Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg

Das erste intelligente Krankenhaus Deutschlands steht in Essen

Sich von einem Robot­er operieren zu lassen, mag zunächst son­der­bar klin­gen. Im Uniklinikum Essen ist das aber möglich. Denn chirur­gis­che Ein­griffe erfol­gen mit größter Präzi­sion und gerin­gerem Risiko. Warum das Kranken­haus auch in vie­len anderen Bere­ichen ein Smart Hos­pi­tal ist, erfährst Du hier.

Dass Robot­er im Oper­a­tionssaal des Uniklinikums Essen bei Ein­grif­f­en assistieren, ist dort ganz nor­mal. Oder etwas Beson­deres, denn die Patien­ten entschei­den sich bewusst für eine OP durch den Robot­er­arm. Das Smart Hos­pi­tal, wie sich das Uniklinikum Essen stolz nen­nt, nutzt mod­erne Tech­nolo­gien, um Patien­ten bess­er zu helfen und Mitar­beit­ern ein gutes Arbeit­sum­feld zu bieten. Doch welche intel­li­gente Tech­nik macht das Kranken­haus über­haupt aus?

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Radiologie: Künstliche Intelligenz gegen Krebs

Ab mit der KI in die Radi­olo­gie. Bei der Erken­nung von Tumoren set­zt das Smart Hos­pi­tal auf eine kün­stliche Intel­li­genz. Das neu­ronale Net­zw­erk muss zunächst darauf trainiert wer­den, einen Tumor zu erken­nen. Das funk­tion­iert, indem dem Pro­gramm Diag­nose­dat­en ver­schieden­er Fälle zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Darin sind Infor­ma­tio­nen enthal­ten, bei welchen der beobachteten Phänomene es sich um Krebs han­delte. Aus diesen Dat­en berech­net das Net­zw­erk selb­st­ständig Kat­e­gorien, anhand der­er es in neuen Fällen erken­nt, ob ein Tumor vorhan­den ist. Die KI „lernt“ also aus beste­hen­den Fällen und wen­det ihr Wis­sen dann auf neue Fälle an. Dabei kann sie nicht nur Tumore iden­ti­fizieren, son­dern auch Ver­lauf­sstu­di­en zu deren Wach­s­tum anstellen oder her­aus­find­en, ob ein Tumor bere­its Metas­tasen bildet.

Kardiologie: Minimalinvasive Herz-OP

In der Kar­di­olo­gie wird eine neue Art hochtech­nisiert­er Katheter benutzt, um über die Leiste ins Herz vorzu­drin­gen und eine drei­di­men­sion­ale Karte des Organs zu erstellen. 3D-Map­ping nen­nt sich das. Der hier benutzte Katheter ist in der Lage, elek­trische Span­nun­gen im Herzen wahrzunehmen. Auf diese Weise erstellt er ein räum­lich­es Bild des Herzens, auf dem sog­ar far­blich markiert ist, von welchen Bere­ichen des Herzens Störun­gen aus­ge­hen. Das kleine Gerät kann aber noch mehr: In eini­gen Fällen besorgt es nicht nur die Diag­nose, son­dern auch gle­ich die Ther­a­pie. Muss kaputtes Gewebe ent­fer­nt wer­den, so kann der Katheter es mit kleinen Strom­stößen „verö­den“, also qua­si weg­bren­nen. Damit kein gesun­des Gewebe betrof­fen ist, gibt er ein ständi­ges Feed­back an den behan­del­nden Arzt, der den Robot­er anleit­et, wie lange er noch in ein­er bes­timmten Rich­tung weit­er­ar­beit­en darf.

Chirurgie: Da Vinci heißt der Superstar

Der absolute Star des Smart Hos­pi­tals find­et sich jedoch in der Frauen­klinik des Uniklinikums. „Da Vin­ci“ ist ein Robot­er, der min­i­ma­l­in­va­sive chirur­gis­che Ein­griffe mit höch­ster Präzi­sion ermöglicht und dabei das Risiko ein­er Wund­in­fek­tion erhe­blich min­imiert. Der Oper­a­tionsro­bot­er beste­ht aus mehreren Gelenkar­men, an denen mikrochirur­gis­che Instru­mente ange­bracht sind. Diese kön­nen durch Öff­nun­gen von ger­ade ein­mal acht Mil­lime­tern Durchmess­er hin­durch operieren. Über zwei Kam­eras wird ein drei­di­men­sion­ales Bild des Oper­a­tions­feldes an eine Steuerkon­sole über­tra­gen, an welch­er die eigentlichen Chirur­gen sitzen. Da Vin­ci führt keine selb­st­ständi­gen Oper­a­tio­nen durch. Speziell geschulte Ärzte bedi­enen seine Funk­tio­nen, um präzis­er und risikofreier arbeit­en zu kön­nen. So gle­icht Da Vin­ci automa­tisch jedes leichte Zit­tern der Hand aus, sodass die geset­zten Schnitte ger­ade und präzise sind. Außer­dem wer­den wesentlich kleinere und feinere Oper­a­tio­nen möglich, denn die Kam­eras von Da Vin­ci kön­nen auch her­an­zoomen. Schließlich sinkt das Infek­tion­srisiko, da sich kein Men­sch mehr direkt am Patien­ten befind­et.

Roboter-Operation? Ja bitte.

Bemerkenswert ist, dass sich offen­bar kaum Wider­stände gegen die neue Tech­nolo­gie bilden. Ger­ade Da Vin­ci ist bei Patien­ten sehr beliebt – oft wird extra nach ein­er Robot­er-OP gefragt. Die Nachricht von der höheren Präzi­sion und dem gerin­geren Risiko ein­er Da-Vin­ci-Oper­a­tion scheint sich bere­its herumge­sprochen zu haben. Manche Patien­ten müssen regel­recht ent­täuscht wer­den, denn nicht jede OP in Essen wird mit robo­tis­ch­er Hil­fe durchge­führt.

Würdest Du Dich auch unter Da Vin­cis Mess­er leg­en? Oder hast Du Ideen, an welchen Stellen die Medi­zin noch smarter wer­den kann? In der Kom­men­tarspalte ist Platz für Deine Mei­n­ung.

Bilder: Universitätsklinikum Essen

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