deutsches ChatGPT
Eine Frau trägt eine VR-Brille und sitzt auf einem Sofa
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg
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Deutscher Chatbot Luminous kann es bereits mit ChatGPT aufnehmen

Mit Chat­G­PT von Ope­nAI find­et Kün­stliche Intel­li­genz (KI) auf den Com­put­ern viel­er Men­schen Anwen­dung. Doch Ope­nAI ist längst nicht das einzige Unternehmen, das an intel­li­gen­ten Sprach­mod­ellen arbeit­et. Das Start-up Aleph Alpha schickt mit ihrem Chat­bot „Lumi­nous” ein deutsches Pen­dant zu Chat­G­PT in Ren­nen. Ob die KI mit der kali­for­nischen Konkur­renz mithal­ten kann und was sie unter­schei­det, erfährst Du jet­zt.

Wer die deutsche Antwort auf Ope­nAI sucht, find­et sie in Hei­del­berg. In einem unschein­baren Gebäude am Rand eines typ­is­chen Gewer­bege­bi­ets hat sich das Start-up Aleph Alpha ein­gerichtet. Hier ver­fol­gen die Entwickler:innen ein klares Ziel: Sie möcht­en eine prax­is­na­he KI pro­gram­mieren und sich als eines der führen­den europäis­chen Unternehmen für Kün­stliche Intel­li­genz etablieren. Mit ihrem Sprach­mod­ell namens Lumi­nous scheinen sie auf einem guten Weg dor­thin zu sein.

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KI aus Deutschland macht OpenAI Konkurrenz

Was ein biss­chen klingt wie ein Zauber­spruch, ist im Grunde nichts anderes als das deutsche Chat­G­PT: Lumi­nous ist ein KI-Sprach­mod­ell, das Antworten auf unter­schiedliche Fra­gen geben kann. Im Gegen­satz zum Chat­bot von Ope­nAI wurde Lumi­nous jedoch von Anfang an auf ein­er mehrsprachi­gen Textba­sis mit aus­gewählten Quellen in Englisch, Deutsch, Franzö­sisch, Ital­ienisch und Spanisch trainiert.

Der wohl größte Unter­schied zur KI aus Kali­fornien liegt aber darin, wie Du den Aleph Alpha Chat­bot nutzen kannst. Während Chat­G­PT mit­tler­weile für alle kosten­los zugänglich ist (wenn auch mit gedrossel­ter Per­for­mance), bietet das Start-up aus Hei­del­berg keine Lösung für pri­vate Zwecke an. Lumi­nous richtet sich auss­chließlich an Unternehmen und die öffentliche Ver­wal­tung, die das Sprach­mod­ell per Plug-and-play mit ihren Dat­en verbinden kön­nen. Selb­st Charak­tereigen­schaften sollen sich hinzufü­gen lassen, um den Assis­ten­ten zu per­son­al­isieren und den Sprach­stil anzu­passen. Und es gibt bere­its eine konkrete Anwen­dung.

Aleph Alpha Chatbot im öffentlichen Dienst

Im Okto­ber 2022 hat die Stadt Hei­del­berg mit „Lumi“ einen Bürg­eras­sis­ten­ten in Betrieb genom­men, der auf dem KI-Mod­ell Lumi­nous basiert. Das Gesprächsmod­ul nutzt eine kuratierte Daten­ba­sis und soll den Aus­tausch zwis­chen Ver­wal­tung und Bürger:innen vere­in­fachen. Das Sys­tem kann auf indi­vidu­elle Fra­gen antworten und verzei­ht dabei auch Gram­matik- oder Rechtschreibfehler. Auf diese Weise soll Lumi Sprach­bar­ri­eren abbauen und Hür­den nehmen, die son­st in der Behör­denkom­mu­nika­tion üblich sind.

Kann das deutsche ChatGPT mit der internationalen Konkurrenz mithalten?

Erst im Feb­ru­ar 2023 hat Aleph Alpha einen starken Leis­tungs­bericht vorgelegt: Bei einem Bench­mark-Test haben die Entwickler:innen ihr Sprach­mod­ell mit GPT-3, Chat­G­PT, Bloom von Big­Science und OPT von Meta ver­glichen. Das Ergeb­nis kann sich dur­chaus sehen lassen. Lumi­nous schlug sich in fast allen Auf­gaben genau­so gut oder sog­ar bess­er als die KI von Ope­nAI.

