Die Filmkritik zu Meisterdetektiv Pikachu
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Film-Review: „Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu“ – Aktenzeichen PikaPika ungelöst

Jahre­lang hast Du Dich gefragt, wie es wohl ausse­hen würde, wenn Poké­mon real wären. Jet­zt bekommst Du die Antwort. Der erste Poké­mon-Real­film macht Kindern Spaß. Vor allem denen, die schon erwach­sen sind. Warum sich ein Blick lohnt, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu Poké­mon: Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu.

Zumin­d­est auf der Film­be­w­er­tungsplat­tform Rot­ten Toma­toes gilt Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu bish­er als erfol­gre­ich­ste Kinoad­ap­tion eines Videospiels. Adap­tiert wurde in diesem Fall übri­gens nicht die Haupt­serie mit der Roten, Gold­e­nen und anderen Edi­tio­nen. Es gibt tat­säch­lich eine gle­ich­namige Ableger-Rei­he, in der ein sprechen­des Pikachu mit seinem Part­ner zusam­men Krim­i­nalfälle löst. In diesem Fall spricht Ryan Reynolds das Pikachu.

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Zerplatze Träume und wilde Abenteuer

Tim Good­man (Jus­tice Smith) hat das Erwach­sen­wer­den einge­holt. Vom Traum Poké­mon-Train­er zu wer­den hat er sich ver­ab­schiedet, stattdessen arbeit­et er lieber bei ein­er Ver­sicherung. Das Ableben seines Vaters, dem Ex-Polizis­ten Har­ry Good­man, führt ihn nach Ryme City. In dieser Muster­stadt leben Men­schen und Poké­mon friedlich zusam­men, ohne Kämpfe und Pokébälle. Als er das Büro seines Vaters betritt, über­rascht er ein Pikachu. Ein sprechen­des, kaf­feesüchtiges Pikachu (dt. Stimme Den­nis Schmidt-Foß), das sich selb­st für einen Meis­ter­de­tek­tiv hält. Und das ver­sichert Tim glaub­haft, dass sein Vater noch lebt. Es begin­nt ein wildes Aben­teuer, im Zuge dessen das Duo zusam­menwach­sen muss und neue Fre­unde findet.

Fotorealistische Pokémon? Fast!

Wenn gefühlt die Hälfte der Fig­uren in einem Real­film aus dem Rech­n­er kom­men, sollte man gle­ich zu Beginn klären, ob die Ani­ma­tion­stech­nik diesem Anspruch gerecht wird. Ide­al wäre es, wenn Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu tech­nisch auf dem Lev­el des weg­weisenden The Jun­gle Book (Jon Favreau, 2016) wäre; sprich foto­re­al­is­tisch. Diesem Anspruch wird der erste Poké­mon-Real­film aber nicht gerecht.

Der knuf­fige Pro­tag­o­nist Pikachu, als auch das dauerquen­gel­nde Poké­mon Enton überzeu­gen auf ganz­er Lin­ie. Generell wirken hier – warum auch immer – kleine und sehr große Poké­mon deut­lich bess­er ani­miert. Bei mit­tel­großen Geschöpfen wie Glu­rak oder das im Trail­er gezeigte Mew­tu fremdelt es auf Dauer etwas; da bleibt es auf den zweit­en Blick dann bei dem Feel­ing, Fig­uren aus einem teuren Videospiel zu sehen.

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Meisterdetektiv Pikachu, setze Referenzgewitter ein!

Die Geschichte eines Jun­gen, der erst ein­mal mit seinem Pikachu warm wer­den muss, ist im Kern auch die Sto­ry der erfol­gre­ichen Ani­me­serie um den Pro­tag­o­nis­ten Ash. Und ins­beson­dere mit Blick auf den späteren Antag­o­nis­ten – wir wollen an dieser Stelle nicht spoil­ern – lässt sich nicht unter den Tep­pich kehren, dass die Geschichte allzu bekan­nt ist. Nichts Neues also? Nun ja, inter­es­san­ter­weise richtet sich der Film in weit­en Streck­en vor allem an jene Erwach­sene, die vor zwanzig Jahren noch mit dem Game­boy und der Blauen Edi­tion gedad­delt haben, dem Erwach­sen­wer­den let­z­tendlich aber doch den Vor­rang gegeben haben – metapho­risch. Und diese Fans wer­den wohl am ehesten vergnügt juchzen, wenn ein wüten­des Pum­meluff Eingeschlafene anmalt oder ein Team Wis­senschaftler über die Kan­to-Region debattiert.

Pikachu als glänzender Detektiv 

Sicher­lich, Poké­mon: Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu ist im Kern ein Film, der auch das junge Klien­tel abholen soll. Deswe­gen ist ein klares Gut-Böse-Nar­ra­tiv keine Ver­hand­lungssache. An Exper­i­menten im Klon­la­bor kön­nen wiederum dur­chaus auch (aufgeschlossene) Erwach­sene Freude haben. Übri­gens auch, weil Pikachus paus­bäck­iges Schnäuzchen im Zehn-Minuten-Takt wahlweise das hol­prige Flirtver­hal­ten seines men­schlichen Begleit­ers kom­men­tiert, Witze macht, einen glänzen­den Detek­tiv abgibt oder wirk­lich jeden mit einem herz­er­wär­menden „Pika Pika“ abholt – natür­lich gesprochen von Pikachus ikonis­ch­er Stamm­sprecherin Ikue Ōtani.

Kleine Rand­no­tiz für Fans: Das Poké­mon Enton hat in der deutschen Fas­sung seine gewohnte Ani­me-Stimme, geschnä­belt von Walde­mar Wich­lin­s­ki: „Eeeen­ton!“

Solider Franchisestart mit Fan-Service

Poké­mon: Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu wird zweifels­frei nicht den Ani­ma­tions-Oscar bekom­men und auch nicht für seine orig­inelle Sto­ry im Gedächt­nis bleiben. Aber mark­t­strate­gisch ist es ein meis­ter­hafter Zug, den Live-Action-Ein­stieg ins Poké­mon-Fran­chise über diese Hin­tertür zu meis­tern. Denn ging es in den Haupt­spie­len noch ums Fan­gen und Kämpfen, rück­en diese Aspek­te in Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu in den Hintergrund.

Und für Fans der ersten Stunde gibt es trotz­dem genug Ver­weise, die den Film irgend­wo zwis­chen den Spie­len und der Ani­me­serie verorten. Wenn Du per se aller­gisch gegen Dra­ma bist, kön­ntest Du allerd­ings einen kleinen Auss­chlag bekom­men. Zwis­chen dem ganzen Kri­mi-Kla­mauk gibt es ger­ade in der zweit­en Hälfte ziem­lich viele trau­rige Kuller­au­gen – bei Men­sch und Pokémon.

Und wenn Dir Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu genau­so gut gefällt wie uns, kannst Du Dich freuen, denn die Fort­set­zung wird aktuell vor­bere­it­et.

Poké­mon: Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu

OT: Poké­mon: Detec­tive Pikachu

Genre:          Aben­teuer / Sci­ence Fic­tion / Krimi

Bun­desstart: 09.05.2019

Laufzeit:       104 Minuten

FSK:             Ab 6 Jahren

Regie:          Rob Letterman

Drehbuch:     Dan Her­nan­dez, Ben­ji Samit, Rob Let­ter­man, Derek Connolly

 

Pika pika, pikapikapi Pikachu!? Wir freuen uns auf Deine Mei­n­ung zu Pokè­mon: Meis­ter­de­tek­tiv Pikachu.

Titelbild: © 2018 Warner Bros. Entertainment Inc.

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