Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Film-Review: „Bumblebee“ – Das gar nicht mal so schlechte Transformers-Prequel

Es ist kein Geheim­nis, dass die Trans­form­ers-Filme ihre Prob­leme haben. Beispiel­sweise mit ihrer Kon­ti­nu­ität. Das Pre­quel hinge­gen, surft scham­los auf der Retrow­elle und schert sich erst gar nicht um die Kon­ti­nu­ität der Rei­he. Warum der Film trotz­dem einen Kinobe­such ver­di­ent hat, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu Bum­ble­bee.

Regis­seur Travis Knight hat sich bish­er vor allem als Pro­duzent charak­ter­stark­er Ani­ma­tions­filme wie Para­nor­man und Cora­line ver­di­ent gemacht. Sein Regiede­büt feierte er mit dem Kri­tik­er­liebling Kubo – Der tapfere Samu­rai. Und vielle­icht liegt es an diesem Back­round, dass Bum­ble­bee, bei allem Kitsch und Pathos, der mit Abstand beste Film im Trans­form­ers-Fran­chise ist.

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Mein Freund der Roboter

Auf dem Plan­eten Cybertron herrscht Krieg. Die guten Auto­bots, ange­führt von Opti­mus Prime, erwehren sich der per­ma­nen­ten Attack­en der Decep­ti­cons. Um die Flucht vorzu­bere­it­en, entsendet Opti­mus Prime den Kund­schafter B-127 in Rich­tung des Plan­eten Erde.

Auf dem blauen Plan­eten trifft B-127 auf den Decep­ti­con Blitzwing. Den bru­tal­en Kampf kann der Auto­bot zwar für sich entschei­den, ver­liert dabei aber seine Stimm­prozes­soren und Teile seines Gedächt­niss­es. Kurz bevor ihn seine Wun­den zur Abschal­tung zwin­gen, nimmt er die Form eines VW-Käfers an.

1987 find­et, repari­ert und aktiviert Char­lie Wat­son (Hailee Ste­in­feld) den Trans­former. Wegen sein­er hum­meli­gen Ästhetik tauft das Mäd­chen den Trans­former auf den Namen Bum­ble­bee. Zeit­gle­ich lan­den auch zwei Decep­ti­cons auf der Erde. Zusam­men mit der geheimen Regierungs­be­hörde Sek­tor 7 machen sie Jagd auf den Hummel-VW.

Retrofeeling nach Bauplan

Kind find­et Alien. Alien ist unbe­holfen. Unbe­holfen ist niedlich. Zack, fer­tig ist der Achtziger-Jahre-Feel­ing-Film. Nach diesem Bau­plan funk­tion­ieren sie alle. Von E.T. - Der Außerirdis­che bis Der Gigant aus dem All – erschien zwar 1999, war im Herzen aber ein waschechter Achtziger­streifen. Und Bum­ble­bee ver­sucht auch gar nicht zu kaschieren, dass man voll und ganz auf Retro set­zt. Das ist jet­zt nicht orig­inell, aber wenig­stens eine sichere Bank.

Und das funk­tion­iert erstaunlich gut. Travis Knight hat keine Angst, Bilder auch länger als zwei Sekun­den ste­hen zu lassen. Das ist ein wesentlich­er und angenehmer Unter­schied zum Schnittge­wit­ter von Michael Bay seinerzeit.

Die über­bor­den­den Mate­ri­alschlacht­en von einst, sind bei Bum­ble­bee hüb­sch insze­nierten Zweikämpfen gewichen. Das macht dann sog­ar Spaß. Vielle­icht mehr als die übrige Story.

Man darf Drehbuchau­torin Christi­na Hod­son dafür grat­ulieren, dass sie mit Bum­ble­bee zumin­d­est den Ver­such eines Charak­ter­stücks wagt. Auch wenn die Geschichte genau genom­men recht streng den Mustern des ersten Trans­form­ers-Films fol­gt: Rebel­lis­ch­er Tee­ny, auf der Suche nach dem ersten Auto, gerät zwis­chen die Fron­ten. Auch wenn die Mach­er Bum­ble­bee nicht als Reboot sehen, ist er genau das. Man passt sich dem Zeit­geist an und erzählt die gle­iche Geschichte; tauscht dabei aber den Pomp gegen Under­state­ment ein.

Es menschelt bei den Transformern

Ein weit­eres Upgrade bekommt das Fran­chise auf Seit­en der men­schlichen Charak­tere. Hailee Ste­in­felds sym­pa­thisch unaufgeregte Per­for­mance lässt das Pub­likum schnell mit ihr sym­pa­thisieren. Wesentlich schneller als mit Shia LeBeoufs dauer­hibbel­n­dem Teenag­er-Imi­tat. Wrestler und Schaus­piel­er John Cenas Rolle als Sek­tor-7-Sol­dat bringt genug Selb­stironie mit, um die eigentlich unnötige Rolle erträglich zu machen.

Auch wenn Bum­ble­bee die men­schliche Pro­tag­o­nistin Char­lie in den Mit­telpunkt stellt, sind natür­lich die Trans­form­ers das High­light des Films. Ein unbe­holfen­er Riesen­ro­bot­er mit Knud­del-Attitüde ist selb­stre­dend ein dankbares Ele­ment; eine Art Selb­stläufer. Ein­fach durch die Woh­nung stolpern lassen: „Hihi“. Ein­mal das Gesicht stre­icheln: „Ohh“. Obgle­ich es den Pop­corncineas­t­en nicht weit­er stören wird, ist die Fig­ur in diesem Punkt inkon­sis­tent erzählt. Geschick­lichkeit und Unbe­holfen­heit oszil­lieren zwis­chen Mac­Gyver und Hauptschul-Abbrech­er ger­ade so, wie es die Sto­ry braucht. Das ist auf Ebene des Erzäh­lens ein­fach faul, funk­tion­iert aber sit­u­a­tiv. Soll heißen: Am Ende ist Bum­ble­bee eine hüb­sch gestal­tete Aneinan­der­rei­hung von Momenten, die für sich selb­st funk­tion­ieren, das große Ganze hinge­gen wirrer machen, als es sein müsste.

Fazit: Interessanter Neustart der Reihe

Bum­ble­bee ist Pop­corn-Kino in Reinkul­tur. Wenn Du bist jet­zt die Trans­form­ers-Rei­he gemieden hast, weil Dir die Mate­ri­alschlacht­en zu viel waren und die Hand­lung zu löchrig, dann empfehlen wir Dir Bum­ble­bee anzuschauen und Dich eines Besseren belehren zu lassen. Die Entschei­dung alles eine Num­mer klein­er zu machen, tut der Rei­he zweifels­frei gut. Wer Sci-Fi-Action mit der Extra-Por­tion Kuschelk­itsch braucht, ist mit Bum­ble­bee gut berat­en. Und sei es nur wegen der sehr brauch­baren Effekte.

Bum­ble­bee

Genre: Sci­ence Fic­tion / Action

Bun­desstart: 20.12.2018

Laufzeit: 114 Minuten

FSK: Ab 12 Jahren

Regie: Travis Knight

Drehbuch: Christi­na Hodson

Was hältst Du von dem soft­en Reboot der Trans­form­ers-Rei­he? Und welch­er Charak­ter hat Dein­er Mei­n­ung nach auch ein Soloaben­teuer ver­di­ent? Wir freuen uns auf Deine Ideen in den Kommentaren.

Titelbild: Paramount Pictures

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