Smartphones & Tablets
Flir One 2.0: Wärmebildkamera für Smartphones
Bevor wir die Unterschiede zum Vorgänger näher beleuchten: Wozu brauche ich eigentlich eine Wärmebildkamera? Das 200 Pfund (ca. 280 Euro) teure Smartphone-Zubehör nur für Selfies oder Katzenfotos zu verwenden, wäre wohl Geldverschwendung.
Abgesehen vom sicher vorhandenen Spaßfaktor sind die Einsatzzwecke einer Infrarotkamera mannigfaltig: Zuhause kann man zum Beispiel Geräte lokalisieren, die unwissentlich Strom verbrauchen. Denn auf Stand-by sind diese wärmer als ihre Umgebung. Genauso kann man undichte Fenster, Rohre und heiß gelaufene Stromleitungen aufspüren. Für den Haus- oder Wohnungsbesitzer auf der Suche nach Mängeln oder Stromverschwendern, ist die Kamera also durchaus eine sinnvolle Anschaffung. Aber auch in der Freizeit kann sie nützlich sein. So kannst Du zum Beispiel beim Camping in der Dunkelheit nachsehen was für ein Tier gerade am Zelt vorbeikrabbelt, ohne die Behausung dabei verlassen zu müssen.
Umgerechnet 280 Euro sind natürlich eine Hausnummer für ein Smartphone Accessoire. Vergleicht man den Preis mit dem einer „richtigen“ Wärmebildkamera ist er trotzdem ein Schnäppchen. Unter 1000 Euro ist hier praktisch nichts zu haben.
Unterschiede zur Flir One First Gen
War die gesamte Kamera bei der ersten Flir One noch in eine Handyhülle integriert, und damit auf iPhone 5 und 5s beschränkt, steckst Du die neue Version einfach an den Lightning (bzw. Micro-USB bei Android) Anschluss an. Kurz gesagt, ist die neue Version kleiner, leichter und leistungsfähiger. Die Auflösung erhöht sich von 80x60 Pixel auf 160x120. Das Gewicht sinkt auf 32 Gramm. Ein SDK (Software Developer Kit) hat der Hersteller auch angekündigt. So können in Zukunft auch Apps von Drittentwicklern auf die Kamera zugreifen. Der Funktionsumfang kann also erweitert werden.
Ein Werkzeug für Datendiebe?
Sicherheitsbedenken gibt es schon seit der ersten Kameraversion. Theoretisch ist es mit einer Wärmebildkamera möglich, den eingegebenen Pin auf einem Tastenfeld Minuten nach der Eingabe noch zu erkennen. Die Gefahr besteht tatsächlich, wie dieser YouTuber beweist. Aber paranoid sollte man deswegen nicht werden. So sind Metalltastaturen, wie sie zum Beispiel an Bankautomaten verwendet werden kaum anfällig. Zu schnell normalisiert sich bei ihnen die Temperatur wieder. Trotzdem ist es vielleicht angebracht, in Zukunft ein paar einfache Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Es reicht aus, auch Tasten zu berühren, die man nicht drückt. So liefert man dem potentiellen Pin-Dieb ein falsches Bild.
Die neue Version ist im Onlineshop von Flir zu haben. Die Version für iPhones kannst Du heute schon bestellen, die Android Variante ist vorbestellbar und für Juli 2015 angekündigt. Gleichzeitig wurde der Preis der ersten Generation auf 129.99 Pfund gesenkt. Wenn Du also ein iPhone 5/5s hast, ist das die günstige Alternative.
Bilder: Hersteller Website