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Da scheiden sich die Geister in der featured-Filmkritik: Britischer Klamauk im 30er-Jahre Setting
Judi Dench als Medium und Dan Stevens als neurotischer Krimiautor, der von seiner verstorbenen Frau geplagt wird: Was soll mit diesem Drehbuch schon schief gehen? Nichts eigentlich. Eigentlich. Wir verraten Dir in der featured-Filmkritik, ob Du „Da scheiden sich die Geister“ im Kino anschauen solltest.
Charles Condomine (Dan Stevens) wird von einer Schreibblockade geplagt. Der erfolgreiche Krimiautor bekommt nichts zu Papier. Die nahende Deadline für eine Drehbuchadaption seines Buches macht es nicht besser. Zur Ablenkung und Inspiration laden Charles und seine Frau Ruth (Isla Fisher) das Medium Madame Arcati (Judi Dench) für eine Séance zu sich ein. Während der Sitzung, an deren Echtheit niemand wirklich glaubt, beschwört Arcati aus Versehen Charles verstorbene Ex-Ehefrau Elvira (Leslie Mann). Die ist natürlich eifersüchtig und versucht Charles umzubringen, damit sie für immer zusammen sein können.
Da scheiden sich die Geister: Ein Klassiker britischer Film- und Fernsehkultur
Was sich zunächst liest wie der Plot eines Horror- oder Thriller-Films, entpuppt sich direkt zu Filmbeginn als Komödie. Charles wacht, noch halb betrunken, auf seiner Schreibmaschine auf und sucht nach Inspiration – mit Alkohol und lauter Musik, die aus dem Grammophon dröhnt. Direkt in den ersten Minuten ist die Richtung des Films klar, auch wenn man weder das Theaterstück „Blithe Spirit“ oder die erste Verfilmung von 1945 kennt. Letztere hat übrigens einen Oscar für die visuellen Effekte bekommen. Seither dient der Stoff wiederholt für Adaptionen vor allem für den britischen Markt. Kein Wunder, denn die Handlung ist originell.
Eine Mischung aus Klamauk und trockenem Humor
Nicht immer schlägt dabei der Humor in die Kerbe des britischen, also schwarzhumorigen und trockenen Typs. Oftmals kommt es zu Szenen, die vor Klamauk strotzen. Beispielsweise, wenn Charles mit seiner Geisterfrau Elvira spricht. Denn natürlich kann nur Charles sie sehen und es kommt beinahe zu oft zu klassischen Slapstick-Momenten. Richtig trocken wird der Spaß erst, wenn Elvira Charles ans Leder will und sich zwischen ihnen und der gegenwärtigen Ehefrau Ruth eine äußerst komplizierte Dreieckbeziehung entwickelt. Im letzten Drittel des Films drehen alle Charaktere richtig auf, was die Szenen wahrlich gelungen macht.
Das 30er-Jahre-Setting ist der eigentliche Hingucker
Wenn Du damit leben kannst, dass der Streifen gerade am Anfang viel Klamauk bietet, dann lohnt er sich vor allem für das grandiose 30er-Jahre-Setting. Die Kostüme, allen voran das vom Medium Madame Arcati, die einfarbig gestrichenen Räume der Bauhaus-Villa der Condomines und die klassische Inneneinrichtung der Schauplätze entschädigen die manchmal zu platte Story und die zu große Prise Humor. Oftmals lenkt das Set-Design von der eigentlichen Geschichte ab. Gerade dann macht der Film richtig Spaß, denn sich in dieser Zeit zu verlieren, ist aufgrund der Details nicht schwierig. In die Handlung kommst Du schnell wieder rein.
Die eigentliche Perle: Der Cast
Auch wenn Judy Dench als Medium nicht ganz an die Leistung von Margaret Rutherford in der Erstverfilmung heranreicht, so ist es gerade sie, die dem Ganzen wenigstens ein bisschen knorrigen Humor verleiht. Während Dan Stevens durchgehend überdreht, glänzen die beiden Frauen, Isla Fisher und Leslie Mann, in ihren jeweiligen Rollen. Obwohl das Drehbuch oftmals zu sehr auf Überspitzung setzt, so finden die Schauspielerinnen den richtigen Ton und Mimik. Wenn Story und Witz nicht überragen, so müssen es eben die (Neben)Darsteller:innen. Leider reicht diese Adaption nicht annähernd an das Original heran, eine nette Komödie ist Da scheiden sich die Geister aber trotzdem.
Da scheiden sich die Geister
Genre: | Komödie |
Bundesstart: | 22. Juli |
Laufzeit: | 96 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Edward Hall |
Drehbuch: | Nick Moorcroft, Meg Leonard, Piers Ashworth |
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