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Horror pur: 6 Filme wie Hereditary - Das Vermächtnis
Kann ein Regie-Neuling mit seinem ersten Werk die Zuschauer zu Tode erschrecken? Ja, er kann! Mit Hereditary - Das Vermächtnis liefert Ari Aster den Horrorfilm des Jahres ab. Warum du ihn unbedingt sehen solltest und welche anderen Filme dich zum Gruseln bringen werden, erfährst du hier und in unserem Halloween-Horror-Special… wenn du dich traust.
Die Blockbuster-Saison ist eröffnet. Wieder einmal sind es die Superhelden- und Franchise-Filme, die das Kinoprogramm dominieren. Aber hin und wieder schleicht sich ein unterschätzter Horrorfilm auf die großen Leinwände, der Publikum und Kritiker gleichermaßen zum Schaudern bringt. Letztes Jahr wurde der satirische Horrorfilm Get Out zum Überraschungshit, der sogar einen Oscar gewinnen konnte. In diesem Jahr erwartet dich mit Hereditary - Das Vermächtnis eine neue Art des Horrors, der dich garantiert noch lange verfolgen wird.
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Gleich zu Beginn merkt man, dass etwas mit den Grahams nicht stimmt: Nachdem Großmutter Ellen nach langer Krankheit stirbt, scheint niemand wirklich von dem Verlust betroffen zu sein. Schon gar nicht ihre Tochter Annie (Toni Collette), die bei der Grabrede erwähnt, ein schwieriges Verhältnis zu ihrer zurückgezogenen Mutter gehabt zu haben. Lediglich ihre verstört wirkende 13-jährige Tochter Charlie (Milly Shapiro) ist vom Tod ihrer Großmutter betroffen. Als Annie die alten Sachen von Ellen entsorgen will, stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das das Familienleben in einen Alptraum verwandelt.
Hereditary war einer der Überraschungen auf dem Sundance Filmfestival 2018 und das zurecht! Der Film schafft den idealen Ausgleich zwischen packendem Familiendrama und blutgefrierendem Horror. Anstatt auf Jump-Scares, setzt der Film auf psychologische Spannung und verstörende Bilder. Damit du dich nicht bei der ersten Sichtung von Hereditary - Das Vermächtnis zu Tode erschreckst, haben wir sechs weitere Horrorfilme aufgelistet, die dich auf das Grauen vorbereiten.
Das Unbekannte in It Comes At Night
Ähnlich wie die Grahams lebt auch Paul (Joel Edgerton) mit seiner Frau (Carmen Ejogo) und seinem Sohn (Kelvin Harrison Jr.) isoliert im Wald. Hier verstecken sie sich vor einer unbekannten Seuche, die die Zivilisation dahingerafft hat. Als jedoch ein Fremder (Christopher Abbott) auftaucht und bei ihnen Schutz sucht, erscheint ihr Versteck nicht mehr so sicher.
It Comes At Night besticht durch eine bedrückende Stimmung und spannungsgeladenes Drama. Die ständige Paranoia und Angst vor dem Unbekannten, mit der die Protagonisten leben, überträgt sich auf den Zuschauer und lässt ihn bis zum Schluss nicht los.
Das Komische in Get Out
Natürlich darf Jordan Peeles satirischer Horror-Hit Get Out nicht fehlen. Die Geschichte um einen Afroamerikaner (Daniel Kaluuya), dessen erstes Treffen mit den weißen Schwiegereltern (Catherine Keener & Bradley Whitford) einen unerwarteten Ausgang nimmt, überzeugt durch ein wendungsreiches und politisch aufgeladenes Drehbuch.
Der frühere Komiker Jordan Peele lockert die Spannung in seinem Werk durch den ein oder anderen komischen Moment auf. Auch in Hereditary gibt es ein paar absurde Witze, bei denen dir das Lachen im Halse stecken bleiben wird. Daher sind beide Filme ideal für einen komisch-grausiges Double Feature.
Das Teuflische in Der Exorzist
William Friedkins Horrorklassiker aus dem Jahr 1973 galt nach seiner Veröffentlichung als der erschreckendste Film aller Zeiten. Und noch bis heute zieht es uns in einen unheimlich Bann, wenn der katholische Priester Vater Karras (Jason Miller) versucht, einen Dämon aus der kleinen Reagan (Linda Blair) herauszutreiben.
Gleich nach der Premiere von Hereditary auf dem Sundance Filmfestival zogen Kritiker Vergleiche zu Friedkins Der Exorzist. Und tatsächlich haben die Filme viel gemeinsam. Beide Werke werden eher wie ein Drama erzählt, in dem die Horrorelemente gekonnt eingestreut sind. Und beide beschäftigen sich mit dem Okkulten, das seinen Weg in eine normale Familie findet. Auch mehr als 40 Jahre später ist Der Exorzist immer noch teuflisch gut und sein Einfluss in Hereditary zu spüren.
Der Familienbruch in The Witch
Ein aktueller Horrorfilm, der dir einen ähnlichen Schauer über den Rücken jagen wird, ist The Witch. Der 2015 erschiene Gruselstreifen wurde nicht nur vom gleichen Studio produziert, sondern überschneidet sich zudem thematisch mit Hereditary. Denn auch hier wird eine nichtsahnende Familie von einer unbekannten Macht in den Wahnsinn getrieben. Ein Muss für jeden Fan des klassischen Horrors!
Im Jahr 1650 wird der Puritaner William (Ralph Ineson) von der heimischen Plantage in Neuengland vertrieben. Der strengläubige Christ zieht deswegen mit seiner Frau und den fünf Kindern (u. a. Anna Taylor-Joy) an den Rand eines Waldes. Jedoch lauert etwas in dem Wald, dass den Glauben der Familie auf eine harte Probe stellt.
Die Isolation in The Others
Viele Filme leben von der gruseligen Faszination, die von einem prachtvollen Haus in völliger Abgeschiedenheit ausgeht. Das Motiv tritt ebenfalls in Hereditary auf und wird mit einem Modellnachbau des Familienhauses auf eine surreale Metaebene getragen. Wenn du dich auf die Isolation und den Spuk im vertrauten Heim vorbereiten willst, dann können wir dir The Others aus dem Jahr 2001 empfehlen.
Wir schreiben das Jahr 1945: Grace Stewart (Nicole Kidman) lebt mit ihren zwei Kindern in einem abgelegenen Haus und erwartet die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg. Da die Kinder an einer Lichtallergie leiden und besonderer Fürsorge bedürfen, stellt Grace drei Bedienstete zur Hilfe ein. Mit der Anstellung der drei beginnen mysteriöse Ereignisse in dem Haus, die sich Grace nicht erklären kann.
Das Verstörende in Antichrist
Der dänische Regisseur Lars von Trier ist berüchtigt für seine Provokationen und verstörenden Filme. Mit Antichrist erschuf er sein Meisterwerk des Makaberen, das sich tief in dein Gedächtnis brennen wird. Aber Vorsicht! Von Triers experimenteller Psycho-Horror ist nichts für schwache Nerven.
Ein Ehepaar zieht sich nach dem Tod ihres kleinen Sohnes in eine abgeschiedene Hütte im Wald zurück. Der Mann (Willem Dafoe) will dort seiner schwer depressiven Frau (Charlotte Gainsbourg) mittels Konfrontationstherapie dabei helfen, über den Verlust hinweg zu kommen. Die Therapie zeigt auch Wirkung, nur auf eine andere Art, als es sich die männliche Hauptfigur vorstellt.