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Marvel’s Iron Man VR in der featured-Spielekritik: Wer hoch fliegt, fällt tief
Endlich in einen der legendären Iron-Man-Anzüge schlüpfen, durch die Luft fliegen und die Waffen ausprobieren, die so ein Anzug mit sich bringt. Das ist mit „Marvel’s Iron Man VR“ nun kein Problem mehr. Wie gut das Spiel in der virtuellen Realität funktioniert, liest Du in unserer featured-Spielekritik.
Die virtuelle Realität (VR) bietet mittlerweile eine Fülle an Möglichkeiten in verschiedene Spielszenarien einzutauchen und Dir ein immersives Spielerlebnis zu bescheren. Bereits 2016 konntest Du in Batman: Arkham VR in die virtuelle Haut eines Superhelden schlüpfen. 2017 und 2019 folgten dann die beiden immersiven Spiderman-Abenteuer. Nach mehreren Verschiebungen, die, laut dem Magazin Play3, vor allem der Corona-Pandemie geschuldet waren, erschien nun am 3. Juli „Marvel’s Iron Man VR“. Wir sind schon einmal in den legendären Anzug von Tony Stark geschlüpft und haben ein paar Runden durch die Lüfte gedreht.
„Marvel’s Iron Man VR”: Nur Fliegen ist schöner?
Rein in den Anzug und los geht’s? Wenn es doch nur so einfach wäre. Bereits im Tutorial wirst Du merken, dass es gar nicht so einfach ist, ein Superheld zu sein. Zumindest nicht mit der PlayStation VR. Zwar kannst Du mit den beiden Move-Controllern recht präzise durch die Luft heizen, bis Du den Dreh aber raushast, kann es ein bisschen dauern. Intuitiv ist die Steuerung nämlich leider nicht wirklich. Hältst Du die Controller nach unten, fliegst Du nach oben, zeigen sie nach hinten, fliegst Du nach vorne. Ausweichen funktioniert ähnlich. Allerdings musst Du immer darauf achten, den Trigger zu drücken, um voran zu kommen. Machst Du das nicht, sinkst Du automatisch nach unten. Außer, Du drückst den richtigen Button zum Schweben. Dann hältst Du Deine Position. Lenken kannst Du übrigens durch Kopfbewegungen und per Taste. Das ist am Anfang alles etwas verwirrend und kann auch nicht individuell eingestellt werden, zumal das Spiel leider nicht mit normalem PlayStation-Controller spielbar ist, was manchmal durchaus eine Erleichterung gewesen wäre.
Auf los geht’s los?
Nachdem Du nun ein paar Runden im Tutorial-Modus gedreht hast, wirst Du nun in die Welt entlassen. Dort kannst Du verschiedene Missionen erledigen, die sich an einer recht schmalen Geschichte orientieren: Tony Stark muss gegen eine Gegenspielerin namens Ghost antreten, welche die Waffensysteme, die Stark Industries entwickelt hat, gegen ihn verwendet. Ghost ist dabei auf Rache aus für die vielen Toten, die Stark Industries verursacht hat - noch bevor sich Tony dazu entschlossen hat, aus dem Waffengeschäft auszusteigen. Klingt nicht besonders spannend, ist aber so. Dabei sind Dialoge und gelegentliche Sprüche leider genauso platt wie die Geschichte. Das ist schade, da ja gerade Iron Man durchaus Potential für interessante und mit Technik gespickte Stories hätte.
Repulsoren, Lenkraketen und Nahkampfaction
Wenn schon die Story nichts hergibt, so kann doch das Waffensystem einigermaßen überzeugen. Auch hier gilt zwar, dass Du ohne Übung nicht viel erreichst, aber nach ein paar Handgriffen kommst Du wenigstens manchmal in den Genuss von Repulsoren, also den für Iron Man typischen Energiestößen aus den Händen, und diversen anderen Waffen-Spielereien wie Lenkraketen. Letztere kannst Du durch eine Handbewegung nach unten aufsetzen, während Du die Repulsoren durch Drücken der mittleren Controllertaste und dem Ausstrecken des jeweiligen Arms aktivierst. Heimlicher Favorit sind allerdings die actionreichen Nahkampfmissionen. In denen geht es einfach darum, Deine Gegner, die vor allem aus Drohnen bestehen, mithilfe von Ganzkörpereinsatz aus dem Weg zu räumen. In diesen Momenten macht „Marvel’s Iron Man VR“ richtig Laune.
Gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht
Diese Momente sind aber leider selten und die damit verbundenen Glücksgefühle werden nicht zuletzt durch die unglaublich langen Ladezeiten wieder zunichte gemacht. Gerade das und die manchmal etwas rückständige Grafik beweisen, dass es Zeit wird für die nächste Generation der PSVR. Insgesamt wirkt „Marvel’s Iron Man VR“ an vielen Stellen unfertig und bringt wohl vor allem unerfahrene VR-Neulinge schnell zur Weißglut. Alles in allem braucht „Marvel’s Iron Man VR“ zu viel und bietet zu wenig: Zu viel Eingewöhnungsphase, zu viel Konzentration für die Steuerung, zu lange Ladezeiten. Dafür gibt es dann zu wenig Story und zu wenig Spielspaß. Schade!
„Marvel’s Iron Man VR“
Plattformen: PlayStation 4 (PSVR)
Release-Datum: 3. Juli 2020
Kosten: rund 45 Euro
Publisher: Sony Interactive Entertainment
Entwicklerstudio: Camouflaj
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