberaubenden Schlachten

Nach dem plöt­zlichen Tod seines Vaters Hen­ry IV. (Ben Mendel­sohn) wird dem lebenslusti­gen Prinzen Hal (Tim­o­th­ée Cha­la­met) die absolute Macht über das englis­che Kön­i­gre­ich ver­liehen. Dem hedo­nis­tis­chen jun­gen Mann gefällt das gar nicht, zumal er nicht nur die innen­poli­tis­chen Inter­essen wahren, son­dern zu allem Über­fluss auch noch den Krieg mit Frankre­ich führen muss.

Darum solltest du The King sehen:

Regis­seur David Michôd (Kön­i­gre­ich des Ver­brechens) präsen­tiert mit der Net­flix-Pro­duk­tion The King ein beein­druck­endes visuelles Erleb­nis, das den Flair des Mit­te­lal­ters und den Schreck­en des Krieges vor dem Hin­ter­grund stark­er Charak­tere meis­ter­haft auf den Bild­schirm zaubert. Co-Autor Joel Edger­ton (Red Spar­row) sorgt als königlich­er Berater Fal­staff für einige Lach­er in der anson­sten düster insze­nierten Geschichte.

Timothée Chalamet in The King

König Hein­rich V. - ein tragis­ch­er Held | © Net­flix

Lass die Finger weg, wenn…

…du nicht unbe­d­ingt ein Fan von Schaus­piel­er Robert Pat­tin­son (Cos­mopo­lis) bist. Der Twi­light-Star scheint in The King fehl am Platz zu sein und mimt seinen Charak­ter Dauphin der­art über­trieben franzö­sisch, dass eher der Ein­druck ein­er Satire-Per­for­mance entste­ht.

Noch mehr Einzel­heit­en zu The King find­est du in unser­er Kri­tik zum Film.

Johanna von Orleans: Volle Frauenpower im Mittelalterkracher von Luc Besson

Im Hun­dertjähri­gen Krieg zwis­chen Frankre­ich und Eng­land scheint kein Ende in Sicht. Bis die erst 17-jährige Jeanne d‘Arc (Mil­la Jovovich) beim franzö­sis­chen Throner­ben Charles de Val­ois (John Malkovich) erscheint, ihm die Befreiung seines Lan­des von der englis­chen Besatzung ver­spricht und ihm die Kro­ne in Aus­sicht stellt. Damit begin­nt eine der beein­druck­end­sten Heldengeschicht­en aller Zeit­en.

Darum solltest du Johanna von Orleans sehen:

Gigan­tis­che Schlacht­en, eine authen­tis­che Mit­te­lal­ter­szener­ie und stark aus­d­if­feren­zierte Charak­tere sind die großen Plus­punk­te des epis­chen Block­busters von Regis­seur Luc Besson (Lucy).

Milla Jovovich in Johanna von Orleans

Jeanne d’Arc (Mil­la Jovovich) vere­int die Massen hin­ter sich | © Colum­bia Tri-Star Filmge­sellschaft mbhH

Der Fran­zose ori­en­tierte sich bei sein­er Darstel­lung der Johan­na von Orleans sehr nah an den his­torischen Fak­ten, auch wenn hier und da die Dra­maturgie den Vor­tritt bekam. John Malkovich (Con Air) und Dustin Hoff­man (Rain Man) ragen aus dem starken Cast her­aus.

Lass die Finger weg, wenn…

…du eine Heldengeschichte nach bekan­ntem Schema erwartest. Besson porträtiert Jeanne d’Arc als ambiva­lente Fig­ur mit eini­gen Schwächen, die nicht unbe­d­ingt zu einem sym­pa­this­chen Bild beitra­gen. Entsprechend bleibt die Frage, wie Johan­na von Orleans let­z­tendlich im geschichtlichen Kon­text einzuord­nen ist, unbeant­wortet.

Der 13te Krieger: Antonio Banderas und eine Wikingerhorde auf Geisterjagd

Der in Bag­dad in Ung­nade gefal­l­ene Poet Ahmad Ibn Fadlãn (Anto­nio Ban­deras) wird vom Khal­ifen nach Nor­den aus­ge­sandt, um als Botschafter mit den dort ansäs­si­gen Völk­ern in Kon­takt zu treten. Auf sein­er Reise trifft Ahmad auf eine Gruppe Wikinger. Als diese befürcht­en, dass eine uralte mys­tis­che Macht auf die Erde zurück­gekehrt ist, wird der Botschafter kurz­er­hand in die Truppe aufgenom­men.