Der Test umfasste fünf Auf­gaben: Klas­si­fizierung, Beant­wor­tung von Fra­gen zu geschlosse­nen The­men, Men­schen­ver­stand, Schlussfol­gerung in natür­lich­er Sprache und Lesev­er­ständ­nis. Lediglich im Bere­ich der Klas­si­fizierung schnitt Lumi­nous etwas schlechter ab. Auf der Web­site von Aleph Alpha kannst Du den voll­ständi­gen Leis­tungs­bericht nach­le­sen.

Transparenz und Sicherheit haben Priorität bei der KI Made in Europe

Ein stark­er Fokus bei dem Sprach­mod­ell von Aleph Alpha liegt auf der Nachvol­lziehbarkeit und Erk­lär­barkeit der KI. Nach eige­nen Angaben besitzt und betreibt das Start-up den größten kom­merziell ver­füg­baren Hochleis­tungs-KI-Clus­ter in Deutsch­land. Dadurch wür­den sen­si­ble Dat­en unter Ein­hal­tung europäis­ch­er Anforderun­gen an Daten­schutz und -sicher­heit ver­ar­beit­et wer­den. Ähn­lich wie bei Chat­G­PT legt Aleph Alpha außer­dem die Kern­code­ba­sis offen. Das soll kon­struk­tive Diskus­sio­nen mit Forschungs- und Open-Source-Gemein­schaften ermöglichen und Anwen­dun­gen her­vor­brin­gen, die Ver­trauen und Akzep­tanz für KI schaf­fen.

Wer steckt hinter dem Aleph Alpha Chatbot?

Aleph Alpha wurde Anfang 2019 von den Entwick­lern Jonas Andrulis und Samuel Wein­bach gegrün­det. Der studierte Wirtschaftsin­ge­nieur Andrulis hat zuvor Erfahrun­gen bei Apple gesam­melt. Im Inter­view mit SWR Aktuell sagt er, ihn hät­ten die tief­er­en Möglichkeit­en der Kün­stlichen Intel­li­genz fasziniert. Schon 2014 grün­dete er das Start-up Pal­las Ludens, das sich mit maschinellem Ler­nen und Com­put­er Vision beschäftigte und 2016 von Apple über­nom­men wurde. Mit­tler­weile ist Andrulis CEO bei Aleph Alpha. 2021 haben er und sein Team für ihre Grund­la­gen­forschung den Deutschen KI-Preis gewon­nen.

Aleph Alpha: Deutsches OpenAI oder eher David gegen Goliath?

Bis­lang gibt es die KI-Mod­elle von Aleph Alpha in drei Größen mit bis zu 70 Mil­liar­den Para­me­tern. Die näch­ste Gen­er­a­tion namens „Lumi­nous-World“ soll mit 300 Mil­liar­den Para­me­tern noch kom­plexere Anwen­dun­gen ermöglichen. Sie befind­et sich ger­ade in der Test­phase und soll noch in diesem Jahr veröf­fentlicht wer­den.

Es bleibt span­nend, ob es Aleph Alpha gelingt, Europa in der Entwick­lung von KI inter­na­tion­al auf Augen­höhe zu brin­gen. Fair­erweise ist anzumerken, dass zwis­chen dem kali­for­nischen Sil­i­con Val­ley und dem Kurpfälz­er Gewer­bege­bi­et noch ein weit­er­er großer Unter­schied liegt: Im Gegen­satz zum mil­liar­den­schw­eren Tech-Gigan­ten Elon Musk und Microsoft hat das Team aus Hei­del­berg weit weniger Geld zur Ver­fü­gung. Konkret seien es 30 Mil­lio­nen statt 20 Mil­liar­den, so der Aleph Alpha CEO im Inter­view.

In welchen Bere­ichen wün­schst Du Dir Unter­stützung vom deutschen Chat­G­PT? Schreib es uns in die Kom­mentare!

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