fairy roboter bestäubung
© Jiangfeng Yang, Tampere University
Auf dem symbolischen Bild zum Thema „Was ist Mixed Reality“ steht ein Mann mit Mixed-Reality-Brille in einem leeren Raum und interagiert mit einem digital eingeblendeten Schreibtisch samt Monitor, Stuhl und Kaffeetasse. Die Szene zeigt beispielhaft, wie virtuelle Objekte nahtlos in die reale Umgebung projiziert werden und veranschaulicht das Potenzial von Mixed Reality im Arbeitsalltag.
Das Wort "Wi-Fi" und das Symbol für WLAN sind auf einem Handy abgebildet, das jemand hochhält.

FAIRY: Diese winzigen Tinkerbell-Roboter sollen Felder bestäuben

Forscher:innen der Uni­ver­sität Tam­pere haben feenar­tige Drohnen entwick­elt, die so klein sind, dass sie ohne weit­eres vom Wind durch die Lüfte getra­gen wer­den kön­nen. Sie beste­hen aus einem reizempfind­lichen Mate­r­i­al und lassen sich mit Lichtim­pulsen steuern. 

Ein wenig erin­nern die „Tinkerbell”-Roboter mit ihren weißen, fächer­ar­ti­gen Flügeln tat­säch­lich an kleine Feen. Das spiegelt sich auch in dem Pro­jek­t­na­men wider: FAIRY heißen die Poly­mer-Drohnen, was für Fly­ing Aero-robots based on Light Respon­sive Mate­ri­als Assem­bly ste­ht, also fliegende Luftro­bot­er auf Basis von lichtempfind­lichen zusam­menge­set­zten Mate­ri­alien. Sie sind nur wenige Mil­lime­ter groß und wiegen nur 1,2 Mil­ligramm. Entwick­elt wur­den sie an der finnis­chen Tam­pere Uni­ver­sität von der Light Robots Forschungs­gruppe, geleit­et von Hao Zeng.

FAIRY-Roboter aus smartem Material

Die kleinen Robot­er sind aus einem Stoff gefer­tigt, der sich stim­uli-respon­sive Poly­mer, oder auch Funk­tion­spoly­mer nen­nt. Dabei han­delt es sich um ein „smartes Mate­r­i­al”, dass auf bes­timmte Umwel­treize, wie Tem­per­atur, Chemikalien oder Licht reagiert.

Trifft Licht auf die kleinen Feen-Robot­er, steigen sie eigen­ständig in die Luft und absolvieren so einen Flug. Mit Hil­fe von Wind sollen sie auch sehr lange Streck­en zurück­le­gen kön­nen. Laut dem Forschungsleit­er Hao Zeng kön­nen sie so per Laser­strahlen oder LEDs ges­teuert werden.

Können die Mini-Drohnen Nutzpflanzen bestäuben?

Eine mögliche Anwen­dung für die lichtempfind­lichen Flug­geräte liegen für die Forschen­den in der Agrikul­tur. Ver­set­zt mit Pollen, kön­nten sie so über Felder gewe­ht wer­den und bei der Bestäubung helfen.

Nor­maler­weise wird das Bestäuben und die Befruch­tung von Pflanzen unter anderem von tierischen Helfern erledigt. Bienen, Hum­meln, Schmetter­linge und andere Insek­ten fliegen von Blüte zu Blüte und verteilen so die Pflanzen­pollen. Allerd­ings nehmen die Bestände von diesen Tieren in erschreck­en­dem Maße ab. Inner­halb von 27 Jahren ist die weltweite Bio­masse aus Insek­ten um 76 Prozent zurück­ge­gan­gen. Die Ursachen sind vielfältig, aber fast immer men­schengemacht: Pes­tizide, Luftver­schmutzung, Ver­siegelung der Böden durch Asphalt und andere Umweltsünden.

Können Mini-Roboter die tierischen Bestäuber zukünftig unterstützen?

Mit dem Ein­satz von FAIRY-Drohnen kön­nte die Pflanzenbestäubung auf den ersten Blick äußerst effizient sein. Sie übernehmen das Bestäuben und kön­nten somit bei der Aufrechter­hal­tung des Ökosys­tems mithelfen. Doch die Mini-Robot­er haben hier nicht mehr als nur eine unter­stützende Funk­tion. So sind Bestäu­ber wie Bienen unter anderem wichtige Glieder in der Nahrungs­kette. Wird diese dauer­haft unter­brochen, dro­ht ein massen­haftes Arten­ster­ben, das alle Lebe­we­sen auf der Erde bet­rifft. Es ist also wichtig, Lösun­gen umzuset­zen, die mit der Natur har­mon­isieren, wie etwa nach­haltige Land­wirtschaft.

Welche weiteren Herausforderungen haben die FAIRY-Roboter zu bewältigen?

Es gibt noch einige offene tech­nis­che Fra­gen, die noch abzuk­lären sind. So ist noch nicht klar, wie die Feen-Robot­er genaue Lan­dean­weisun­gen bekom­men kön­nen, ob sie wiederver­w­ert­bar sind und welche Auswirkun­gen das Poly­mer-Mate­r­i­al auf Böden und Umwelt hat. Da das Pro­jekt immer noch im Entwick­lung­sprozess ist, bleibt abzuwarten wie diese Her­aus­forderun­gen bewältigt wer­den. Eine span­nende Entwick­lung sind die Tin­ker­bell-Robot­er auf jeden Fall.

Glaub­st Du, die Tin­ker­bell-Robot­er kön­nten eine Zukun­ft in der Land­wirtschaft haben?  Schreib uns in die Kommentare!

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