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Scorn: Zusammenfassung & Erklärung des Story-Ende
Die Geschichte von „Scorn“ lässt viele Interpretationen zu – und das ist auch so gewollt. Daher gibt es viele Ansätze für eine Erklärung des Endes. Wir haben die Umgebungen noch einmal genau unter die Lupe genommen, Sequenzen analysiert und jede Handlung im Spiel kritisch hinterfragt. Unsere Zusammenfassung der Geschichte und Erklärung zum Ende von Scorn findest Du in diesem Artikel.
Es ist offensichtlich, aber wir möchten Dich noch mal konkret darauf hinweisen, dass der Artikel aufgrund der tiefgreifenden Auseinandersetzung mit Scorn einige Spoiler enthält.
Ende erklärt: Was bedeutet Scorn?
Der englische Spieltitel Scorn bedeutet im Deutschen so viel wie „Verachtung“ oder „Hohn“ – das lässt bereits tief blicken. Gleich zu Beginn des Spiels fällt auf, dass der Protagonist eine humanoide Erscheinung hat. Jedoch fehlen charakteristische Merkmale eines vollkommen menschlichen Wesens, wie Ohren oder ein von Haut überzogener Kiefer. Er wirkt also geradezu unvollständig.
Für einen „richtigen Menschen“ könnte er als eine Art missglückte Variante eines humanoiden Wesens angesehen werden. Ein klägliches Experiment, das für Hohn und Spott sorgt. Andernfalls kann es auch die Welt von Scorn selbst sein, der der Protagonist mit Verachtung begegnet. Möglicherweise ist er sogar der wahre Parasit in dieser lebensfeindlichen Welt.
Zusammenfassung der ersten Sequenz in Scorn
Die Anfangssequenz beginnt mit einer Nahaufnahme des Protagonisten, der auf wurzelartigem, organischem Material zu liegen scheint. Sein Arm in der linken Bildschirmhälfte wird von diesem Konstrukt umklammert. Auf der rechten Seite schlängelt sich hingegen etwas um seinen Kopf. Ob es zum Körper des Protagonisten gehört oder sich wie ein Parasit bei ihm eingenistet hat, ist schwierig zu interpretieren.
Das Gewächs besitzt augenscheinlich einen Puls. Ob es zum Organismus des Protagonisten gehört, ist nicht genau erkennbar. Seine Körperfunktionen beschränken sich vorerst auf Zuckungen. Später vermittelt das Öffnen des Auges klare Lebenszeichen. Der Protagonist scheint zu sich gekommen zu sein und versucht, seinen eingerankten Arm zu befreien.
Er zieht sich mit den Armen nach vorn. Während er seinen rechten Arm ausstreckt, verändert sich die Umgebung. Hier scheint es einen Zeitsprung zu geben, erkennbar an der zuvor tiefroten und fleischigen Hand, die mit Schnitt in die wüstenähnliche Region plötzlich einer voll ausgebildeten menschlichen Hand ähnelt.
Darüber hinaus befindet sich an der menschlichen Hand, die in der Wüstenregion ersichtlich ist, keine Stachel-Modifikation. Die besitzt der Charakter lediglich an seiner fleischigen und „unterentwickelten“ Hand. Daher scheint es die unterentwickelte Form des Protagonisten zu sein, den wir in Scorn spielen und steuern.
Mögliche Interpretation der Startsequenz
Eine mögliche Interpretation ist, dass der Protagonist durchaus ein Mensch ist. Er scheint das prägnante Gebäude im Hintergrund angesteuert zu haben. Ein Steinrutsch befördert ihn jedoch in den Untergrund, in dem das Gameplay von Scorn beginnt. Die Rückentwicklung hat womöglich etwas mit dem fremdartigen, pulsierenden Organismus zu tun.
Hierbei scheint es sich um den Parasiten zu handeln, mit dem Du ab Akt 2-2 Bekanntschaft machst. Zudem fällt auf, dass auch die Umgebungen den Orten in den Akten ähneln. Während die Wüste dem Standort aus Akt 2-1 besonders ähnlich sieht, ist die zweite Umgebung der Sequenz mit der Optik aus Akt 1-2 vergleichbar.
