Michelle Yeoh in Aktion
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Everything Everywhere All at Once und das Multiversum: Das Ende erklärt

Die Kri­tiken über­schla­gen sich, das Pub­likum ist begeis­tert: Dieser Film ent­fal­tet ein Mul­ti­ver­sum, wie es so noch nie im Kino zu sehen war – faszinierend, tem­por­e­ich und reich­lich ver­wick­elt. Wir erk­lären das Ende von „Every­thing Every­where All at Once”.

Dieser Film ist außergewöhn­lich, vielschichtig, voller Ideen und ver­rück­ter Wen­dun­gen. Alles passiert über­all zur gle­ichen Zeit. Alles ist möglich, aber was bedeutet das eigentlich alles?

Das fra­gen sich nicht nur die Protagonist:innen, son­dern sich­er auch viele Zuschauer:innen. Wir erk­lären das Ende von Every­thing Every­where All at Once. Aber vielle­icht gibt es auch viele weit­ere Erk­lärun­gen für das, was im Film der bei­den Regis­seure Daniel Kwan und Daniel Schein­ert passiert, wer weiß.

Wenn Du den Film noch mal sehen willst: Ab dem 20. Feb­ru­ar 2023 kannst Du Every­thing Every­where All at Once bei WOW und Sky Q strea­men.

Everything Everywhere All at Once: Der Einstieg ins Multiversum

Aber immer der Rei­he nach. Es begin­nt mit einem Tag, der für Eve­lyn (Michelle Yeoh) kaum stres­siger sein kön­nte. In ihrem Waschsa­lon herrscht Chaos und sie muss eine Fam­i­lien­feier vor­bere­it­en.

Ihr nerviger Vater (James Hong) ist aus Chi­na eingetrof­fen. Tochter Joy (Stephanie Hsu) bere­it­et ihr Kopf­schmerzen, denn sie will sich gegenüber ihrem Opa als les­bisch out­en. Gat­te Way­mond (Ke Huy Quan) will die Schei­dung, wovon Eve­lyn noch keine Ahnung hat.

Shut­ter Island: Das Ende erk­lärt – diese Frage lässt uns nicht los

Und dann ist da noch die Steuer­erk­lärung, die Eve­lyn an diesem Tag abliefern muss. Mit der ganzen Fam­i­lie und einem Haufen unsortiert­er Belege marschiert sie ins Finan­zamt, wo sie auf die uner­bit­tliche Finanzbeamtin Deirdre (Jamie Lee Cur­tis) stößt.

Eve­lyns Welt, so wie sie sie ken­nt, bricht endgültig zusam­men, als ihr Way­mond eröffnet, er sei nicht ihr Ehe­mann, son­dern eine Ver­sion aus einem anderen Uni­ver­sum. Und Eve­lyn müsse helfen, das von ein­er dun­klen Macht bedro­hte Mul­ti­ver­sum zu ret­ten.

Spätestens von diesem Punkt an nutzen die bei­den Daniels den gesamten Werkzeugkas­ten der Filmkun­st um zu zeigen, wie sich Eve­lyns Welt auf­fächert in eine schi­er unendliche Zahl an weit­eren Wel­ten.

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Tochter gegen Mutter im Multiversum

Die ver­schiede­nen Uni­versen sind eng mit Eve­lyn ver­bun­den: Sie sind durch jede Entschei­dung ent­standen, die sie in ihrem Leben getrof­fen hat. Die ver­schiede­nen Ichs haben spezielle Fähigkeit­en, und Eve­lyn erken­nt, wie ihr Leben alter­na­tiv hätte ver­laufen kön­nen.

Das Ganze mutet an wie ein Videospiel, dessen Fig­uren durch die Flure und Stock­w­erke des Finan­zamts, die ver­schiede­nen Lev­el, toben. Eve­lyns Endgeg­n­er ist ein Wesen namens Jobu Tupa­ki, das Mul­ti­ver­sum-Gegen­stück ihrer Tochter Joy.