Darum solltest du der 13te Krieger sehen:

Das Mit­te­lal­ter existierte nicht nur in Europa. Vor allem in Asien flo­ri­erte die Gesellschaft in dieser Epoche. Der 13te Krieger ent­führt dich in diese span­nende Zeit, auch wenn die Hand­lung schnell auf den alten Kon­ti­nent wech­selt. Vor allem die imposante Insze­nierung sticht her­aus. Wun­der­schöne Szene­r­ien wech­seln sich ab mit stark chore­o­gra­phierten Action­se­quen­zen.

Antonio Banderas in Der 13te Krieger

Anto­nio Ban­deras schließt sich in Der 13te Krieger ein­er Gruppe Wikinger an | © Con­corde Filmver­leih GmbH

Lass die Finger weg, wenn…

…du ein Meis­ter­w­erk von einem Mit­te­lal­ter­film erwartest. Der 13te Krieger musste mit eini­gen Prob­le­men während der Drehar­beit­en klarkom­men, darunter ein Regiewech­sel. Das Endergeb­nis spal­tete die Kri­tik­er, einige Hand­lungsstränge vom Anfang wur­den let­z­tendlich nicht been­det.

In der Serie The Last King­dom wirst du eben­falls zurück in die Wikingerzeit ver­set­zt.

The Last King - Der Erbe des Königs: Norwegischer Mittelalterfilm mit Tormund-Darsteller Kristofer Hivju

Nach dem Tod des nor­wegis­chen Königs Hakan ent­bren­nt der sowieso schon schwe­lende Bürg­erkrieg neu. Die oppo­si­tionellen Bagler wit­tern ihre Chance, bekom­men aber Wind von einem une­he­lichen Kind Hakans, das ihren Mach­tanspruch ver­nicht­en würde.

Dumm nur, dass sich der Säugling in der Obhut der bei­den Krieger Skjer­vald (Jakob Ofte­bro) und Torstein (Kristofer Hivju) befind­et, die alles daranset­zen, den Kleinen zu beschützen.

Darum solltest du The Last King – Der Erbe des Königs sehen:

Erfrischend anders kommt der nor­wegis­che Mit­te­lal­ter­film The Last King daher. Die zugrun­deliegende Geschichte gestal­tet sich für Nicht-Nor­weger neu, die Land­schaft­sauf­nah­men aus der skan­di­navis­chen Wild­nis sind spek­takulär.

Poster von The Last King - Der Erbe des Königs

Patch­work­fam­i­lie: In The Last King - Der Erbe des Königs küm­mern sich Kristofer Hivju (links) und Jakob Ofte­bro liebevoll um den Throner­ben | © Koch Media GmbH

Über allem thront aber Haupt­darsteller Kristofer Hivju (Fast & Furi­ous 8), der spätestens seit sein­er Rolle des Tor­mund Riesen­tod in Game of Thrones eine treue Fange­meinde hin­ter sich ver­sam­meln kann.

Lass die Finger weg, wenn:

…du alle Hin­ter­gründe ver­ste­hen willst, um einen Film zu genießen. Durch das Set­ting im nor­wegis­chen Mit­te­lal­ter mit für hiesige Zuschauer größ­ten­teils unbekan­nten Fig­uren gestal­tet es sich zuweilen schwierig, die Charak­tere voneinan­der zu unter­schei­den. Glück­licher­weise ist The Last King aber weniger fokussiert auf seine Pro­tag­o­nis­ten, was das Werk trotz­dem zu einem echt­en Erleb­nis macht.

Macbeth: Michael Fassbender auf dem Weg in den Wahnsinn

Nach ein­er mys­ter­iösen Vision fasst der schot­tis­che Gen­er­al Mac­beth (Michael Fass­ben­der) den Plan, seinen König zu ermor­den und selb­st die Kro­ne an sich zu reißen. Getrieben von sein­er ehrgeizigen Frau (Mar­i­on Cotil­lard) set­zt Mac­beth sein Vorhaben um, führt aber, kor­rumpiert von Para­noia und Schuldge­fühlen, eine wahre Schreck­en­sh­errschaft.

Darum solltest du Macbeth sehen:

Die Neuin­ter­pre­ta­tion des welt­bekan­nten The­ater­stücks von William Shake­speare nimmt dich mit auf eine bedrück­ende Reise in die Abgründe der men­schlichen Psy­che.

