Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg

Das ist der Unterschied zwischen Darknet und Deep Web

Ein Typ im schwarzen Hood­ie hockt mit Kapuze über dem Kopf vor seinem Lap­top. Das kleine Zim­mer ist abge­dunkelt und nur die drei riesi­gen Bild­schirme, mit denen sein Rech­n­er ver­bun­den ist, spenden etwas Licht. Na, gib’s zu: Irgend­wie hast du dir doch Leute genau so vorgestellt, wenn sie im Dark­net irgendwelche krum­men Dinger drehen. Aber was genau passiert in diesem Teil des Inter­nets über­haupt? Und sind Dark­net, Dark Web und Deep Web das­selbe? Und wie komme ich ins Dark­net? Schluss mit Fra­gen, wir liefern dir die erstaunlichen Antworten rund um den dun­klen Teil des Net­zes.

Immer wieder wer­den Begriffe wie Dark­net, Dark Web und Deep Web alle in einen Topf gewor­fen. Aber was ist eigentlich der Unter­schied? Das Inter­net, wie wir es ken­nen, wird als World Wide Web, Sur­face Web oder auch Clear Web beze­ich­net und ist über Such­maschi­nen wie Google erre­ich­bar. Dort wer­den Dat­en und deine IP-Adresse gespe­ichert. Ins­ge­samt macht das WWW um die zehn Prozent des gesamten Inter­nets aus.

Die restlichen 90 Prozent wer­den als Deep Web beze­ich­net und sind nicht über nor­male Such­maschi­nen zu erre­ichen. Hier befind­en sich größ­ten­teils spezielle Daten­banken und Web­seit­en, zum Beispiel von Uni­ver­sitäten oder Unternehmen, die aber nicht frei zugänglich sind. Oft muss man zahlen, um bes­timmte Inhalte zu öff­nen.

Im All­ge­meinen umfasst das Deep Web alles, was sich hin­ter Fire­walls und Pay­walls ver­steckt. Viele ver­wech­seln das Deep Web mit dem Dark­net und stem­peln es als Ort für anonyme Krim­i­nal­ität ab. Das Dark­net, auch bekan­nt als Dark Web, ist wiederum ein klein­er Teil des Deep Web.

Das TOR ins Darknet

Wie komme ich ins Dark­net? Das Dark­net erre­icht man nicht ein­fach über eine gewöhn­liche Such­mas­chine wie Google oder einen nor­malen Brows­er. Hier­für braucht man eine spezielle Soft­ware, wie zum Beispiel den TOR Brows­er. Durch die spezielle Tech­nik des Onion Rout­ings bleibt der Daten­verkehr hier anonym, denn die Dat­en wer­den ver­schlüs­selt über ver­schiedene Rech­n­er gesendet. Durch das TOR Net­zw­erk hin­ter­lassen die Nutzer kaum Spuren und sind sel­ten zurück­zu­ver­fol­gen. Außer­dem wer­den Verbindun­gen im Dark Web Peer-to-Peer hergestellt, also von Teil­nehmer zu Teil­nehmer direkt.

Um bes­timmte Inhalte im Dark­net zu find­en, wird man auf ver­schiedene Seit­en weit­ergeleit­et und klickt sich von Link zu Link durch. Eine der bekan­ntesten Seit­en dafür ist das Hid­den Wiki, das eine Linksamm­lung im TOR Net­zw­erk ist.

Aber nicht nur die Suche ist im Dark Web anders, son­dern auch die Währung. Das Dark­net besitzt näm­lich ver­schiedene eigene Währun­gen. Die bekan­nteste davon sind die Bit­coins, von denen du bes­timmt schon mal gehört hast. Es ist dig­i­tales Geld, welch­es ohne die Überwachung von Banken versendet wer­den kann – ohne Über­weisungslim­it oder der Möglichkeit zur Kon­tosper­rung. Neben den Bit­coins gibt es noch jede Menge weit­ere Kryp­to-Währun­gen wie Lite­coin, Rip­ple oder Dash. Wo es Geld gibt, gibt es natür­lich auch Betrug. Ganze zwölf Prozent der Inhalte des Dark­net beziehen sich auf Finanz­be­trug.

Facebook im Darknet?

Wer glaubt, dass es im Dark­net nur ille­gale Dinge gibt, irrt sich. Beson­ders für Men­schen aus Län­dern, die weniger Frei­heit­en genießen, ist das dun­kle Netz eine Möglichkeit, um sich anonym auszu­tauschen. Face­book gibt es aus diesem Grund mit­tler­weile auch im Dark­net. Der Weg dor­thin ist zwar nicht so ein­fach wie über Google, jedoch sieht die Seite am Ende genau­so aus wie die nor­male Face­book-Seite.

