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Schwere Maschinen für mehr Bandbreite: So kommt das Internet zu Dir
Ohne Kabel gibt es kein Internet. Vielleicht siehst Du manchmal Baumaschinen und fleißige Arbeiter, die gerade das Breitbandnetz ausbauen. Das sorgt für noch mehr Geschwindigkeit auf der Datenautobahn. Wir haben uns das mal aus der Nähe angeschaut. Jetzt erfährst Du, wie das schnelle Internet zu Dir kommt – oder schon gekommen ist.
Glasfaserverteilnetz: Herzstück der Technik für eine schnelle Anbindung
Bei uns surfst Du über das Kabel-Glasfasernetz. Deshalb sind Geschwindigkeiten von 200 Mbit/s möglich. Glasfaserkabel sind die tatsächlichen Autobahnen, denn sie übertragen Daten über große Entfernungen zwischen Verteilerstellen. Der Weg vom Verteiler bis zu Deinem Hausübergabepunkt wird entweder auch per Glasfaser- oder mit Koaxialkabeln realisiert. Um das Netz in der Erde zu verlegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein schweres, aber sehr zügig arbeitendes Gerät ist der Kabelpflug.
Der Kabelpflug: Die sympathische Internetkrake
Das riesige Gerät braucht viel Platz und erinnert mit seinen Hydraulikarmen ein wenig an eine Krake. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist trotz seiner Dimensionen alles andere als behäbig: An einem Tag schafft der Kabelpflug eine Strecke von zwei Kilometern. Das funktioniert so: Bevor der Kabelpflug seine Arbeit aufnehmen kann, kommt ein kleiner Bagger zum Einsatz. Der hebt eine Startgrube für das Pflugschwert aus. Damit wird die Erde dann gepflügt und für die Leerrohre geöffnet. Der Kabelpflug kann direkt in optimaler Verlegetiefe arbeiten. Er gräbt an der entsprechend markierten Trasse entlang und verlegt das erforderliche Leerrohr für die Glasfaserkabel in einem Schritt. Höhenunterschiede gleicht der Pflugführer dabei über die Hydraulikarme des Kabelpflugs aus. Hinter dem Pflug wird die Grube anschließend wieder verschlossen und mit einer Walze verdichtet.
Mit einem traditionellen Bagger braucht man für die Tagesstrecke eines Kabelpflugs zwischen zehn und 14 Tagen. Das dauert natürlich wesentlich länger, ist aber manchmal einfach notwendig. Denn der Kabelpflug kommt zwar mit Höhenunterschieden zurecht, aber er braucht sandigen Untergrund. Für die Verlegung unter festen Bodenbelägen oder durch unwegsames Gelände muss er das Feld räumen. Sinnvollerweise arbeiten traditionelle Bagger und Kabelpflug deshalb zeitgleich an derselben Strecke. Beim Verlegen der Leerrohre zwischen Pasewalk und Uckermünde wurde beispielsweise aus verschiedenen Richtungen aufeinander zu gearbeitet. In Pasewalk ging der traditionelle Bagger an den Start und die Gegenrichtung hat der Kabelpflug übernommen. Außer Baggern und dem Kabelpflug gibt es noch eine dritte Methode, um das Glasfasernetz auszubauen: durch moderne Bohrtechnik.
Bohrer statt Bagger: Unterirdische City-Flitzer bauen das Highspeed-Netz
Unterirdische Bohrtechnik eignet sich besonders, um den städtischen Asphaltdschungel zu schützen. Dieses clevere Verfahren braucht nur punktuelle Aufgrabungen und lässt die restliche Umgebung unbehelligt. Das spart Zeit, Kosten und Nerven. Was gäbe es wohl für ein Verkehrs-Chaos, wenn zwei Kilometer einer Hauptstraße in Deiner Stadt für bis zu zwei Wochen voll gesperrt werden würden? Deshalb wird nur an bestimmten Stellen gegraben. Die Aufgrabungen stellen Start- und Zielgruben dar. Diese werden mit moderner Bohrtechnik unterirdisch miteinander verbunden. Dazu kommt das sogenannte Horizontal-Bohrspülverfahren zum Einsatz: Die Bohrlafette treibt ein Gestänge mit einem steuerbaren Bohrkopf durch das Erdreich. Das „Spülmittel“ besteht aus einem umweltverträglichen Ton-Wasser-Gemisch. Einerseits löst es das unterirdische Gestein, andererseits schmiert es die Bohrstange. Per Ortungsgerät werden Richtung und Tiefe des Bohrkopfes ständig überwacht. Wenn der Bohrkopf die Zielgrube erreicht hat, wird er durch einen Aufweitkopf ersetzt. Dieser ist breiter als der Bohrkopf und kann den neuen Tunnel auf den erforderlichen Durchmesser bringen. Dann wird das Gestänge wieder zur Startgrube zurückgezogen. Effizient: Daran sind direkt die Leerrohre befestigt und werden im gleichen Arbeitsschritt eingezogen.
Einschweben: Die Kabelverlegung im Luftstrom
Wenn Bagger, Bohrer oder Kabelpflug das Leerrohr im Erdreich verlegt haben, fehlt nur noch das eigentliche Glasfaserkabel, über das Dein Internet-Traffic später fließen wird. Die Technik, um das Kabel durch die Leerrohre zu befördern, heißt „einschweben“ bzw. „einblasen“. Das Glasfaserkabel fliegt dabei in einem starken Luftstrom durch die Leerrohre. Unterstützt wird der Flug durch ein automatisch zugeführtes Gleitmittel. Das Spezialgerät zum Einschweben bedient sich direkt an der Kabelrolle. Das Display zeigt Geschwindigkeit und eingeführte Länge an. An einem Tag können durch diese Technik mehrere Kilometer Glasfaserkabel eingeschwebt werden. In den grauen Kästen am Straßenrand laufen die Glasfaserkabel zusammen. Dort werden die Signale verteilt. Aus einer einzigen Glasfaser kann das Signal auf bis zu 64 weiterführende Glasfasern verteilt werden. Dafür sorgen optische Splitter, die in speziellen Splitter-Kassetten im Verteilerschrank angeordnet sind.
Eines davon verläuft vielleicht auch in Deine Richtung. Im Verfügbarkeitscheck kannst Du sehen, ob an Deiner Adresse das Glasfaser-Internet von Vodafone Kabel Deutschland verfügbar ist.