Die Geschichte von Scorn nach Akten
In der komplett verlassenen Welt von Scorn triffst Du lediglich auf eine Handvoll lebender Kreaturen: Zum einen den Parasiten, der Dich in mehreren Akten belästigt, zum anderen das hilflose und unterentwickelte Wesen, über dessen Leben Du frei entscheiden kannst – das jedoch für das Ende von Scorn von entscheidender Rolle ist. Das Wesen befindet sich in einem Brutkasten. Bei genauerer Betrachtung findest Du überall im Spiel verschiedene Variationen derartiger Brutkästen.
Alles deutet darauf hin, dass in der Welt tatsächlich Versuche unternommen wurden, Menschen zu reproduzieren. Allerdings scheint etwas für den Stillstand der Experimente verantwortlich zu sein – jedoch wurden deren Spuren in Form der Brutkästen nie komplett beseitigt. Fast so, als wäre einfach alles stehen und liegen gelassen worden.
In den folgenden Abschnitten geben wir Dir noch mal eine kleine Zusammenfassung der Akte mit Blick auf wichtige Schlüsselelemente, die etwas über die Geschichte von Scorn verraten könnten.
Akt 1
Du stößt auf das Lebewesen im Brutkasten, das entweder ein unvollendetes oder misslungenes Experiment sein könnte. In dem Raum wurden die Versuche möglicherweise via „Trial and Error“ aus ihrem Kokon befreit oder direkt wieder eliminiert. Darauf deuten auch die Maschinen hin, mit denen Du selbst über Leben oder Tod der Kreatur entscheiden darfst.
Der erste Akt endet mit einer Flüssigkeit, die den Protagonisten überschüttet. Daraufhin wird ihm schwarz vor Augen und er kommt in einer komplett neuen Umgebung zu sich. Wie am Anfang muss er sich zuerst von organischem Material befreien, das sich über seine Gliedmaßen gelegt hat. Danach zieht er sich die Überbleibsel des Parasiten wie eine Nabelschnur aus dem Torso heraus.
Akt 2 & Akt 3
An dem neuen Ort befinden sich jede Menge Leichen um den Protagonisten herum. Wer ihnen das Leben genommen hat, erfährst Du in den nächsten Spielminuten: Im zweiten Akt triffst Du auf feindliche Kreaturen, die Du mithilfe Deiner Ausrüstung und Waffen eliminieren musst – sonst endest Du wie Deine Freund:innen zu Beginn von Akt 2.
Die bösartigen Alien-Kreaturen könnten ein erster Hinweis darauf sein, warum die Experimente so abrupt abgebrochen wurden und wieso es außer ihnen so gut wie kein Leben auf dem Planeten gibt. Über den Parasiten können wir ebenfalls neue Schlüsse ziehen: Er scheint ohne seinen Wirt nicht überleben zu können und stattet ihn für diese Zwecke mit verteidigenden Überlebensmaßnahmen aus.
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Denn plötzlich besitzt der Protagonist eine Waffe, mit der er die Aliens bekämpfen kann. Auf der einen Seite scheint der Parasit die Lebensenergie aus dem Protagonisten zu saugen, was ihm im Umkehrschluss Schaden zufügt. Auf der anderen Seite stattet er ihn mit Verteidigungsmitteln aus und fördert somit sein Überleben. Eine durchaus paradoxe, wenn auch verständliche Synergie.
Zudem finden wir während der Akte 2 und 3 immer wieder neue Brutstätten, die in anderen Variationen auftreten. Vielleicht sind die Areale in verschiedene experimentelle Bereiche unterteilt, die eine mehr oder weniger fortschrittliche Entwicklung eines humanoiden Wesens erzielt haben. Es hat offenbar mehrere Versuchsansätze gegeben, was dafür spricht, dass es bis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Experimente keinen Durchbruch gab.
Akt 4
Im vierten Akt kommst Du dem Ende von Scorn immer näher. Zu Beginn liefert der Akt weitere Erklärungen für die Story von Scorn. Der Protagonist trifft auf eine erschreckende Kreatur, die im Vergleich zu den anderen Lebewesen durch ihre enorme Größe heraussticht. Unter den seltsamen Geschöpfen ähnelt sie seltsamerweise deutlich eher den humanoiden Versuchsobjekten als den Aliens.
Die gruselige Erscheinung ist möglicherweise beides: Ein gescheitertes Experiment, das sich mit der organischen Masse des Planeten verbunden hat. Dafür spricht auch, dass sie Dir lediglich einen bösen Blick zuwirft und nicht angreift, sobald Du ihr Schaden zufügst. In den Augen versinnbildlicht auch wieder der Titel von Scorn durch einen durchaus verachtungsvollen Ausdruck.
