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Sechs Mobile Services, die indischen Kleinbauern helfen
Indische Bauern sind arm. Mit weniger als 4 Dollar am Tag müssen sie auskommen. Das reicht kaum für genug Nahrung und noch weniger für Bildung. Das soll sich bis 2020 ändern: 6 einfache Vodafone Services könnten 70 Millionen indischen Bauern 9 Milliarden Dollar mehr Einkommen bescheren. Wie das funktioniert, erfährst Du jetzt.
Connected Farming in Indien: Die Ausgangslage und Gefahren
200 Millionen Inder arbeiten in der Landwirtschaft. Davon sind 100 Millionen Bauern und 100 Millionen Arbeiter. 62% der Bauern haben weniger als einen Hektar Land. Es sind Kleinbauern, die in abgelegenen Gebieten ihr Land beackern. Allerdings leider in höchstem Maße ineffizient, teuer und ganz wichtig: kaum rentabel. Die größten Gefahren sind Ernteausfall, Schädlinge, Krankheiten und instabile Marktpreise. In der heute veröffentlichten Machbarkeitsstudie stellt die Vodafone Foundation sechs Mobile Services vor, um die Bauern zu unterstützen.
Die sechs Vodafone Services im Überblick
Informationsservice
Das soll passieren: Ein Blick auf Dein Smartphone reicht aus und Du weißt: In 15 Minuten wird es regnen. Davon sind die indischen Kleinbauern Welten entfernt. Und es geht bei ihnen nicht darum, ob sie nass werden, sondern um ihre Existenz. Der Infoservice schickt deshalb SMS an die Bauern. Nicht nur Wetterwarnungen, sondern auch Tipps und Empfehlungen zu den besten Erntezeitpunkten und -techniken.
Das soll es bringen: Dieser Service soll laut Studie bis zum Jahr 2020 durchschnittlich 89 US-Dollar mehr Jahreseinkommen für jeden der 70 Millionen indischen Bauern bringen. Bei weniger als 1500 US-Dollar Durchschnittseinkommen im Jahr ist das eine ganze Menge.
Elektronischer Belegservice
Das soll passieren: Elektronische Belege und Quittungen machen die gesamte landwirtschaftliche Verwertungskette transparenter und nachvollziehbar. Sichere Systeme, Rechnungen und Belege per SMS ersetzen das bisherige System. Mobile Bezahlsysteme können nahtlos integriert werden.
Das soll es bringen: Verbesserungspotenzial in der gesamten Verwertungskette kann dadurch schneller lokalisiert und ausgenutzt werden. Und wenn alles lückenlos dokumentiert wird, bleibt auch für Betrug kaum noch Platz. Dadurch wird die Wertschöpfungskette effizienter und gleichzeitig sicherer.
Kredite und Transaktionen
Das soll passieren: Eine Bankfiliale im ländlichen Indien ist mit Reisekosten und viel Zeit verbunden. Vodafone etabliert deshalb Micro-Payment-Lösungen, um den Bauern einfache und sichere Zahlungsabwicklung zu ermöglichen.
Das soll es bringen: Der Service lohnt sich doppelt: Die eingesparte Zeit steigert die Produktivität. Logisch – wer nicht mehr zur Bank reisen muss, hat mehr Zeit, sich um seinen Hof zu kümmern. Reisekosten fallen auch nicht mehr an. Für einige Bauern kann die Nutzung des Services bis 2020 ein jährliches Plus von 690 US-Dollar bzw. 39 Prozent mehr Einkommen bedeuten.
Field audit
Das soll passieren: Dieser Service ist für unterstützende Prüfer von Handelspartnern gedacht. Per Smartphone oder Tablet werden Qualität, Nachhaltigkeit und Zertifizierungsauflagen für jeden Bauern protokolliert und können ausgewertet werden.
Das soll es bringen: Der „Field audit“-Service steigert die Effizienz enorm. Durch die Auswertungen verbessern die Teilnehmer ihre Erträge. Das kann für einige Bauern bis zu 612 US-Dollar jährlich mehr bedeuten.
Lokale Verwertungskette
Das soll passieren: Besonders Kleinbauern und Landwirte mit geringen Kapazitäten können über die neuen Systeme transparenter, effizienter und sicherer mit lokalen Handelspartnern Geschäfte abschließen. Realisiert wird das Ganze über ein mobiles Bestell- und Bezahlsystem.
Das soll es bringen: Das System spart Zeit und Geld: Im Jahr 2020 kann diese Technik für einige Bauern bis zu 50 Prozent mehr Einkommen generieren.
Smartphone-Dienste
Das soll passieren: Diese Services nutzen mehr Möglichkeiten, als es Mailboxen oder SMS jemals könnten. Aktuell ist der Anteil der Smartphone-Besitzer – vor allem in ländlichen Gebieten – noch ziemlich gering. Allerdings sinken die Preise Jahr für Jahr, sodass die Bauern sich bald Smartphones zulegen können.
Das soll es bringen: Mehr als vier Millionen Bauern in Indien könnten ihr Jahreseinkommen in 2020 durch Smartphone-Dienste von Vodafone um 675 US-Dollar erhöhen.
Alle Services sind schon in anderen Ländern erprobt und funktionieren. Weitere Hintergrund-Infos findest Du in der vollständigen Studie.
Vodafone Farmers‘ Club startet in vier weiteren Schwellenländern
Der Vodafone Farmers‘ Club wurde 2009 in der Türkei ins Leben gerufen. Das soziale Geschäftsmodell verhilft Landwirten durch Mobile Services zu höheren Erträgen. Im Laufe dieses Jahres geht die Initiative in Indien, Ghana, Kenia und Tansania an den Start. In jedem Land werden die jeweils passenden Services angeboten.
Passende Services sind das Stichwort. Ein weiteres Land wird dem Vodafone Farmers‘ Club beitreten, nämlich Neuseeland. Entwicklungshilfe ist dort zwar nicht gefragt, aber Vernetzung. Vodafone Neuseeland macht sich das auch in ländlichen Regionen gut ausgebaute Mobilfunknetz vor Ort zunutze und vernetzt alle Stakeholder in der landwirtschaftlichen Verwertungskette. Das Ziel dahinter ist natürlich dasselbe wie in jedem anderen Land: Steigerung der Produktivität und Senkung der Kosten.
Wir sind gespannt, wie die sechs Vodafone Services das Leben der Kleinbauern verändern werden. Sie sind starke Werkzeuge für alle Mitglieder im Vodafone Farmers‘ Club und können allein durch Effizienz- und Produktivitätssteigerungen mehrere Milliarden US-Dollar zusätzlich erwirtschaften.