nemo stiehlt ein Gemälde im Penthouse
© SquareOne/Steve Annis
Mal und Alina in Staffel 2 von "Shadow and Bone"
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Inside | Kritik: Als moderner Robinson Crusoe im Luxuspenthouse gefangen

Im Psy­cho-Thriller „Inside“ schlüpft Willem Dafoe in die Rolle eines geris­se­nen Kun­st­diebs. Dieser wird während eines Coups in einem Luxus-Pent­house unfrei­willig eingeschlossen. Kann er sich aus dieser bren­zli­gen Sit­u­a­tion befreien? Ob es dem Film gelingt uns mitzureißen und wir bis zum Schluss mit Dafoes Charak­ter mit­fiebern, ver­rat­en wir Dir in unser­er Kri­tik zu Inside.

Nemo (Willem Dafoe) ist ein­er der besten Kun­st­diebe weltweit. In seinem neuen Coup will er das Pent­house eines super­re­ichen Kun­st­samm­lers aus­räu­men. Doch er kommt nicht weit, denn das Sicher­heitssys­tem der Woh­nung ver­riegelt alles und schließt Nemo ein. Als er merkt, dass sich seine Kom­plizen aus dem Staub gemacht haben, wird ihm klar, dass er selb­st einen Weg nach draußen find­en muss. Auf der Suche nach einem Ausweg aus der misslichen Lage verge­hen Stun­den, Tage, Woche und vielle­icht sog­ar Monate. Es bleibt span­nend, ob Nemo einen Ausweg find­et…

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Inside: Spannung pur, bis die Alarmanlage scharf schaltet

Zunächst begin­nt Inside noch wie ein klas­sis­ch­er Diebes-Film. Nemo bricht in ein gigan­tis­ches Pent­house ein und sucht nach den wertvoll­sten Gemälden. Zeit spielt eine wichtige Rolle, denn das Sicher­heitssys­tem, das er eigentlich manip­uliert hat, stellt sich nach weni­gen Minuten mit ohren­betäuben­dem Alarm wieder ein. Die ersten zehn Minuten des Films sind pack­end und ras­ant insze­niert. Das eigentliche Aben­teuer begin­nt jedoch erst dann, als er fest­stellen muss, dass er im Pent­house fest­sitzt und ab da nimmt das Chaos seinen Lauf.

Smarthome-Hölle statt einsamer Insel

Nemo sitzt nun tief in der Klemme: Die Nahrung im Anwe­sen wird knapp und sog­ar die Wasser­hähne sind abgestellt wor­den. Der Über­leben­skampf erin­nert zwar ein wenig an „All is Lost“, nur, dass es sich bei dieser mod­er­nen Robin­son Cru­soe-Ver­sion nicht um eine ein­same Insel, son­dern um ein hochmod­ernes Apart­ment han­delt. Smart-Home-Schnickschnack inklu­sive. Beispiel­sweise wenn Nemo den fast leeren Kühlschrank zu lange auf­ste­hen lässt. Der begin­nt dann näm­lich in voller Laut­stärke „Macare­na“ zu spie­len, damit der eigentliche Haush­err nicht ver­gisst, ihn wieder zu schließen. Was Nemo zu Anfang noch nervt, ent­pup­pt sich später als Run­ning-Gag. Ein­er der weni­gen in dem anson­sten recht düsteren und bisweilen sehr lan­gat­mi­gen Dra­ma.

nemo im penthouse

Ob Nemo es wohl aus dem Pent­house rauss­chafft? — Bild: © SquareOne/Steve Annis

Ein zäher Überlebenskampf

Nemo wird ein­fall­sre­ich und nutzt beispiel­sweise das automa­tis­che Bewässerungssys­tem für die Pflanzen. Dass der Besitzer des Anwe­sens bald zurück­kommt, ist näm­lich genau­so ungewiss wie die Tat­sache, dass ihn irgend­je­mand außer­halb der Woh­nung hört. Neben den zahlre­ichen Ver­suchen, irgend­wie sein­er misslichen Lage zu entkom­men, sehen wir dabei zu wie Nemo immer mehr ver­lod­dert und der Film nimmt sich dies­bezüglich nicht zurück. In Nahauf­nah­men siehst Du, wie Nemo ver­schim­meltes Brot isst, Wun­den ver­sorgt und ver­sucht seine Kör­per­hy­giene aufrechtzuer­hal­ten. Daran haben wir uns allerd­ings bere­its nach weni­gen Szenen sattge­se­hen und uns schnell gefragt, was da noch kom­men mag.

nemo durchsucht das penthouse

So hat­te sich Nemo seinen Coup ganz sich­er nicht vorgestellt. — Bild: © SquareOne/Steve Annis

Eine Solo-Mission

Inside konzen­tri­ert sich, mit weni­gen Aus­nah­men, in denen Nemo träumt, fan­tasiert oder über das Sicher­heitssys­tem den Bewohner:innen des Haus­es bei ihren Aktiv­itäten zuschaut, auf Willem Dafoe. Oft ist die Kam­era sehr nah dran am Schaus­piel­er und gibt uns so manche Per­spek­tive, auf die wir gern verzichtet hät­ten, beispiel­sweise dann, wenn Nemo eine Wunde im Mund ver­sorgt. Dafoe verkör­pert die Rolle des verzweifel­ten Diebes auf bril­lante Weise, die Hand­lung selb­st, überzeugt jedoch eher nicht und wir warten nur darauf, dass etwas Großes geschieht. Eben­so wie der Pro­tag­o­nist.

Inside: Unser Fazit

Willem Dafoe ist das Aushängeschild dieses Ein-Mann-Dra­mas, aber auch an ihm haben wir uns im Laufe des Streifens lei­der irgend­wann sattge­se­hen. Während wir bei Fil­men wie „All is Lost“ ges­pan­nt darauf waren, ob der Pro­tag­o­nist gerettet wird, waren wir bei Inside ein­fach nur froh, als der Film endlich zu Ende war. Er stellte nicht nur Nemos, son­dern vor allem auch unsere Geduld auf eine harte Probe. Der Psy­cho-Thriller ist somit nur etwas für Dich, wenn du ein absoluter Dafoe-Fan bist und einen sehr lan­gen Atem hast.

Inside

Genre: Dra­ma, Psy­cho-Thriller
Bun­desstart: 16. März 2023
Laufzeit: 105 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Vasilis Kat­soupis
Drehbuch: Ben Hop­kins

Du schaust gerne Filme mit Willem Dafoe in der Haup­trol­le? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­er Film mit ihm Dich beson­ders begeis­tert hat.

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