The Green Knight Filmkritik
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Featured-Filmkritik zu The Green Knight: Fantasy Highlight oder Lowlight?

Rit­ter, fan­tastis­che Wesen und eine unglaubliche Geschichte: Das ist „The Green Knight“. Zudem fordert der Film auch noch Deinen Denkmuskel. Ob sich dafür der Gang ins Kino lohnt, erfährst Du in der featured-Filmkritik.

Als Neffe von König Artus (Sean Har­ris) genießt Sir Gawain (Dev Patel) die Vorzüge des Lebens als Adliger. Trotz­dem fehlt ihm die Anerken­nung als Rit­ter. Die Chance darauf soll er bekom­men, als an Wei­h­nacht­en The Green Knight (Ralph Ine­son), eine bau­mar­tige Krea­tur, zur Tafel­runde stößt und ein Spiel vorschlägt: Ein­er der Rit­ter darf ihn ein­mal mit der Axt schla­gen. Allerd­ings nur, wenn der Green Knight ein Jahr später eben­falls jen­em Rit­ter mit der Axt zu Leibe rück­en darf. Gawain möchte sich pro­fil­ieren und schlägt dem Green Knight den Kopf ab. Damit fängt das Aben­teuer an, denn Green Knight schnappt sich seinen Kopf und reit­et davon. Ergo muss Gawain ein Jahr später seine Reise zum grü­nen Rit­ter antreten und begeg­net auf ihr nicht nur Freunden.

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The Green Knight: Eine Geschichte für echte Ritter

Die Ursprünge für die Geschichte stam­men aus dem 14. Jahrhun­dert. Sie gliedert sich ein in die klas­sis­chen Tafel­run­den-Erzäh­lun­gen rund um König Artus. Was damals vor allem mit zahlre­ichen Meta­phern und Bildern gespickt war, wurde nun von David Low­ery ver­filmt. Dabei erzählt Low­ery den Rah­men ohne große Worte, dafür mit starken Bildern und ohne viel Erklärung.

The Green Knight Filmkritik

Halb Men­sch, halb Baum: Der große grüne Rit­ter macht den Adeli­gen in Schloss Camelot einen selt­samen Vorschlag. — Bild: ©Telepool/A24

Eine Reise, die mysteriöser und faszinierender nicht sein kann

Direkt zu Beginn des Films wirst Du in die düstere und mys­ter­iöse Welt von König Artus und Sir Gawain ein­ge­laden. Gawains Mut­ter (Sari­ta Choud­hury) ist eine Hexe und läutet indi­rekt den weit­eren Ver­lauf des Films ein. Es wird nicht ganz klar, was ihre Rolle ist, aber spätestens als der Green Knight die Tafel­runde stürmt, weißt Du, dass jet­zt defin­i­tiv ein Aben­teuer begin­nt. Als sich Gawain auf die Reise macht, ziehen gigan­tis­che, aber fried­fer­tige Riesen an ihm vor­bei, eine Weile begleit­et ihn ein Fuchs und er trifft auf men­schliche Gestal­ten, die ihm nicht nur gut gesin­nt sind. Manche wollen ihm Schlecht­es, manche sind ein­fach nur selt­sam wie der Lord (Joel Edger­ton) und dessen Lady (Ali­cia Vikan­der), auf deren Burg Gawain gezwun­gener­maßen Halt macht.

Gemacht für die große Leinwand

The Green Knight nimmt sich viel Zeit, um die Welt, durch die Gawain ziehen muss, zu erschaf­fen und bei Dir nach­haltige Ein­drücke zu hin­ter­lassen. Wälder wech­seln sich ab mit weit­en Ebe­nen, Flus­släufe mit nebel­durch­zo­ge­nen Mooren. Faszinierend und schön! Hinzu kommt noch ein atem­ber­auben­der Sound. Allein deshalb lohnt sich schon der Gang ins Kino. In manchen Pas­sagen wird minuten­lang nicht gesprochen und ger­ade die Stille ist es, die den Film so beson­ders macht. Die Bilder auf sich wirken zu lassen, benötigt Geduld. Genau­so wie Gehirn­schmalz: Fast siehst Du Dich an den beein­druck­enden Land­schaft­sauf­nah­men und mys­tis­chen Wesen satt, fragst Dich aber, was als näch­stes passiert und wie alles zusammenhängt.

Weniger ist mehr

Was Low­ery an großen Bildern abliefert, spart er am Cast ein – allerd­ings anders als Du denkst. Nur wenige Schauspieler:innen sind von der Par­tie, diese sind dafür aber hochkarätig: Ali­cia Vikan­der und Joel Edger­ton beispiel­sweise. Sie geben der Mitte des Films Sub­stanz und Herz. Getra­gen wird The Green Knight aber durch Dev Patel. Mit sein­er Inter­pre­ta­tions­band­bre­ite von Emo­tio­nen wie Unsicher­heit, Tode­sangst und Frus­tra­tion überzeugt er von Anfang an und lässt Dich bei Gawains Reise mit­fiebern. The Green Knight ist der beste Beweis dafür, dass ein paar wenige gute Schauspieler:innen den Unter­schied machen können.

Viel Interpretationsfreiraum

Wie die Orig­i­nalgeschichte lässt auch der Film viele Fra­gen offen. Durch die Meta­phern, ver­schiede­nen Begeg­nun­gen und Dop­pel­rollen kann es dur­chaus sein, dass Du mehr und mehr ver­wirrt sein wirst. Das kann frus­tri­eren, muss es aber nicht, denn wenn Du bere­its „A Ghost Sto­ry“ von David Low­ery kennst, weißt Du, dass er seine Zuschauer:innen gern ohne weit­ere Erk­lärun­gen zurück­lässt. Wenn Du Dich aber darauf ein­lässt, bekommst Du mit The Green Knight einen tollen Fan­ta­sy-Film fernab vom Main­stream, der sich allein schon für die Stim­mung, den Sound und die starken Bilder lohnt.

The Green Knight
Genre Fan­ta­sy / Abenteuer
Film­start 29. Juli
Laufzeit 130 Minuten
FSK ab 16 Jahren freigegeben
Regie und Drehbuch David Low­ery

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