Jobu hat sich prak­tisch unendliche Fähigkeit­en zugelegt und befind­et sich auf einem zer­störerischen Trip. Sie will alles töten, was ihr auf die Ner­ven geht, ins­beson­dere ihre Mut­ter Eve­lyn und deren Ichs im gesamten Mul­ti­ver­sum.

Jobu ist die dun­kle Macht. Und Eve­lyns Mis­sion ist es, diese Macht aufzuhal­ten. Sie erlernt weit­ere Fähigkeit­en, indem sie von einem zum anderen Uni­ver­sum springt. Etwa ins Film­star-Uni­ver­sum, das zeigt, wie ihr Leben als Kampfkün­st­lerin und Film­star aus­ge­se­hen hätte.

Während­dessen entwick­elt Jobu den Alles-Bagel, der die Summe ihrer destruk­tiv­en Erfahrun­gen im Mul­ti­ver­sum enthält. Der Bagel ist gewis­ser­maßen die Krö­nung ihres Amok­laufs durch die alter­na­tiv­en Lebens­for­men von Joy.

Der Bagel ist wie ein großes schwarzes Loch, der alles von Bedeu­tung ansaugt und ver­nichtet – nichts ist mehr wichtig im Leben, wenn du jed­erzeit alles sein kannst. Das schw­erver­dauliche Gebäck­stück ist aber auch ein Hil­fer­uf.

Das Ende von Everything Everywhere All at Once erklärt

Er ist der Hil­fer­uf der Her­anwach­senden, die sich durch Eltern und Umwelt missver­standen, ja abgelehnt fühlt. Und eine Ret­tung scheint nur möglich durch eine Mut­ter, die ihr auf Augen­höhe begeg­net. Auf Augen­höhe heißt hier: durch eine Eve­lyn, die im Mul­ti­ver­sum ähn­lich erschüt­ternde Erfahrun­gen gemacht hat wie sie selb­st.

Erst danach ist sie in der Lage, auf ihre Tochter zuzuge­hen. Sie ste­ht zu Joys Homo­sex­u­al­ität und kann die Tochter am Ende so akzep­tieren wie sie ist. Sie kit­tet die Tren­nung, die zwis­chen den Gen­er­a­tio­nen liegt.

Eve­lyn erlangt ein neues Ver­ständ­nis von Fam­i­lie, Ehe, zu ihrem eige­nen Leben und den ver­meintlich falschen Entschei­dun­gen, die sie traf. Aber spielt sich das alles nur im Kopf der Pro­tag­o­nistin ab, oder ist das Mul­ti­ver­sum real?

The Adam Project auf Net­flix: Das Ende erk­lärt

Every­thing Every­where All at Once ist damit also sich­er nicht nicht zu Eende erk­lärt. Denn im Fokus des Films ste­ht nicht nur das The­ma Fam­i­lie oder das Span­nungs­feld zwis­chen Real­ität und Wahrnehmung.

Es geht auch um die Behaup­tung des Indi­vidu­ums im Angesicht eines unendlichen Stroms an Infor­ma­tio­nen und Möglichkeit­en, dem wir im dig­i­tal­en Medien­zeital­ter aus­ge­set­zt sind.

Und was ist mit der Fre­undlichkeit, die im All­t­ag gern mal abhan­den kommt? Am Ende ist näm­lich Fre­undlichkeit Eve­lyns Superkraft, die alle Kon­flik­te zu über­winden scheint.

Es geht auch um das Ver­hält­nis zweier völ­lig ver­schiede­nen Gen­er­a­tio­nen; die der Eltern und Großel­tern, die tech­nol­o­gisch und men­tal noch im längst ver­gan­genen Jahrhun­dert ver­haftet sind, und die der Kinder und Enkel, die dig­i­tale Syn­chronität seit dem Kinder­garten ken­nen.

Every­thing Every­where All at Once inspiri­ert am Ende zu vie­len Erk­lärun­gen. Oder wie drückt es Way­mond aus: “Das Uni­ver­sum ist so viel größer als ihr es wahrnehmt.”

Was ist Deine Erk­lärung für das Ende von Every­thing Every­where All at Once? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung in einem Kom­men­tar.

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