Albert DeSalvo, bekannt als Boston Strangler
© picture alliance / AP Photo | splageman
Küste der dänischen Insel Mön
Jake Sully reitet auf einem Drachen übers Meer, blickt in die Kamera und hält eine Waffe
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Boston Strangler – die wahre Geschichte hinter dem Krimidrama

Er ver­bre­it­ete Anfang der 1960er-Jahre Angst und Schreck­en: Der soge­nan­nte Würg­er von Boston soll 13 Frauen verge­waltigt und getötet haben. Ein neuer Film bei Dis­ney+ nimmt den Fall wieder unter die Lupe – und die wahre Geschichte hin­ter dem Boston Stran­gler liest sich wie ein Thriller.  

Keira Knightley ist als Investigativreporterin die Protagonistin  

Die Pro­duk­tion von Rid­ley Scott stellt zwei Inves­tiga­tivjour­nal­istin­nen, gespielt von Keira Knight­ley und Car­rie Coon, in den Mit­telpunkt. Die bei­den deck­en wichtige Par­al­le­len bei den rät­sel­haften Frauen­mor­den auf und entwick­eln die These vom Serien­mörder.   

Tat­säch­lich gibt es für die recher­chieren­den Jour­nal­istin­nen auch reale Vor­bilder: Loret­ta McLaugh­lin und Jean Cole veröf­fentlicht­en sein­erzeit eine vierteilige Serie über die Morde im „Record Amer­i­can“ – damals die führende Zeitung der Stadt, die heute als „Boston Her­ald“ bekan­nt ist.  

Boston Strangler – die wahre Geschichte beginnt in einer zerrütteten Familie  

Ein Blick hin­ter die Kulis­sen des Krim­idra­mas offen­bart: Bevor Albert DeSal­vo – genan­nt der Würg­er von Boston – zum Schreck­en ein­er ganzen Gen­er­a­tion wurde, hat­te er bere­its eine lange krim­inelle Ver­gan­gen­heit hin­ter sich.  

Albert DeSal­vo wurde 1931 in Chelsea (Mass­a­chu­setts) geboren. Als Kind litt er unter seinem Vater, einem gewalt­täti­gen Alko­ho­lik­er, und geri­et bald auf die schiefe Bahn. Der Junge soll Tiere gequält haben und saß wegen tätlich­er Über­griffe sowie Ein­brüche schon mit zwölf Jahren in Besserungsanstal­ten ein.  

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Wie sich der Mann Zugang zu den Wohnungen von Frauen verschaffte 

Nach sein­er ehren­haften Ent­las­sung aus der Armee arbeit­ete DeSal­vo als Mil­itär­polizist. Doch wegen sex­ueller Beläs­ti­gung wurde er 1961 im Alter von 30 Jahren kurzzeit­ig inhaftiert. Als „Mea­sur­ing Man” hat­te er eine unrühm­liche Bekan­ntheit erlangt: Er tin­gelte durch die Boston­er Vororte und klin­gelte bei Haus­frauen. Gab sich als Fotograf aus, der nach Mod­els suchte und Maß nehmen wollte. Dabei kam es zu sex­uellen Über­grif­f­en.  

Im Jahr 1964 schnappte die Polizei den Mann erneut. Man geht davon aus, dass er zu diesem Zeit­punkt schon über zehn Frauen erwürgt und eine weit­ere mit einem Küchen­mess­er erstochen hat­te. Den­noch ent­larvte die Polizei DeSal­vo damals nicht als den flüchti­gen Boston Stran­gler, son­dern über­führte ihn lediglich als Green Man.  

Wer war der Green Man? In grün­er Arbeit­sklei­dung hat­te sich DeSal­vo Haus­frauen oder alle­in­ste­hen­den Frauen als Handw­erk­er vorgestellt. Unter dem Vor­wand, etwas repari­eren zu müssen, drang er in deren Woh­nun­gen und verge­waltigte sie. 