Kinposter von Macbeth

Mac­beth (Michael Fass­ben­der) und seine Frau (Mar­i­on Cotil­lard) ver­fall­en langsam, aber sich­er dem Wahnsinn | © Stu­dio­canal GmbH Filmver­leih

Michael Fass­ben­der (X-Men: Apoc­a­lypse) drückt dem Epos von Beginn an seinen Stem­pel auf und legt mal wieder eine her­aus­ra­gende Per­for­mance hin. Allein seine Verkör­pe­rung des hochkom­plex­en Mac­beth ist jede Sekunde wert. Aber auch Mar­i­on Cotil­lard (Incep­tion) überzeugt auf ganz­er Lin­ie.

Lass die Finger weg, wenn…

…du mit der Sprache des englis­chen Mit­te­lal­ters nicht viel anfan­gen kannst. Typ­isch für ein Shake­speare-Stück sprechen Fass­ben­der und Co. eine poet­is­che und kom­plizierte Sprache, die viel Zeit zur Gewöh­nung benötigt. Das kön­nte abschreck­end wirken, hebt den Film aus dieser Liste aber deut­lich her­vor.

Der Name der Rose: Kriminalgeschichte im Mittelalter mit Sean Connery

William von Baskerville (Sean Con­nery) und Novize Adson (Chris­t­ian Slater) wer­den 1327 in ein abgele­genes Kloster mit­ten in den ital­ienis­chen Alpen gerufen. Dort kom­men die bei­den schnell einem ver­meintlichen Selb­st­mord auf die Spur, der sich eben­so schnell als Mord ent­pup­pt.

Nach weit­eren Tötun­gen führen die Ermit­tlun­gen William immer tiefer in einen Sumpf aus Aber­glauben, Intri­gen und Macht­spie­len, die kein gutes Ende zu nehmen scheinen.

Poster von Der Name der Rose

Sean Con­nery nimmt in Der Name der Rose als William von Baskerville die Ermit­tlun­gen auf | © Neue Con­stan­tin Film

Darum solltest du Der Name der Rose sehen:

Der Name der Rose basiert auf dem gle­ich­nami­gen Weltbest­seller von Umber­to Eco und punk­tet vorder­gründig mit ein­er guten Krim­i­nalgeschichte und ein­er authen­tis­chen Szener­ie, die auch durch Drehorte in Deutsch­land ihren Charme ent­fal­tet. Regis­seur Jean-Jacques Annaud (Duell – Ene­my at the Gates) sorgt für Hochspan­nung über die gesamte Spielzeit, die dich an den Bild­schirm fes­seln wird.

Lass die Finger weg, wenn…

…dir der Roman vor allem wegen sein­er Vielschichtigkeit gefall­en hat. Logis­cher­weise sind die knapp 800 Buch­seit­en nicht inner­halb von gut zwei Stun­den detail­ge­treu nachzustellen. Viele Hand­lungsstränge wur­den wegge­lassen, was der Geschichte ihren immensen Tief­gang nimmt.

2019 veröf­fentlichte Sky Der Name der Rose als Serie. Hier find­est du alle Infos darüber.

Die Päpstin: Opulente Buchverfilmung von Sönke Wortmann

Anfang des 9. Jahrhun­derts stellt Johan­na (Johan­na Wokalek) die män­ner­do­minierte Ord­nung ihres säch­sis­chen Dor­fes mit ihrer Intel­li­genz und Aufgeweck­theit auf die Probe. Langsam, aber sich­er emanzip­iert sich die junge Frau und steigt immer höher in der Hier­ar­chie der katholis­chen Kirche auf – bis sie schließlich als Papst Johannes auf dem Heili­gen Stuhl lan­det.

Darum solltest du Die Päpstin sehen:

Die Leg­ende eines weib­lichen Pap­stes geis­tert seit Jahrhun­derten durch die Geschichtss­chrei­bung. Regis­seur Sönke Wort­mann (Das Wun­der von Bern) ver­filmte den gle­ich­nami­gen Best­seller von Autorin Don­na Wool­folk Cross 2009 mit hochkarätigem Cast und wurde dafür mit vier Nominierun­gen beim Deutschen Film­preis belohnt.

Johanna Wokalek in Die Päpstin

Johan­na Wokalek überzeugt als erste weib­liche Päp­stin | © Con­stan­tin Film

Lass die Finger weg, wenn…

…du die Buchvor­lage ver­schlun­gen hast. Die Ver­fil­mung kommt nicht ansatzweise an das lit­er­arische Vor­bild her­an, lässt eine tief­gründi­ge Charak­ter­en­twick­lung ver­mis­sen und ver­liert sich häu­fig zu sehr in der Gen­der-The­matik.

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