Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Film-Review: Valerian – Die Stadt der tausend Unsympathen

Comicver­fil­mungen sind dauer­präsent im Kino. Neben aktuellen Super­helden, ent­deck­en Stu­dios auch älteres Mate­r­i­al, das – ehe­mals stil­bildend – nun den Weg auf die große Lein­wand find­et. Valer­ian hat in Comic­form unzäh­lige Werke inspiri­ert. Die Fil­madap­tion ver­mag das lei­der nicht.

„Das fün­fte Ele­ment“ feiert seinen 20. Geburt­stag mit ein­er 4K-Wieder­auf­führung im Kino. Defak­to kön­ntest Du nun zuerst Luc Bessons Sci-Fi-Meis­ter­w­erk anschauen und danach – nur einen Saal weit­er - „Valer­ian – Die Stadt der tausend Plan­eten“. Manch ein Kri­tik­er flüstert aber, dass schon der Trail­er die Prob­leme des Films erah­nen lässt. Was sagst Du?

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Quelle: YouTube / Universum Film

Es war einmal der Transmutator

Eine schmun­zelige Mon­tage eröffnet „Valer­ian – Die Stadt der tausend Plan­eten“ und zeigt, wie der Men­sch sich in hun­derten von Jahren mit diversen außerirdis­chen Spezies bekan­nt macht.

Irgend­wie, irgend­wo, irgend­wann am anderen Ende des Wel­traums, lebt ein friedlich­es Völkchen in einem postkarten­gle­ichen Paradies so vor sich hin, baut Boote und füt­tert ein­mal im Jahr das inof­fizielle Maskottchen des Films: den „Trans­mu­ta­tor“. Dieser kulleräugige Space-Armadil­lo ist nicht nur das Süßeste am Film, son­dern auch später noch wichtig.

Einen kos­mis­chen Herz­schlag später, ler­nen wir den Titel­helden Valer­ian (Dane DeHaan) und sein Love Inter­est Lau­re­line (Cara Delev­ingne) ken­nen – Speziala­gen­ten, im Auf­trag der men­schlich geführten Areale im All. Die bei­den wer­den für eine Spezialmis­sion unmit­tel­bar nach Alpha, „Stadt der tausend Plan­eten“, geschickt. In Alpha haben sich über die Zeit tausende ver­schieden­er Spezies ange­siedelt und ihr Wis­sen ver­staut. Doch was wäre ein Sci­ence-Fic­tion-Film ohne galak­tis­che Charak­tere, ohne sin­is­ter sym­pa­this­che Strip­pen­zieher und ohne aus­ge­fuch­ste Ideen? Genau: Valerian.

Effektpomp zum Kopfabschalten

Man kann Luc Besson nicht vor­w­er­fen kein Visionär zu sein. Opu­lente Bilder in abge­fahren­em Sci-Fi-Set­ting kre­den­zte uns der Mae­stro bere­its 1997 in „Das fün­fte Ele­ment“. Eben­dort ent­warf Jean-Claude Méz­ières, der Zeich­n­er der Valer­ian-Comics, den Look des Films und prägte ihn auf diese Weise. Dementsprechend ver­wun­dert es nicht, dass sich einem, bei den Kostü­men oft der Ver­gle­ich ein­er Paris­er Cat­walk-Show auf­drängt – so arti­fiziell und so wenig funk­tionell, wie die Kostüme anmuten.

Stich­wort „arti­fiziell“: So recht natür­lich mag die Chemie zwis­chen Major Valer­ian und Sergeant Lau­re­line nie rüberkom­men. Die bemüht frech-flir­ti­gen Plänkeleien der bei­den wirken sel­ten bis nie organ­isch. An manchen Stellen kommt leicht­es Fremd­schä­men auf. Das ist für all diejeni­gen, die wirk­lich wegen der Fig­uren in diesem Film sind, ein Nachteil. Fre­unde des visuellen Pomp hinge­gen kön­nen froh sein, denn die miss­glück­ten Dialoge sind zumeist einge­bet­tet in aufwändi­ge Effektorgien.

Diese bein­hal­ten von über­bor­den­den Kamp­farien über Gestalt­wan­dler bis hin zu den entle­gen­sten Winkeln der Stadt Alpha, wirk­lich alles was das Herz eines Pop­corn-Cineas­t­en begehrt. Daran hat man allerd­ings auch nur solange seinen Spaß, wie man den Inhalt nicht hin­ter­fragt, ins­beson­dere die Art und Weise, wie hier Gewalt­darstel­lun­gen legit­imiert werden.

Valerian – Eine Motivtorte ohne Inhalt

„Valer­ian – Die Stadt der tausend Plan­eten“ ist mit üblichen Sci­Fi-Zutat­en geback­en, wie die großen Space-Epen des Kinos. Im Ver­gle­ich dazu gibt sich Luc Bessons Com­i­cadap­tion jedoch wie eine der vie­len Motiv­torten, die das Social Web über­fluten: Furcht­bar schicke Optik mit aus­ge­feil­ten Grafiken. Aber hat man sich das erste Stück abgeschnit­ten, ist man ein wenig ent­täuscht, ob der Tat­sache, dass unter dem ganzen süßen Zeug und den bun­ten Bildern lei­der doch nur der Stan­dard­rührkuchen­teig wartet.

Pop­kul­tur­is­ten mit Sitzfleisch soll­ten trotz­dem einen Blick riskieren, sofern sie zwei Stun­den lang die Augen auf­machen, aber den Kopf abschal­ten können.

Lust auf noch mehr Sci­ence Fic­tion? Dann schau doch mal in der Voda­fone Videothek vorbei.

Hast Du die Valer­ian-Comics gele­sen? Was hältst Du von Luc Bessons bunter Sci­Fi-Adap­tion? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.

Das könnte Dich auch interessieren