Akt 5
Im letzten Akt von Scorn kehren wir zum Ausgangspunkt zurück: Das Bild des Protagonisten, der mittlerweile eine organische Einheit mit dem Parasiten ist. Die Maschine hilft dabei, den Parasiten endgültig aus dem Körper zu entfernen. Danach führt Dich der Weg an einen Ort voller Statuen und Wandmotive, der weiteren Interpretationsspielraum gibt und bestenfalls das Ende sowie die gesamte Geschichte hinter Scorn erklärt.
Scorn: Erklärung zum Ende des Spiels
Zunächst fällt eine große Statue auf, deren Erscheinungsbild auf eine schwangere Frau hindeutet. Der Babybauch ist rot hervorgehoben, die Hände legen sich schützend darüber. Danach ist der Weg mit gleich mehreren Statuen desselben Motivs geschmückt. Sie stellen vor allem den männlichen Phallus durch seine überdimensionalen Proportionen in den Vordergrund.
Weitere Statuen und Wandbilder zeigen sowohl das männliche und weibliche Geschlecht, als auch den Geschlechtsakt und dem daraus resultierenden Nachwuchs. Soviel zum eindeutigen Part der Beschreibung. Allerdings mischen sich noch weitere Figuren ein, die dem Mann den Mund zuhalten und in die Brust greifen.
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Dasselbe geschieht auf der entgegengesetzten Seite mit der Frau – mit dem einzigen Unterschied, dass die zweite Hand nicht in die Brust, sondern in den Unterleib greift. Sinnbildlich und im Rahmen der Bildsprache haben also beide kein Recht darauf, ihre Stimmen zu erheben. In die Liebe im Herzen des Mannes und in das Produkt ihrer beiderseitigen Liebe im Unterleib der Frau wird wortwörtlich von außen eingegriffen.
Im Vordergrund scheint dementsprechend das Wohl der Allgemeinheit und der Zweck der Nachwuchszeugung zu stehen. Sobald Du in der großen Halle angekommen bist, erwartet Dich eine Art neuronales Netzwerk. In diesem sind die Gehirne von anscheinend ausschließlich männlichen und menschenähnlichen Geschöpfen kollektiv miteinander verbunden.
Evolution
Zum Ende von Scorn verbindet sich der Protagonist ebenfalls mit diesem kollektiven Gehirn – ihm bleibt womöglich auch keine andere Wahl, denn der Parasit hat seinem Körper über die ganze Zeit ordentlich zugesetzt. Er ist nun Teil der fortschrittlichsten Technologie, die von den Schöpfern und Schöpferinnen kreiert wurde – und Du darfst sie nun steuern.
Der Protagonist erwacht zuerst im weiblichen Körper, erkenntlich an dem großen roten Bauch. Danach erfolgt der Wechsel in den Körper der männlichen „Fruchtbarkeitsfigur“. In seiner Gestalt holt der Protagonist seinen ursprünglichen Körper aus der Maschine und leiht sich die Kralle des Doktor-Roboters. Damit sticht er immer wieder in seinen geöffneten Torso.
Vermutlich nutzt er den Schmerzimpuls, um sich bei Verstand und im „Hier und jetzt“ zu halten. Nur so kann er noch das Ziel erreichen, das er seit dem Beginn von Scorn so stringent verfolgt hat: Etwas, das wie das Jenseits oder eine neue Entwicklungsstufe zu sein scheint. Das offene Tor in eine unbekannte Zukunft.
Leider kommt ihm wieder einmal der Parasit in die Quere. Dieses Mal ist er nicht mehr so zimperlich wie am Anfang und krallt sich brutal den Körper des Protagonisten. Damit hindert er ihn endgültig daran, sein Ziel zu erreichen.
Um seiner Flucht einen finalen Strich durch die Rechnung zu machen und keinen Funken Hoffnung mehr aufkeimen zu lassen, leitet der Parasit eine Metamorphose ein. Zurück bleibt ein fleischiger Klumpen, der nur noch im Ansatz so etwas wie Gesicht oder Hände erkennen lässt.
Welche Erklärung zum Ende von Scorn kommt Dir bei den letzten Spielminuten in den Sinn? Schreib uns Deine Interpretation gerne in die Kommentare.