Auch der Zugang zu ganz nor­malen News ist in vie­len Län­dern ein Prob­lem. Aus diesem Grund gibt es auch Seit­en wie ProP­ub­li­ca im Dark­net, die auch im Sur­face Web vertreten sind. Dort find­et man gewöhn­liche Nachricht­en. So muss sich nie­mand mehr von der Außen­welt aus­geschlossen fühlen. Auch die Leute, die es ein­fach lästig find­en sich über­all reg­istri­eren zu müssen, kön­nen hier ganz prob­lem­los Radio hören. Das Deep Web Radio bietet viele ver­schiedene Streams an, und das ganz ohne Daten­track­ing. Darüber hin­aus gibt es unzäh­lige Foren, in denen sich Men­schen ganz nor­mal aus­tauschen kön­nen, ohne dass der Staat Zugriff darauf hat. Diese bieten einen freien Ort für die Mei­n­un­gen poli­tisch ver­fol­gter Men­schen.

Einmal bitte einen gefälschten digitalen Fingerabdruck

Wenn man über das Deep und Dark Web spricht, kann man das The­ma Krim­i­nal­ität im Dark­net trotz­dem nicht außen vor lassen. Das Deep Web ist noch harm­los­er, auch wenn hier nicht immer alles legal abläuft. Geset­zeswidrig wird es meis­tens beim ille­galen Down­load von Musik und Kinofil­men. Krim­ineller geht es im Dark­net zu. Das dun­kle Netz bietet größt­mögliche Anonymität und zieht deshalb auch viele Krim­inelle an. Die IP-Adresse kann hier näm­lich nur sehr schw­er zurück­ver­fol­gt wer­den und alles wird ver­schlüs­selt. So ist es möglich, gefälschte Reisepässe, Waf­fen, Dro­gen und auch Schlim­meres zu kaufen. Dem Klis­chee, dass es dort nur schlimme Dinge zu find­en gibt, darf man jedoch nicht zu viel Glauben schenken. Sex­uelle Inhalte nehmen im Dark­net ein Prozent ein, Waf­fen lediglich 0,3 Prozent. Im Ver­gle­ich dazu umfassen Inhalte wie File Shar­ing, Nachricht­en­me­di­en, Wer­bung und Diskus­sions­foren zusam­men rund die Hälfte des gesamten Dark­net.

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Selb­st gefälschte dig­i­tale Fin­ger­ab­drücke gibt es im Dark­net zu kaufen.

Auch der Kauf von Daten­sätzen im Dark­net wird immer beliebter. Dazu zählen Dat­en wie Namen, Anschriften, Geburts­dat­en und Bankverbindun­gen mit IBAN-Num­mer, aber auch erfun­dene Iden­titäten. Diese wer­den oft­mals für krim­inelle Aktiv­itäten im echt­en Leben genutzt, aber auch um abzu­tauchen. Selb­st bio­metrische Dat­en wie gefälschte oder geklaute dig­i­tale Fin­ger­ab­drücke kön­nen Dark­net-User kaufen. Das wird zum Prob­lem, denn bio­metrische Dat­en wie unser dig­i­taler Fin­ger­ab­druck oder unsere Iris soll­ten uns ein­deutig iden­ti­fizieren kön­nen.

Meis­tens wer­den jedoch nor­male Ausweise gekauft, um in die ange­sagtesten Dis­cos oder Clubs zu kom­men, obwohl man noch keine 18 ist. Einen deutschen folierten Ausweis bekommt man hier ab 300 Euro. Das Geld kann man jedoch auch sin­nvoller investieren, denn gefälschte Ausweise sind auch in der Par­tyszene bekan­nt und garantieren nicht gle­ich einen Ein­lass in den Club.

Wer das Dark­net oder Deep Web sel­ber erkun­den möchte, kann dies tun. Denn rein rechtlich ist es nicht ille­gal. Ver­läuf­st du dich jedoch auf die falschen Seit­en, kann sich das schnell ändern. Außer­dem beste­ht im Dark­net und Deep Web eine wesentlich größere Gefahr als im nor­malen WWW, sich Viren oder Tro­jan­er einz­u­fan­gen. Zum Glück sind die zehn Prozent des Sur­face Web groß genug, um immer wieder neue Sachen zu ent­deck­en – und das kom­plett legal.

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