Als DeSalvo die Morde zugab, glaubten ihm nicht alle  

Die Geschichte des The Boston Stran­gler kommt mit einem Geständ­nis im Jahr 1965 zu einem schein­baren Ende: DeSal­vo gab sich als der Würg­er von Boston zu erken­nen. Es heißt, dass ihn ein Mitin­sasse im Gefäng­nis dazu überre­det hat­te. Doch gab es Zweifel, dass DeSal­vo wirk­lich der skru­pel­lose Killer war.  

Die Gründe: Das Geständ­nis wies Lück­en auf und erschien manchem daher nicht als glaub­würdig. Auf der anderen Seite kon­nte DeSal­vo Details schildern, die niemals an die Öffentlichkeit gelangt waren – zum Beispiel die Farbe von Möbel­stück­en in den Woh­nun­gen der Opfer. Daher hielt die Polizei seine Aus­sagen für schlüs­sig. 

Einige Jahre später kam es zu ein­er drama­tis­chen Wen­dung: DeSal­vo wurde 1973 auf ein­er Gefäng­niskranken­sta­tion erstochen aufge­fun­den. Sein Mörder wurde nie ermit­telt. Mys­ter­iös ist, dass er sein Geständ­nis ange­blich zurückziehen wollte. Soll­ten die Serien­morde nun niemals endgültig gek­lärt wer­den kön­nen? 

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Boston Strangler: DNA-Analysen führten zu bahnbrechenden Erkenntnissen  

Fünf Jahrzehnte später flammte mit den neuen krim­inal­tech­nis­chen Errun­gen­schaften wieder Hoff­nung auf. Nun war es möglich, Täter anhand ihres Erbgutes zu über­führen. Auf diese Weise kon­nte 2013 nachgewiesen wer­den, dass die DNA der Sper­maspuren, welche die Ermit­tler beim let­zten Opfer gefun­den hat­ten, mit DeSalvos genetis­chem Fin­ger­ab­druck übere­in­stimmte.  

Während die Gen­er­al­staat­san­wältin darin einen Durch­bruch sah, protestierten DeSalvos Ange­hörige. Sie argu­men­tierten: Die DNA-Spuren führten nicht zwangsläu­fig zu dem Schluss, dass Albert DeSal­vo auch der Mörder gewe­sen sei. Außer­dem bliebe ungek­lärt, ob er für die anderen Ver­brechen ver­ant­wortlich war. 

Die Morde geschahen nach ähnlichen Mustern  

Den­noch gibt es zwis­chen den Frauen­mor­den, die sich zwis­chen dem 4. Juni 1962 und dem 4. Jan­u­ar 1964 ereigneten, Par­al­le­len: Der Mörder stran­gulierte alle seine Opfer mit Sei­den­strümpfen, die er zu ein­er Schleife band. Teil­weise knüpfte er die Strümpfe auch mit einem Büsten­hal­ter oder Schal zu ein­er Kette zusam­men.  

Das erste Opfer war die 55-jährige Anna Sleser. Bei der jüng­sten Frau, die DeSal­vo mut­maßlich getötet hat, han­delte es sich um die erst 19 Jahre alte Mary Sul­li­van. Ihr Fall trug dank der DNA-Analyse auch zur ziem­lich plau­si­blen Aufk­lärung des Ver­brechens bei.  

Die weit­eren möglichen Opfer des Boston Stran­glers:  

  • Mary Mullen, 85 Jahre  
  • Nina Nichols, 68 Jahre  
  • Helen Blake, 65 Jahre 
  • Ida Irga, 75 Jahre  
  • Jane Sul­li­van, 67 Jahre  
  • Sophie Clark, 20 Jahre  
  • Patri­cia Bis­sette, 23 Jahre  
  • Mary Brown, 69 Jahre   
  • Bev­er­ly Samans, 23 Jahre  
  • Eve­lyn Corbin, 58 Jahre 
  • Joann Graff, 23 Jahre  
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Schaust Du Dir Geschicht­en wie die über den Boston Stran­gler lieber als Thriller oder im Doku­for­mat an? Hin­ter­lasse uns gerne einen Kom­men­tar!

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