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Inside | Kritik: Als moderner Robinson Crusoe im Luxuspenthouse gefangen
Im Psycho-Thriller „Inside“ schlüpft Willem Dafoe in die Rolle eines gerissenen Kunstdiebs. Dieser wird während eines Coups in einem Luxus-Penthouse unfreiwillig eingeschlossen. Kann er sich aus dieser brenzligen Situation befreien? Ob es dem Film gelingt uns mitzureißen und wir bis zum Schluss mit Dafoes Charakter mitfiebern, verraten wir Dir in unserer Kritik zu Inside.
Nemo (Willem Dafoe) ist einer der besten Kunstdiebe weltweit. In seinem neuen Coup will er das Penthouse eines superreichen Kunstsammlers ausräumen. Doch er kommt nicht weit, denn das Sicherheitssystem der Wohnung verriegelt alles und schließt Nemo ein. Als er merkt, dass sich seine Komplizen aus dem Staub gemacht haben, wird ihm klar, dass er selbst einen Weg nach draußen finden muss. Auf der Suche nach einem Ausweg aus der misslichen Lage vergehen Stunden, Tage, Woche und vielleicht sogar Monate. Es bleibt spannend, ob Nemo einen Ausweg findet…
Inside: Spannung pur, bis die Alarmanlage scharf schaltet
Zunächst beginnt Inside noch wie ein klassischer Diebes-Film. Nemo bricht in ein gigantisches Penthouse ein und sucht nach den wertvollsten Gemälden. Zeit spielt eine wichtige Rolle, denn das Sicherheitssystem, das er eigentlich manipuliert hat, stellt sich nach wenigen Minuten mit ohrenbetäubendem Alarm wieder ein. Die ersten zehn Minuten des Films sind packend und rasant inszeniert. Das eigentliche Abenteuer beginnt jedoch erst dann, als er feststellen muss, dass er im Penthouse festsitzt und ab da nimmt das Chaos seinen Lauf.
Smarthome-Hölle statt einsamer Insel
Nemo sitzt nun tief in der Klemme: Die Nahrung im Anwesen wird knapp und sogar die Wasserhähne sind abgestellt worden. Der Überlebenskampf erinnert zwar ein wenig an „All is Lost“, nur, dass es sich bei dieser modernen Robinson Crusoe-Version nicht um eine einsame Insel, sondern um ein hochmodernes Apartment handelt. Smart-Home-Schnickschnack inklusive. Beispielsweise wenn Nemo den fast leeren Kühlschrank zu lange aufstehen lässt. Der beginnt dann nämlich in voller Lautstärke „Macarena“ zu spielen, damit der eigentliche Hausherr nicht vergisst, ihn wieder zu schließen. Was Nemo zu Anfang noch nervt, entpuppt sich später als Running-Gag. Einer der wenigen in dem ansonsten recht düsteren und bisweilen sehr langatmigen Drama.
Ein zäher Überlebenskampf
Nemo wird einfallsreich und nutzt beispielsweise das automatische Bewässerungssystem für die Pflanzen. Dass der Besitzer des Anwesens bald zurückkommt, ist nämlich genauso ungewiss wie die Tatsache, dass ihn irgendjemand außerhalb der Wohnung hört. Neben den zahlreichen Versuchen, irgendwie seiner misslichen Lage zu entkommen, sehen wir dabei zu wie Nemo immer mehr verloddert und der Film nimmt sich diesbezüglich nicht zurück. In Nahaufnahmen siehst Du, wie Nemo verschimmeltes Brot isst, Wunden versorgt und versucht seine Körperhygiene aufrechtzuerhalten. Daran haben wir uns allerdings bereits nach wenigen Szenen sattgesehen und uns schnell gefragt, was da noch kommen mag.
Eine Solo-Mission
Inside konzentriert sich, mit wenigen Ausnahmen, in denen Nemo träumt, fantasiert oder über das Sicherheitssystem den Bewohner:innen des Hauses bei ihren Aktivitäten zuschaut, auf Willem Dafoe. Oft ist die Kamera sehr nah dran am Schauspieler und gibt uns so manche Perspektive, auf die wir gern verzichtet hätten, beispielsweise dann, wenn Nemo eine Wunde im Mund versorgt. Dafoe verkörpert die Rolle des verzweifelten Diebes auf brillante Weise, die Handlung selbst, überzeugt jedoch eher nicht und wir warten nur darauf, dass etwas Großes geschieht. Ebenso wie der Protagonist.
Inside: Unser Fazit
Willem Dafoe ist das Aushängeschild dieses Ein-Mann-Dramas, aber auch an ihm haben wir uns im Laufe des Streifens leider irgendwann sattgesehen. Während wir bei Filmen wie „All is Lost“ gespannt darauf waren, ob der Protagonist gerettet wird, waren wir bei Inside einfach nur froh, als der Film endlich zu Ende war. Er stellte nicht nur Nemos, sondern vor allem auch unsere Geduld auf eine harte Probe. Der Psycho-Thriller ist somit nur etwas für Dich, wenn du ein absoluter Dafoe-Fan bist und einen sehr langen Atem hast.
Inside
Genre: | Drama, Psycho-Thriller |
Bundesstart: | 16. März 2023 |
Laufzeit: | 105 Minuten |
FSK: | Ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Vasilis Katsoupis |
Drehbuch: | Ben Hopkins |
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