Smartphones & Tablets
iPhone 12, 13, 14 und SE (2022) selbst reparieren: So funktioniert das Reparatur-Kit von Apple
iPhone-Besitzer:innen können ihre Geräte auf Wunsch jetzt selbst reparieren: Apple begann Ende 2022 auch in Europa damit, Ersatzteile und Werkzeuge für alle zu verkaufen. Doch möchtest Du künftig zum Beispiel Dein iPhone 13 selbst reparieren, ist das mit Risiken verbunden.
Immer mehr Menschen verlangen ein „Recht auf Reparatur”: Viele Hersteller designen ihre Geräte so, dass Nutzer:innen sie weder selbst reparieren, noch leicht Ersatzteile besorgen können. Es gibt zwar einige unabhängige Portale wie zum Beispiel „ifixit.org”, die kostenlos Reparaturanleitungen bereitstellen.
Bis heute haben Endkund:innen oftmals aber nicht die Option, ihre Geräte selbst zu reparieren oder kommen nur schwer an Ersatzteile. Dadurch entsteht viel Müll, der die Umwelt belastet: Allein 2019 gab es laut dem Global Waste Monitor weltweit 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott.
»Das iPhone 14 Pro Max im Vodafone-Shop«
Viele US-Bundesstaaten fordern daher ein „Recht auf Reparatur” – und Zugang zu Originalteilen. In der EU gibt es seit März 2021 zudem verpflichtende Regeln für Hersteller von bestimmten Geräten.
Apple hat darauf reagiert und verkauft seit dem Frühjahr 2022 Ersatzteile und Werkzeug in den USA, mit denen Nutzer:innen ihr iPhone selbst reparieren können. Seit Ende 2022 gibt es den Service auch in Deutschland. Was Du über Kosten und Risiken der „Self-Service-Reparatur“ wissen musst, haben wir hier für Dich zusammengefasst.
Diese Apple-Geräte kannst Du selbst reparieren
Derzeit bietet Apple in Deutschland das Reparaturprogramm für folgende iPhone-Modelle an:
- iPhone 14, iPhone 14 Plus, iPhone 14 Pro, iPhone 14 Pro Max
- iPhone 13 mini, iPhone 13, iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max
- iPhone 12 mini, iPhone 12, iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max
- iPhone SE (2022)
Zudem umfasst das Reparaturprogramm hierzulande folgende Apple-Geräte:
- MacBook Air (mit M2-Chip, 2022)
- Mac Book Pro 13 Zoll (mit M2-Chip, 2022)
- Studio Display (2022)
iPhone: Display und Co. reparieren – so funktioniert’s
Der Schwerpunkt des Reparaturprogramms liegt laut Apple zunächst auf den „am häufigsten gewarteten Komponenten” – dazu zählen zum Beispiel Display, Kamera und Akku. Es gibt auch jeweils eine Anleitung für das betreffende Gerät, die Kund:innen die Reparatur im Detail erklärt.
Entsprechende Ersatzteile sowie Werkzeuge kannst Du online bestellen. Apple hat für sein neues Reparaturprogramm extra einen neuen Online-Store ins Leben gerufen. Hast Du alle Teile beisammen, kannst Du mithilfe der Anleitung selbst die iPhone-Reparatur durchführen. Schickst Du die gebrauchten Komponenten im Anschluss zum Recyceln an Apple zurück, erhältst Du auf Deinen Einkauf eine Gutschrift.
iPhone 12, 13, 14 und SE reparieren: Wie viel kosten die Reparatur-Sets?
Im Online-Store erfährst Du auch, wie viel die Reparatur-Sets kosten. Möchten Kund:innen beim iPhone 13 zum Beispiel die Batterie austauschen, kostet sie das gesamte Bundle (Werkzeuge und Ersatzteile) 104 Euro. Für die Kamera werden 198 Euro fällig, für das Display sind es 334 Euro.
Alternativ können sich Kund:innen die entsprechenden Werkzeuge auch einfach leihen – für 71,34 Euro. Die Leihkits werden kostenfrei geliefert. Es gibt allerdings einen Nachteil: Die Leihkits sind nur für eine Woche gedacht. Bedeutet: Am siebten Tag musst Du sie bei einem Dienstleister wie UPS abgeben. Gelingt Dir das nicht rechtzeitig, musst Du eine Gebühr (und Steuern) bezahlen. Wie hoch der Betrag ist, hat Apple nicht verraten.
Nicht ohne Risiko: Was Du bei der Reparatur eines iPhones beachten solltest
Mit seinem neuen Reparaturprogramm stärkt Apple das Thema Nachhaltigkeit. Allerdings solltest Du Dir der Risiken bewusst sein, wenn Du Dich beispielsweise dazu entscheidest, Dein iPhone 12 selbst zu reparieren.
Beschädigst Du während der Reparatur nämlich andere Bauteile des Geräts, erlischt Dein Garantieanspruch. Lies Dir im Vorfeld also unbedingt genau die Reparaturanleitung durch, bevor Du loslegst.
Apple weist zudem ausdrücklich daraufhin, dass sich das Angebot vor allem an technikversierte Personen richtet, die „das Wissen und die Erfahrung zur Reparatur von elektronischen Geräten” besitzen.
Der „überwiegenden Mehrheit” der iPhone-Nutzer:innen empfiehlt der Hersteller hingegen, eine zertifizierte Werkstatt zu besuchen, die auf Apple-Originalteile zugreifen kann. Das sei der „sicherste und zuverlässigste Weg, um eine Reparatur durchzuführen”.