Vin Diesel als Bloodshot
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Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions

Bloodshot in der featured-Filmkritik: Der Hirnschlag des modernen Superheldenfilms

Nach Mar­vel und DC schickt nun auch der Comicver­lag Valiant seine Fig­uren auf die große Lein­wand. Warum Du Dir den Gang ins Kino für diesen Film eventuell noch ein­mal über­legen soll­test, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „Blood­shot“.

Es ist schwierig, Super­heldengeschicht­en neu zu erfind­en, weil die eigentlichen Prämis­sen sich kaum noch ändern: Außerirdis­che, Unfall, tragis­che Ver­gan­gen­heit, Regierung­sex­per­i­mente und so weit­er – das gab und gibt es alles schon zuhauf. Dann wäre zumin­d­est ein echter Geg­n­er schön, ein Pro­tag­o­nist, der etwas zu ver­lieren hat oder wenig­stens ein Schaus­piel­er in der Haup­trol­le. Nun gibt es den näch­sten Vin-Diesel-Film, in dem Vin Diesel eben diesen Vin Diesel spielt. Das ist egal, abgenutzt und vor allem dreist aus anderen Fil­men „zusam­menin­spiri­ert“.

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Bloodshot: The Universal Soldier Robocop

Nach einem erfol­gre­ichen Mil­itärein­satz bekommt es der taffe Sol­dat Ray Gar­ri­son (Vin Diesel) mit dem über­dreht­en Krim­inellen Mar­tin Axe (Toby Kebbe­bll) zu tun. Dieser nimmt erst Rays großer Liebe Gina das Leben (Talu­lah Riley), anschließend Ray.

Als Ray erwacht, trägt er den Code­na­men Blood­shot. Dr. Hart­ing (Guy Pearce) erk­lärt ihm, dass er nach seinem Tod mith­il­fe von Nanites, winzi­gen Bio­maschi­nen, wieder­aufge­baut wurde und nun über enorme Heil-, Super- und andere Kräfte ver­fügt. Als er seinen neuen Kör­p­er dazu nutzt, Rache zu nehmen, kommt er ein­er größeren Ver­schwörung auf die Schliche. Und die ändert auch Blood­shots Zielscheibe – bevor er selb­st eine wird.

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Bloodshot: The Nanobot Terminator

Knur­rige (Super-)Helden mit Amne­sie: Da schießt einem sofort „Robo­cop“ den Sinn (buch­stäblich), „Uni­ver­sal Sol­dier“ – oder eben „Logan“. Und darüber hin­aus? Par­tikel­ef­fek­te!  Vin Diesel fliegt das halbe Gesicht weg, die Nanites basteln es wieder zusam­men. Der halbe Film beste­ht daraus. Zusam­men mit Vin Diesels Unver­mö­gen, auch nur irgen­deine Art Mimik abzuliefern, wirkt der Held „Blood­shot“ unwillkür­lich wie der Nanobot-T-3000 aus „Ter­mi­na­tor: Genisys“. Und selb­st, wenn zwis­chen­durch so etwas wie eine Schwäche impliziert wird – wir spoil­ern an dieser Stelle nicht – beste­ht doch in keinem Moment auch nur der Hauch eines Zweifels daran, dass dieser filmis­che Auf­takt zu einem geplanten (und schon wieder fast abge­sagten) Valiant Cin­e­mat­ic Uni­verse einen unbe­sieg­baren Vin Diesel als Titel­helden präsen­tiert.

Bloodshot: The Matrix G.I. Joe

Im ersten Akt wird Blood­shot ein­er Rei­he weit­er­er Sol­dat­en vorgestellt, die dank kyber­netis­ch­er Verbesserun­gen über ver­schiedene Fähigkeit­en ver­fü­gen. Diese Szene kön­nte eins zu eins in den Fil­men der G-I-Joe-Film­rei­he stat­tfind­en. Ist das schlimm? Für sich allein nicht, nein. Aber spätestens, wenn man sich dann noch in ein­er Matrix-esken Vir­tu­al-Real­i­ty-Umge­bung unter­hält oder sich ein später­er Feind zusät­zliche Robo-Arme à la Spi­der-Mans Dr. Octo­pus umschnallt – dann, ja dann wird lei­der wieder offen­sichtlich, dass der Film an kreativ­er Blu­tar­mut lei­det. Das Skript von Jeff Wad­low, der zulet­zt die Grusel­streifen „Fan­ta­sy Island“ und „Wahrheit oder Pflicht“ schrieb, ent­täuscht (lei­der) mit den üblichen Charak­ter-Klis­chees: dem wortkar­gen Helden, dem loyalen Love-Inter­est, dem vor­witzi­gen Tech-Genie, dem elo­quenten Drahtzieher mit Charme, dem arschi­gen Macho-Kol­le­gen. Und so gerne man dem Film das gerne verzei­hen würde, irgend­wann ist auch bei Action­fans eine Gren­ze erre­icht.

Na klar: Die Action­se­quen­zen sind reich­haltig an Explo­sio­nen, Krach und Kör­perkon­takt. Aber es geht eben um nichts. Und das ist dann lei­der auch was übrig­bleibt, wenn der Abspann läuft.

Bloodshot: The End

„Blood­shot“ ist ein Action­film, der zumin­d­est als solch­er aus­re­ichend Effek­t­pomp bietet. Viel nerviger als der ewig gle­iche Blick von Vin Diesel ist allerd­ings die bier­ern­ste Dra­matik, die Regis­seur und Drehbuchau­toren hier verkaufen wollen. An diesem Vorhaben scheit­ert „Blood­shot“ kläglich. Zweifels­frei wären Aufwand und Mühe, die in dieses Pro­jekt geflossen sind, in ein­er char­man­ten Web­serie mit aus­re­ichend Überze­ich­nung und Fanser­vice bess­er aufge­hoben gewe­sen. Ach Moment, gabs ja schon – wurde wegen des vor­liegen­den Films offline genom­men. Schade. In jed­er Hin­sicht, ein­fach nur schade.

Ein fea­tured-Filmtipp für Action­fans mit Sto­ry-Allergie.

 

Blood­shot

Genre:                    Action / Super­helden

Bun­desstart:         5. März.2020

Laufzeit:                109 Minuten

FSK:                       Ab 16 Jahren

Regie:                    Dave Wil­son

Drehbuch:            Jeff Wad­low, Eric Heis­ser­er

Kennst Du die Valiant Comics schon? Und welche Fig­uren möcht­est Du auf der großen Lein­wand sehen? Wir sind ges­pan­nt auf Deine Ideen!

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