Bob Marley im Biopic erhebt die Hand
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Lori Singer und Kevin Bacon beim Tanzen
Szene Uncharted
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Bob Marley: One Love – Die wahre Geschichte hinter dem Biopic

Bob Mar­ley galt als König des Reg­gae und als spir­ituelle Ikone des 20. Jahrhun­derts. Mit seinem Leben zwis­chen den Jahren 1976 und 1978 beschäftigt sich nun das Biopic „Bob Mar­ley: One Love“. Der Film gipfelt in eine sein­er wohl größten Leis­tun­gen: Ein Frieden­skonz­ert gegen das Blutvergießen in sein­er Heimat Jamai­ka. Doch was ist wirk­lich geschehen und was ist für die filmis­che Erzäh­lung umgedichtet wor­den? Die wahre Geschichte hin­ter Bob Mar­ley: One Love erfährst Du hier.

Um Bob Mar­ley und seine Geschichte so orig­i­nal­ge­treu wie möglich auf die Lein­wand zu brin­gen, bekam Regis­seur Reinal­do Mar­cus Green Hil­fe von der Fam­i­lie des Musik­ers – unter anderem von Sohn Zig­gy, Tochter Celi­na und sein­er Frau Rita.

Der Cast des Bob Mar­ley-Films ist gut aus­gewählt: „Peaky Blinders“-Darsteller Kings­ley Ben-Adir schlüpft in die Rolle von Bob Mar­ley und Lashana Lynch (die weib­liche 007 aus „James Bond 007 – Keine Zeit zu ster­ben“) ver­wan­delt sich in seine Frau Rita Mar­ley.

Der Film (Start: 15. Feb­ru­ar 2024) fokussiert sich vor allem auf die Zeit vom Atten­tat auf den Musik­er im Jahr 1976 bis zum „One Love“-Konzert im Jahr 1978. Eingestreute Rück­blenden zeigen Dir zusät­zlich, wie sich Bob an seinen Vater erin­nert, seine Frau ken­nen­lernte und wie er mit sein­er Band den musikalis­chen Durch­bruch schaffte.

Wie Film und Real­ität zusam­men­hän­gen? Wir ver­rat­en Dir die wahre Geschichte hin­ter Bob Mar­ley: One Love.

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Die nicht-chro­nol­o­gis­che Rei­hen­folge des Films brin­gen wir für das bessere Ver­ständ­nis wieder in die richtige Rei­hen­folge.

Die wahre Geschichte hinter Bob Marley: One Love – Wie wuchs Bob Marley auf?

Bob Mar­ley wurde am 6. Feb­ru­ar 1945 auf Jamai­ka geboren, als Robert Nes­ta Mar­ley. Seine Mut­ter zog ihn alleine groß. Im Film bleibt sein Vater eine mys­tis­che Gestalt ohne Gesicht, wir kön­nen erah­nen, dass er ein Sol­dat ist. In Real­ität ist mehr über ihn bekan­nt: Sein Name war Nor­val Sin­clair Mar­ley, ein Haupt­mann der britis­chen Armee, der auf­grund der Hochzeit mit Bobs Mut­ter Cedel­la aus der Armee ent­lassen wurde.

Im Bob Mar­ley-Film taucht die Vater­fig­ur in zwei Vari­anten auf. Zum einen sieht das Pub­likum Erin­nerun­gen an Mar­leys Vater Nor­val als Rück­blenden und zum anderen gibt es Szenen, die einen Wun­schtraum von Mar­ley zeigen. Hier taucht ein fik­tiv­er Vater auf, der sein Kund aus einem bren­nen­den Feld ret­tet. Aber so oder so, der Vater hat die Fam­i­lie ver­lassen.

Mar­ley wuchs im ver­armten Vier­tel Trench­town der Pfar­rei St. Andrew her­an. Hier lernte er Neville „Bun­ny“ O’Ri­ley Liv­ingston ken­nen – und mit ihm die Musik. 1963 grün­de­ten Bun­ny und der 18-jährige Mar­ley die Band „The Wail­ers“. Kurz darauf nah­men sie erste Sin­gles auf.

Bob Mar­ley: One Love | Filmkri­tik – Zugabe, Zugabe, Zugabe!

Wie gelang Bob Marley der Durchbruch?

Während das Biopic Mar­leys Jugend nur mit weni­gen Rück­blenden umreißt, wird den­noch der wichtig­ste Wen­depunkt sein­er jun­gen Kar­riere gezeigt: 1972 unterze­ich­net die Band einen Ver­trag mit dem Musik­la­bel Island Records. Dadurch bekom­men sie die Chance, ihr erstes Album aufnehmen, näm­lich „Catch a Fire“.

Ab 1974, als Mar­ley als Solo-Sänger immer bekan­nter wurde, rück­te die Band in den Hin­ter­grund und unter­stützte den Front­mann. For­t­an nan­nte er sich „Bob Mar­ley And The Wail­ing Wail­ers“. Mit dem Album „Ras­ta­man Vibra­tion“ kon­nten sie 1976 wochen­lang die US-Charts für sich gewin­nen. Bob Mar­ley: One Love erzählt hier also die wahre Geschichte seines Durch­bruchs.

Was waren die Hintergründe des Attentats auf Bob Marley?

