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Deutscher Lehrerpreis 2019 zeichnet innovative Unterrichtskonzepte aus
Am 18. November wurde der Deutsche Lehrerpreis 2019 verliehen. Neben den engagiertesten Lehrern an deutschen Schulen wurden auch sechs innovative Unterrichtsmodelle ausgezeichnet – eines davon mit dem Sonderpreis der Vodafone Stiftung Deutschland.
Dem Lehrerberuf wird vielleicht oft mit Gleichgültigkeit begegnet, dabei gehört er zu den wichtigsten in unserer Gesellschaft. Denn ein gute Lehrkraft kann die Zukunft Deiner Kinder stark beeinflussen. Ein motivierender Unterrichtsstil fördert nämlich nicht nur individuelle Kompetenzen, sondern bereitet Schüler gezielt auf die Arbeitswelt vor.
Um die öffentliche Wahrnehmung dieses so zentralen Berufsfeldes zu verbessern und gleichzeitig innovative Unterrichtskonzepte einem breiten Publikum vorzustellen, hat die Vodafone Stiftung Deutschland gemeinsam mit dem Deutschen Philologenverband den „Deutschen Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ ins Leben gerufen. Dieser wird jedes Jahr in Berlin verliehen. Dieses Jahr fand die Preisverleihung am 18. November statt.
Zwei Kategorien: „Schüler zeichnen Lehrer aus“ und „Unterricht innovativ“
Ausgezeichnet wurden sowohl einzelne Lehrer als auch besondere Projekte, die zur Verbesserung des nationalen Schulsystems beitragen könnten. Während die Lieblingslehrer im Schüler-Votum nach Kriterien wie Motivation, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen und eigene Lernbereitschaft bewertet wurden, gingen die Gewinner der Kategorie „Unterricht innovativ“ aus dem Gutachten einer Fachjury mit bildungswissenschaftlichem Hintergrund hervor.
Bewerben durften sich im Vorfeld alle Schularten des Sekundarbereichs, sofern ihre Unterrichtsmethoden die folgenden Kriterien befolgten. So mussten diese etwa zur Steigerung der Motivation und Eigenverantwortung beitragen, die Teamfähigkeit der Schüler fördern und einen nachhaltigen Lernfortschritt bewirken. Doch auch die Lehrkräfte selbst sollten im Team arbeiten und einen fächerübergreifenden Lehrplan erarbeiten, der bestenfalls zum wegweisenden Unterrichtsmodell für die Schule der Zukunft werden kann.
Digitale Kompetenzen stehen hoch im Kurs
Durch die Integration digitaler Medien in den Unterricht soll einerseits die Motivation der Schüler gesteigert und ein Bezug zum Alltag geschaffen werden, indem sie sich mit Smartphone und Co. umgeben. Der bereits vorhandene Konsum von Youtube-Videos und dergleichen soll so effektiv in den Lernprozess integriert werden. Gleichzeitig soll die Medienkompetenz der Schüler verbessert werden, indem sie mögliche Gefahren kennenlernen oder gar selbst zu Produzenten didaktisch wertvoller Inhalte werden. So sollen die Schüler von heute bereits jetzt auf die digitalisierte Gesellschaft von morgen vorbereitet werden.
Während sich 16 Lehrer und Lehrerinnen über eine individuelle Auszeichnung für ihre integrative Arbeitsweise freuen durften, wurden beim Deutschen Lehrerpreis 2019 drei Lehrkräfte-Teams aufs Treppchen der Kategorie „Unterricht innovativ“ gewählt und drei weitere mit Sonderpreisen vom Cornelsen Verlag, der ZEIT und der Vodafone Stiftung Deutschland ausgezeichnet. Wir stellen Dir die Gewinner vor.
