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German Crime Story: Gefesselt auf Amazon: Die wahre Geschichte hinter der Serie
Ob Podcast, Serie oder Hörbuch – das True-Crime-Genre zieht mit Nacherzählungen realer Verbrechen ein Millionenpublikum an. Neuester Eintrag: die sechsteilige Serie „German Crime Story: Gefesselt” auf Amazon Prime. Nacherzählt wird der Fall des „Säurefassmörders“ Lutz Reinstrom – gespielt von Oliver Masucci. Hier liest Du die wahre Geschichte hinter German Crime Story: Gefesselt.
Die Geschichte des „Säurefassmörders“ als sechsteilige Serie
True-Crime Podcasts wie „Crime Junkie“ oder „Mordlust“ führen die Spotify-Charts als meist gehörte Podcasts 2022 an. Die Netflix-Serie „Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ schaffte es 2022 auf den neunten Platz der meist gesehenen True-Crime-Serien bei Netflix. Warum faszinieren die Geschichten von Serienmördern Zuschauer:innen weltweit? Vielleicht, weil viele Nacherzählungen grausamer Verbrechen mit der Verurteilung der Täter enden und uns mit einem Gefühl der Gerechtigkeitangesichts einer ungerechten Welt zurücklassen?
Mit der Serie German Crime Story: Gefesselt adaptierte Amazon Prime Video nun die wahre Geschichte eines deutschen Serienmörders: Lutz Reinstrom, der „Säurefassmörder“. Reinstrom erlangte durch sein gewissenloses Vorgehen 1992 grausame Berühmtheit. Er zerstückelte die Leichen seiner Opfer Hildegard K. und Annegret B und löste ihre Überreste in Säurefässern auf.
German Crime Story: Gefesselt: Alle Folgen
Die sechs Folgen der Serie German Crime Story: Gefesselt feierten am 13. Januar 2023 Premiere und tragen folgende chronologische Titel:
- „Frauen lieben Pelze”
- „Ein guter Entführer”
- „Fessel mich”
- „Protokolle der Angst”
- „Tonne, Säure, Zement”
- „Das letzte Fest”
Hier findest Du den offiziellen Trailer zu German Crime Story: Gefesselt:
German Crime Story: Gefesselt – die wahre Geschichte
2023 ist Lutz Reinstrom 75 Jahre alt. Er verbüßt seine lebenslange Haftstraße mit anschließender Sicherheitsverwahrung im Hochsicherheitstrakt der Hamburger Justizvollzugsanstalt in Fuhlsbüttel. Das Urteil vom 22. Mai 1996 umfasste die schwerstmögliche Strafe, die im deutschen Rechtssystem vorgesehen ist. Doch was genau tat der „Säuremörder“?
Bei Tageslicht schien Lutz Reinstrom ein unauffälliger Familienvater. In seinem selbst errichteten „Atombunker“ seines Hauses in Hamburg-Rahlstedt wurde er jedoch zum Monster. Hier folterte, erpresste, missbrauchte und tötete er die 61-jährige Hildegard K. im Jahr 1986 und die 31-jährige Annegret B. im Jahr 1988.
In beiden Fällen räumte er ihre Konten leer und zwang sie dazu, Briefe an ihre Angehörigen zu schreiben, um seine Spuren zu verwischen. Nach den Morden zersägte er die Leichen und vergrub sie, in einem Säurefass versteckt. Ein Fass wurde später in seinem Garten entdeckt, das andere auf dem Grundstück seines Ferienhauses bei Lauenburg.
Zu seiner Festnahme führte erst der dritte Entführungsfall im Jahr 1991. Reinstrom verschleppte die 53-jährige Christa S. in seinen Bunker, ließ sie jedoch wieder frei, als seine Frau unerwartet früh aus dem Urlaub zurückkehrte. Fangschaltungen während seiner Erpresseranrufe führten die Ermittler auf seine Spur und zur Festnahme am 17. September 1991.
Die wahre Geschichte hinter German Crime Story: Gefesselt ist damit aber noch nicht zu Ende: Auf die Verbindung zu seinen früheren Opfern stieß die Polizei eher zufällig. Während der Gerichtsverhandlung im Fall Christa S. sprach die Mutter von Annegret B. eine Kriminalbeamtin an. Der Frau waren Ähnlichkeiten mit dem Verschwinden ihrer Tochter aufgefallen. Die Beamtin forderte daraufhin die Akten zu den beiden Vermisstenfällen Annegret B. und Hildegard K. an und entdeckte weitere Parallelen zwischen den Fällen.
Erst ihre engagierte Ermittlungsarbeit überzeugte ihre Vorgesetzten davon, eine Sonderkommision einzusetzen. Und die stieß schließlich auf Beweise dafür, dass Lutz Reinstrom der Mann ist, dem auch Hildegard K. und Annegret B. zum Opfer fielen.
So unterscheidet sich die Amazon-Serie von der Realität
Bei der Amazon-Adaption handelt es sich um eine fiktive Nacherzählung, die auf dem Kriminalfall um Lutz Reinstrom basiert. Es kam daher zu Änderungen an den realen Ereignissen. Reinstrom heißt in der Serie Raik Doormannn, arbeitet jedoch wie Reinstrom als Kürschnermeister. Sein erstes Opfer ist ebenfalls die Frau seines ehemaligen Lehrmeisters. Vor allem bei der Katz-und-Maus-Jagd zwischen Serienmörder Doormann und Ermittlerin Nela Langenbeck erlaubten sich die Autoren jedoch größere Freiheiten.
Prominente Besetzung
Die Rolle des auf Lutz Reinstrom basierenden Raik Doormann spielt der prominente Darsteller Oliver Masucci, der vielen aus der Netflix-Serie „Dark” und dem Filmsatire „Er ist wieder da“ bekannt ist. Die Rolle der Mordkommissarin Nela Langenbeck übernimmt die aus „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und „Großstadtrevier“ bekannte Angelina Häntsch.
Fesselt Dich die wahre Geschichte hinter German Crime Story: Gefesselt?