Detective Andre Davis und die Drogenfahnderin Frankie Burns stehen in 21 Bridges Filmkritik erschrocken auf der Straße. Foto: Concorde Filmverleih GmbH
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

“21 Bridges“ in der featured-Filmkritik: Kommissar Bad Boy übernehmen Sie!

Nach den ganzen Super­helden-Events wid­men sich die Rus­so-Brüder mal wieder kleineren Pro­jek­ten, obgle­ich auch „nur“ als Pro­duzen­ten. Ein Polizist, ein miss­glück­ter Dro­gen­raub, eine Ver­schwörung – so ein­fach kann ein solid­er Action­thriller sein. Warum der Film über das Mit­tel­maß trotz­dem nicht hin­aus kommt, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu 21 Bridges.

Regis­seur Bri­an Kirk startete seine Kar­riere mit Kurz­fil­men, seit 2002 insze­niert er vor allem TV-Serien wie Game of Thrones und Pen­ny Dread­ful. Mit 21 Bridges saß er jet­zt das erste Mal für einen Langspielfilm auf dem Regi­es­tuhl. Das mag ein­er der Gründe dafür sein, warum sich 21 Bridges mehr nach ein­er hochw­er­ti­gen Episode Law & Order anfühlt als nach großem Kino.

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21 Bridges: Weißes Gold für dunkle Seelen

Eine Nacht in Man­hat­tan. Bewaffnet und mask­iert drin­gen die zwei Kleinkrim­inellen Ray (Tay­lor Kitsch) und Michael (Stephan James) in eine Wein­hand­lung, die eigentlich ein Lager­platz für Kokain ist, ein. Allerd­ings find­en sie dort mehr Kokain als erwartet. Als eine Polizeistreife an die Tür klopft eskaliert die Lage. Polizis­ten ster­ben. Ray und Michel flüchten.

Andre Davis (Chad­wick Bose­man) hat sich seinen Ruf bei der Polizei hart erar­beit­et: Er tötet Cop-Killer! Er übern­immt den Fall und schot­tet Man­hat­tan vom Fes­t­land ab. Ab jet­zt hat er eine Nacht Zeit, um Ray und Michael zu find­en und den Fall zu lösen. Und jedes Detail deutet darauf hin, dass an diesem Fall nichts nor­mal ist.

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Charakter-Schablonen vor hübscher Kulisse

Die Expo­si­tion „pflegebedürftige Mut­ter und erschossen­er Polizis­ten-Vater“ zu Beginn wirkt unnötig. Der Zuschauer würde sicher­lich auch so kapieren, dass der raubeinige Andre Davis irgen­deinen Hin­ter­grund für seine schroffe Art hat. Denn so gut Chad­wick Bose­man auch spielt, viel hat sein Charak­ter eben nicht zu erzählen, außer dass er eben böse guckt. Gilt auch für den Rest der Fig­uren. Die mür­rischen Cops, die find­i­ge Part­ner­in, der väter­liche Police Cap­tain, der exaltierte Zwis­chen­händler, ver­drogte Auf­tragge­ber, dampfende Gul­lideck­el – das sind alles Sch­ablo­nen, die in unzäh­li­gen Serien gle­ich­er Bauart auch auf­tauchen. Sie gehören irgend­wie zum US-Polizei-Sub­genre dazu.

Man kön­nte Drehbuchau­tor Adam Mervis, der bish­er nur fünf Film-Pro­jek­te aufweisen kann, nun auch unter­stellen, dass es schlichtweg eine gewisse Uner­fahren­heit ist, die seine Fig­uren und Dialoge so gewöhn­lich, so aus­tausch- und vorherse­hbar machen. Das ist aber am Ende auch nur eine Frage der Erwartung­shal­tung. Im TV beschw­ert sich natür­lich nie­mand, dass Dauer­bren­ner wie CSI oder Law & Order qua­si jede Woche das gle­iche Mate­r­i­al wiederkäuen. Und: Als Co-Autor stand Adam Mervis außer­dem Matthew Michael Car­na­han zur Seite, der immer­hin World War Z und Deep­wa­ter Hori­zon auf seinem Kon­to verbucht.

Schielt man auf die 99 Minuten Laufzeit, möchte man eigentlich sagen: „Ach so, die Idee hat nur für eine Stunde gere­icht, aber Kino sind ja Min­i­mum 90 – deswe­gen das Drumherum!“

 Was Actionfans glücklich macht

Wenn die Fig­uren und der Plot schon weniger überzeugt, dann muss es wenig­stens die Optik. 21 Bridges ist ger­adlin­ig insze­niert. Es gibt keine pathetis­chen Zeitlu­pen oder son­stige unnöti­gen Auss­chmück­un­gen. Etappe 1: Schuss­wech­sel. Etappe 2: Auflö­sung. Das wirkt im allerbesten Fall unter­halt­sam, ist aber min­destens kurzweilig. Wahrschein­lich hast Du den Fall schon lange vor Andre gelöst. Das ist nicht schlimm, denn wenn es im rot-blau-beleuchteten Man­hat­tan puff und peng macht, die Fäuste fliegen und Chad­wick Bose­man sein Black-Pan­ther-Gesicht auf­set­zt, sind Action­fans doch schon glücklich.

21 Bridges: Gehobene Genrekost auf ausgetretenen Pfaden

Nein, einen Preis für das Drehbuch muss der Action­thriller 21 Bridges nun nicht ger­ade bekom­men. Aber muss es immer Art-House-Kino? Nein! Fre­unde solid­er Actionkost und dun­kler Straßen soll­ten defin­i­tiv einen Blick auf 21 Bridges riskieren. Du weißt ja jet­zt, was Dich erwartet: „Gekauft wie gese­hen!“ Wer nun so etwas wie orig­inelle Charak­tere oder eine aus­ge­fuch­ste Sto­ry braucht, ja gut, dann eben nicht!

Ein fea­tured-Filmtipp mit Schutzweste.

 

21 Bridges

Genre:                    Action / Thriller

Bun­desstart:        6. Feb­ru­ar 2020

Laufzeit:                99 Minuten

FSK:                       Ab 16 Jahren

Regie:                     Bri­an Kirk

Drehbuch:              Adam Mervis, Matthew Michael Carnahan

Welche Cop-Thriller ste­hen in Deinem Regal? Wir freuen uns auf Deine span­nen­den Filmtipps, in den Kommentaren.

Titel­bild: Con­corde Filmver­leih GmbH

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