Die drei Gewinner der Kategorie „Unterricht innovativ“ stehen fest
Mit dem „Lernbüro digital-kooperativ“ schafften es die Inge-Aicher-Scholl Realschule aus Neu-Ulm-Pfuhl und die Gregor-von-Scherr-Schule aus Neunburg vorm Wald trotz mehr als 200 Kilometer Entfernung gemeinsam auf Platz 1. Sieben Lehrer stellen in einem Online-Forum Lerninhalte in Form von Videos und Aufgaben zusammen und lassen diese zu Hause von den Schülern erarbeiten. Die Anwendung erfolgt anschließend in der Schule. Unterricht und Hausaufgaben tauschen also quasi den Platz und machen aus lauter Einzelgängern, die stumm einem Lehrer zuhören, heterogene Lerngruppen, die zu mehr Eigenverantwortung und einer erhöhten Sozialkompetenz beitragen.
Den zweiten Platz beim „Deutschen Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ belegt die BBS Ammerland Bad Zwischenahn in Niedersachsen mit ihrem „Fußabdruck auf dem Planeten“. Hier lernen Schüler die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen des eigenen Warenkonsums selbst per Computer recherchieren und kalkulieren und werden so schon früh für das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert. Die Oskar-Maria-Graf-Gymnasium aus Neufahrn bei Freising eroberte mit dem Projekt „Schüler als Prosumer“ den 3. Platz und schaffte es, Tablets als aktives Stilmittel im Unterricht zu etablieren. Dabei sollen die Kids nicht nur passiv Lernvideos konsumieren, sondern sogar selbst Filme produzieren.
Sonderpreise von Cornelsen, ZEIT und der Vodafone Stiftung Deutschland
Die Grund- und Werkschule Villingendorf hat mit der Irlandklasse ein Projekt geschaffen, das die Schüler der 7. Klasse bereits seit zehn Jahren zur Zusammenarbeit motiviert. Um sich eine Klassenfahrt nach Irland leisten zu können, gründen diese eine Schüler-Genossenschaft und arbeiten das ganze Jahr über gemeinsam daran, genug Geld für die Reise einzusammeln. Dabei erlangen sie erste Einblicke in potentielle Berufsfelder und lernen, dass jedem die Welt offensteht, wenn er fleißig dafür arbeitet.
Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule im nordrhein-westfälischen Moers setzt hingegen auf eine eigene iPad-App für den Philosophie- und Ethikunterricht. Fesselnde Geschichten, selbststeuerbare Animationen und Videoclips sollen den Unterricht auflockern und gleichzeitig auch für Schüler mit geringeren Lese- und Schreibkompetenzen verständlich sein. Pro Kapitel werden diese von einer anderen fiktiven Figur begleitet, deren alltägliche Probleme sie mit Hilfe von philosophischen und ethischen Fragestellungen lösen müssen.
Mit dem Projekt „TuK – Technik und Klima“ wurde an der Geschwister-Scholl-Schule in Blieskastel im Saarland ein komplett neues Fach geschaffen, das klassische Informatik mit dem Thema Klima verbindet und ab Klasse 7 als Wahlpflichtkurs belegt werden kann. Hier lernen die Schüler mit Hilfe von E-Learning-Angeboten und beenden jede Lerneinheit mit einem lösungsorientierten Projekt aus dem Bereich Umweltschutz. So sollen Theorie und Praxis verbunden werden und idealerweise weitere digitale Medien wie etwa Handykameras, Messgeräte, 3D-Drucker und Apps zum Einsatz kommen. Mit steigendem Alter werden auch die Projekte immer komplexer, sodass sogar Kompetenzen in Coding und App-Programmierung erlangt werden können.
Kein Wunder, dass die Vodafone Stiftung Deutschland für diese innovative Unterrichtsgestaltung einen letzten Sonderpreis hervorzauberte.
An welchem Unterrichtsmodell hättest Du als Schüler gerne teilgenommen? Verrate uns Deinen ganz persönlichen Gewinner des Deutschen Lehrerpreises in den Kommentaren!