Im Dezem­ber 1976 wurde Jamai­ka von der Gewalt eines Bürg­erkrieges entzwei geris­sen. Zwei Tage vor dem Frieden­skonz­ert „Smile Jamaica“ drangen Unbekan­nte in Mar­leys Haus ein, in dem er mit seinen Band­mit­gliedern zusam­men­lebte. Der Ablauf ist im Film soweit orig­i­nal­ge­treu dargestellt: Als sich Mar­ley und sein Man­ag­er Don Tay­lor in der Küche aufhiel­ten, schossen die Angreifer auf sie.

Durch Glück über­leben alle Opfer das Atten­tat. Die Hin­ter­gründe der Tat kon­nten nie aufgek­lärt wer­den. Nach dem Atten­tat zieht sich Mar­ley mit sein­er Band nach Lon­don zurück, um das Album „Exo­dus“ zu pro­duzieren.

Klein­er TV-Tipps am Rande: Einen Überblick über die bekan­ntesten The­o­rien liefert die Net­flix-Doku­men­ta­tion „ReMas­tered: Who Shot the Sher­iff“.

Was brachte Marley dazu, nach Jamaika zurückzukehren?

Mit dem Album „Exo­dus“ wollte Mar­ley eine neue Stufe sein­er Philoso­phie erre­ichen – und damit die ganze Welt. Dafür trieb der Musik­er seine Band bis an die Gren­zen ihrer Kreativ­ität. Dabei ent­standen viele leg­endäre Stücke, wie zum Beispiel „Nat­ur­al Mys­tic“, „Exo­dus“, „Jam­ming“ und nicht zu vergessen „Three Lit­tle Birds“, deren Pro­duk­tio­nen auch im Film zu sehen sind.

Lon­don markierte nicht nur einen Höhep­unkt, son­dern auch einen entschei­den­den Wen­depunkt in Mar­leys Leben. Durch einen Unfall bei einem Fußball­spiel zog er sich eine Fußver­let­zung zu. Die Ärzt:innen stell­ten bei der Unter­suchung Krebs fest, den Mar­ley aus religiösen Grün­den nicht behan­deln ließ. Auch dieses Dilem­ma ist im Film zu sehen.

Schließlich wurde es für die Band Zeit, nach Jamai­ka zurück­zukehren. Das Land wün­schte sich ein Frieden­skonz­ert von Bob Mar­ley, um den Bürg­erkrieg in Jamai­ka zu been­den. Beim titel­geben­den Event „One Love“ führte der Musik­er den jamaikanis­chen Pre­mier­min­is­ter Michael Man­ley und Oppo­si­tions­führer Edward Sea­ga auf die Bühne, damit sich diese sym­bol­isch die Hand geben kon­nten. Diese Szene wird im Abspann mit ein­er realen Liveauf­nahme gezeigt und entspricht der wahren Geschichte von Bob Mar­ley.

Bob Marley auf der Bühne im Biopic Bob Marley: One Love

Kings­ley Ben-Adir als Bob Mar­ley auf der Bühne. — Bild: © 2023 Para­mount Pic­tures. All Rights Reserved.

Was deutet der Film nur an und was zeigt er nicht?

Ein Aspekt, der im Film nur ober­fläch­lich behan­delt wird, ist, dass es ver­mehrt zum Stre­it zwis­chen Mar­ley und sein­er Frau kam. Der Grund: Der Musik­er war Rita mit diversen Frauen untreu. Während im Film nur ein paar Kinder zu sehen sind, soll Bob Mar­ley ins­ge­samt 11 Kinder gehabt haben, sowohl ehe­liche als auch nichte­he­liche.

Gle­ichzeit­ig behan­delt der Streifen Mar­leys Tod nicht, son­dern gibt ihn nur in kurzen Dat­en wieder. Was an der wahren Geschichte hin­ter dem Film Bob Mar­ley: One Love inter­es­sant ist: Mar­ley lehnte ärztliche Behand­lung nicht kom­plett ab. Ende 1980 begab er sich nach Deutsch­land, um Dok­tor Josef Issels in Rot­tach-Egern aufzusuchen. Er fing eine Chemother­a­pie an, auf­grund der er seine Dread­locks ein­büßen musste. Für die Rasta­fari-Reli­gion ein Und­ing, da die Haare den Glauben repräsen­tieren.

Als Mar­leys Leben zu Ende ging, wün­schte er sich, auf Jamai­ka zu ster­ben. Dieser Wun­sch kon­nte ihm allerd­ings nicht erfüllt wer­den, da er für den Weit­er­flug von Ameri­ka nach Jamai­ka zu schwach war. Er starb in Mia­mi und wurde darauf in sein­er Heimat beerdigt. Zusam­men mit ein­er Bibel und sein­er roten Gib­son-Gitarre.

Bob Marley: One Love: So wahr ist die Film-Story

Abschließend kön­nen wir sagen: Das Biopic hält sich sehr nah an sein­er realen Vor­lage und leis­tet sich nur wenige kün­st­lerische Frei­heit­en. Diese geben dafür noch tief­ere Ein­blicke in die Inter­pre­ta­tio­nen, Gefüh­le und Träume der Mar­ley-Fam­i­lie.

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