nemo stiehlt ein Gemälde im Penthouse
© SquareOne/Steve Annis
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Inside | Kritik: Als moderner Robinson Crusoe im Luxuspenthouse gefangen

Im Psy­cho-Thriller „Inside“ schlüpft Willem Dafoe in die Rolle eines geris­se­nen Kun­st­diebs. Dieser wird während eines Coups in einem Luxus-Pent­house unfrei­willig eingeschlossen. Kann er sich aus dieser bren­zli­gen Sit­u­a­tion befreien? Ob es dem Film gelingt uns mitzureißen und wir bis zum Schluss mit Dafoes Charak­ter mit­fiebern, ver­rat­en wir Dir in unser­er Kri­tik zu Inside.

Nemo (Willem Dafoe) ist ein­er der besten Kun­st­diebe weltweit. In seinem neuen Coup will er das Pent­house eines super­re­ichen Kun­st­samm­lers aus­räu­men. Doch er kommt nicht weit, denn das Sicher­heitssys­tem der Woh­nung ver­riegelt alles und schließt Nemo ein. Als er merkt, dass sich seine Kom­plizen aus dem Staub gemacht haben, wird ihm klar, dass er selb­st einen Weg nach draußen find­en muss. Auf der Suche nach einem Ausweg aus der misslichen Lage verge­hen Stun­den, Tage, Woche und vielle­icht sog­ar Monate. Es bleibt span­nend, ob Nemo einen Ausweg findet…

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Inside: Spannung pur, bis die Alarmanlage scharf schaltet

Zunächst begin­nt Inside noch wie ein klas­sis­ch­er Diebes-Film. Nemo bricht in ein gigan­tis­ches Pent­house ein und sucht nach den wertvoll­sten Gemälden. Zeit spielt eine wichtige Rolle, denn das Sicher­heitssys­tem, das er eigentlich manip­uliert hat, stellt sich nach weni­gen Minuten mit ohren­betäuben­dem Alarm wieder ein. Die ersten zehn Minuten des Films sind pack­end und ras­ant insze­niert. Das eigentliche Aben­teuer begin­nt jedoch erst dann, als er fest­stellen muss, dass er im Pent­house fest­sitzt und ab da nimmt das Chaos seinen Lauf.

Smarthome-Hölle statt einsamer Insel

Nemo sitzt nun tief in der Klemme: Die Nahrung im Anwe­sen wird knapp und sog­ar die Wasser­hähne sind abgestellt wor­den. Der Über­leben­skampf erin­nert zwar ein wenig an „All is Lost“, nur, dass es sich bei dieser mod­er­nen Robin­son Cru­soe-Ver­sion nicht um eine ein­same Insel, son­dern um ein hochmod­ernes Apart­ment han­delt. Smart-Home-Schnickschnack inklu­sive. Beispiel­sweise wenn Nemo den fast leeren Kühlschrank zu lange auf­ste­hen lässt. Der begin­nt dann näm­lich in voller Laut­stärke „Macare­na“ zu spie­len, damit der eigentliche Haush­err nicht ver­gisst, ihn wieder zu schließen. Was Nemo zu Anfang noch nervt, ent­pup­pt sich später als Run­ning-Gag. Ein­er der weni­gen in dem anson­sten recht düsteren und bisweilen sehr lan­gat­mi­gen Drama.

nemo im penthouse

Ob Nemo es wohl aus dem Pent­house rauss­chafft? — Bild: © SquareOne/Steve Annis

Ein zäher Überlebenskampf

Nemo wird ein­fall­sre­ich und nutzt beispiel­sweise das automa­tis­che Bewässerungssys­tem für die Pflanzen. Dass der Besitzer des Anwe­sens bald zurück­kommt, ist näm­lich genau­so ungewiss wie die Tat­sache, dass ihn irgend­je­mand außer­halb der Woh­nung hört. Neben den zahlre­ichen Ver­suchen, irgend­wie sein­er misslichen Lage zu entkom­men, sehen wir dabei zu wie Nemo immer mehr ver­lod­dert und der Film nimmt sich dies­bezüglich nicht zurück. In Nahauf­nah­men siehst Du, wie Nemo ver­schim­meltes Brot isst, Wun­den ver­sorgt und ver­sucht seine Kör­per­hy­giene aufrechtzuer­hal­ten. Daran haben wir uns allerd­ings bere­its nach weni­gen Szenen sattge­se­hen und uns schnell gefragt, was da noch kom­men mag.

nemo durchsucht das penthouse

So hat­te sich Nemo seinen Coup ganz sich­er nicht vorgestellt. — Bild: © SquareOne/Steve Annis

Eine Solo-Mission

Inside konzen­tri­ert sich, mit weni­gen Aus­nah­men, in denen Nemo träumt, fan­tasiert oder über das Sicher­heitssys­tem den Bewohner:innen des Haus­es bei ihren Aktiv­itäten zuschaut, auf Willem Dafoe. Oft ist die Kam­era sehr nah dran am Schaus­piel­er und gibt uns so manche Per­spek­tive, auf die wir gern verzichtet hät­ten, beispiel­sweise dann, wenn Nemo eine Wunde im Mund ver­sorgt. Dafoe verkör­pert die Rolle des verzweifel­ten Diebes auf bril­lante Weise, die Hand­lung selb­st, überzeugt jedoch eher nicht und wir warten nur darauf, dass etwas Großes geschieht. Eben­so wie der Protagonist.

Inside: Unser Fazit

Willem Dafoe ist das Aushängeschild dieses Ein-Mann-Dra­mas, aber auch an ihm haben wir uns im Laufe des Streifens lei­der irgend­wann sattge­se­hen. Während wir bei Fil­men wie „All is Lost“ ges­pan­nt darauf waren, ob der Pro­tag­o­nist gerettet wird, waren wir bei Inside ein­fach nur froh, als der Film endlich zu Ende war. Er stellte nicht nur Nemos, son­dern vor allem auch unsere Geduld auf eine harte Probe. Der Psy­cho-Thriller ist somit nur etwas für Dich, wenn du ein absoluter Dafoe-Fan bist und einen sehr lan­gen Atem hast.

Inside

Genre: Dra­ma, Psycho-Thriller
Bun­desstart: 16. März 2023
Laufzeit: 105 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Vasilis Kat­soupis
Drehbuch: Ben Hop­kins

Du schaust gerne Filme mit Willem Dafoe in der Haup­trol­le? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­er Film mit ihm Dich beson­ders begeis­tert hat. 

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