Bjarne Mädel in "Faking Bullshit"
© Mavie Films GmbH
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Faking Bullshit in der featured-Filmkritik: Mit Fake-Straftaten und schwarzem Humor zum Erfolg

Lan­dei-Polizei erfind­et Straftat­en, damit die Wache nicht aufgelöst wird. Was nach ein­er Nachricht in der Lokal­presse klingt, wird in „Fak­ing Bull­shit“ zu ein­er sym­pa­this­chen Kri­mi-Komödie aus­gear­beit­et. Ob sich dafür der Gang ins Kino lohnt oder der Film eher hin­ter Git­ter gehört, liest Du in der featured-Filmkritik

Eine Kle­in­stadt ohne Krim­i­nal­ität ist eigentlich etwas Pos­i­tives. Nicht allerd­ings für die Polizei­wache von Deniz (Erkan Acar), dem die geringe Krim­i­nal­ität­srate langsam zum Ver­häng­nis wird. Denn: Tina (Sina Tkotsch), eine Kol­le­gin aus Düs­sel­dorf, soll die Wache auflösen. Das kön­nen Deniz und seine Kol­le­gen natür­lich nicht auf sich sitzen lassen und greifen zu einem außergewöhn­lichen Mit­tel: Sie denken sich Straftat­en aus, um zu beweisen, dass die Krim­i­nal­ität­srate nicht gegen null geht. Doch Tina kommt ihnen langsam auf die Schliche.

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Faking Bullshit: Viel mehr als nur eine Krimikomödie

Die eigentliche Geschichte der Krim­ikomödie ist zwar ganz nett, aber auch den Neben­schau­plätzen wird in dem Film einiges an Raum gegeben. „Fak­ing Bull­shit behan­delt, neben der eigentlichen Geschichte, auch noch ganz viele andere The­men: Beispiel­sweise Zwis­chen­men­schliche Beziehun­gen, Frauen in ein­er Führungspo­si­tion, Diskri­m­inierung“, sagt Sina Tkotsch. Sie macht als Großs­tadt­polizistin Tina der gemäch­lichen Polizeitruppe Beine. Humor­voll umspielt „Fak­ing Bull­shit“ dabei The­men wie Diskri­m­inierung, beispiel­sweise wenn Deniz sich der Frage stellen muss „Woher kommst du?“, die auf seinen Migra­tionsh­in­ter­grund abzielt. Schlagfer­tig gehen die Polizis­ten und sog­ar der Obdachlose Klaus, gespielt von Bjarne Mädel, der als ver­meintlich­er Ladendieb her­hal­ten muss, mit Anfein­dun­gen um. The­men wie Ras­sis­mus oder Frauen­feindlichkeit wer­den nicht nur angedeutet, son­dern mit bit­ter­bösem Humor aufgedeckt und das ohne „richti­gen Fin­gerzeig, der platt darauf deutet, was falsch und was richtig ist“, erk­lärt Tkotsch. Das macht „Fak­ing Bull­shit“ min­destens genau­so gut wie das schwedis­che Orig­i­nal „Kopps“, an dem sich das deutsche Remake orientiert.

GigaTV Film-Highlights

Alexander Schuberts erster Regie-Versuch

Den schlagfer­ti­gen Umgang mit Diskri­m­inierung meis­tert Alexan­der Schu­bert, der nicht nur das Drehbuch geschrieben hat, son­dern auch mit „Fak­ing Bull­shit“ sein Regie-Debüt feiert. Alexan­der Schu­bert ist Dir wahrschein­lich bess­er bekan­nt als Schaus­piel­er, beispiel­sweise aus der „heute-show“ des ZDF. Aus­ges­tat­tet mit schwarzem und staub­trock­en­em Humor holt er aus dem schwedis­chen Orig­i­nal „Kopps“ noch mehr her­aus und ver­lei­ht dem deutschen Film die richtige Würze. „Die Zusam­me­nar­beit mit Alexan­der lief super. Er ist nicht nur ein großar­tiger Schaus­piel­er, son­dern auch ein toller Regis­seur. Er ist ein sehr angenehmer Men­sch, der vor allem ein gutes Drehbuch geschrieben hat“, so Sina Tkotsch. „Fak­ing Bull­shit“ prof­i­tiert davon, dass Alexan­der Schu­bert sich nicht zurück­n­immt, denn so wird aus ein­er net­ten Krim­i­nalgeschichte eine sehenswerte Komödie, die sich ger­ade durch den Humor pro­fil­iert. Wenn Du Alexan­der Schu­bert schon in seinen Rollen bei der „heute-show“ oder in „Sketch His­to­ry“ mocht­est, so wirst Du auch mit „Fak­ing Bull­shit“ Deinen Spaß haben.

Adrian Topol und Erkan Acar in "Faking Bullshit"

Adri­an Topol und Erkan Acar in „Fak­ing Bull­shit” — Bild: Mavie Films GmbH

Schwarzer Humor und ein toller Cast

Große Span­nung bietet die Komödie nicht, denn ziem­lich schnell wird dem Zuschauer klar, dass die Polizis­ten nicht nur durch gefak­te Krim­i­nalfälle zum Ziel kom­men. Durch die zahlre­ichen Seit­en­hiebe auf gesellschaftlich­es Gebaren, was nicht nur in der Prov­inz auftritt, wirkt „Fak­ing Bull­shit“ aber frisch und anders. Hinzu kommt dann noch ein über­ra­gen­der Cast, bei dem nicht nur Bjarne Mädel als gewitzter Obdachlos­er und die bei­den Pro­tag­o­nis­ten Sina Tkotsch und Erkhan Acar her­ausstechen, son­dern vor allem auch die Grup­pen­dy­namik inner­halb der Polizeitruppe stimmt. Adri­an Topol als über­mo­tiviert­er Ram­bo-Polizist trifft dabei auf Sanne Schnapp und Alexan­der Hörbe, die in die Rolle eines sarkastis­chen Polizei-Ehep­aars geschlüpft sind. Sie sind es, die „Fak­ing Bull­shit“ erst zu dem machen, was der Film ist: eine schwarzhu­morige Krim­ikomödie mit der richti­gen Por­tion Selbstironie.

Sina Tkotsch in "Faking Bullshit"

Sina Tkotsch in „Fak­ing Bull­shit” — Bild: Mavie Films GmbH

Faking Bullshit

Genre: Kri­mi-Komödie

Bun­desstart: 10. Sep­tem­ber 2020

Laufzeit: 103 Minuten

FSK: ab 12 Jahren freigegeben

Regie: Alexan­der Schubert

Drehbuch: Alexan­der Schubert

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