Geheimdienst-Major Sergej Netschajew wendet sich von einer älteren Dame ab im Spiel Atomic Heart
© 2023 Focus Entertainment
Der Protagonist trägt das Karakuri-Katana in Wild Hearts
Selene feuert mit ihrer Waffe in Returnal aus allen Rohren
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Atomic Heart | Kritik: Dieser Shooter hat kein Herz für Roboter

Der First-Per­son-Shoot­er „Atom­ic Heart” schickt Dich in eine alter­na­tive Real­ität, in der die Sow­je­tu­nion den Zweit­en Weltkrieg gewon­nen und tech­nol­o­gisch ordentlich aufgerüstet hat. Ob der Shoot­er unser Herz höher­schla­gen lässt, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Atom­ic Heart.

Dank eines fortschrit­tlichen Nano­ma­te­ri­als namens Poly­mer hat die Sow­je­tu­nion den Zweit­en Weltkrieg im neuen Action-Shoot­er-Rol­len­spiel von Focus Enter­tain­ment und Mund­fish für sich entsch­ieden. So kon­nte sie sich inner­halb kürzester Zeit zu einem tech­nol­o­gisch weit fort­geschrit­te­nen Staat entwick­eln – in dem Robot­er Seite an Seite mit der Bevölkerung leben.

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Hin­weis: Vor der Veröf­fentlichung kam es zu Kon­tro­ver­sen darüber, ob das Spiel rus­sis­che Pro­pa­gan­da sei. Mund­fish hat mit einem Tweet darauf reagiert und ent­geg­net, dass sie sich mit dem Spiel nicht zu Poli­tik oder Reli­gion äußern. Sie ver­sich­ern zudem, dass sie „ein glob­ales Team sind, das sich darauf konzen­tri­ert, Atom­ic Heart in die Hände von Spiel­ern über­all zu brin­gen.“

Tech-Utopie: Die alternative Realität von Atomic Heart

Atom­ic Heart begin­nt 1955, während der Feier­lichkeit­en zum näch­sten tech­nol­o­gis­chen Meilen­stein: Das men­schliche und androide Volk soll mit einem Net­zw­erk, das Kollek­tiv 2.0 genan­nt wird, zusam­mengeschlossen und so zu ein­er Ein­heit wer­den. Natür­lich ver­läuft nichts nach Plan und die bis­lang friedlichen Robot­er machen nun Jagd auf die Men­schen. In der Rolle als Geheim­di­enst-Major Sergej Netscha­jew, der den Deck­na­men P-3 trägt, musst Du der­weilen Dim­itri Steschenow, den Vater des tech­nol­o­gis­chen Fortschritts, find­en. Denn nur er weiß, was zu tun ist.

Die schwebende Stadt Tschelomei ist für Festivitäten mit roten Luftballons geschmückt im Spiel Atomic Heart

Du startest im Jahr 1955, bei den Fes­tiv­itäten zum tech­nol­o­gis­chen Meilen­stein Kollek­tiv 2.0. — Bild: © 2023 Focus Enter­tain­ment

Atomic Heart: Herausgeputzt für die Feierlichkeiten

Die Robot­er ver­fol­gen Men­schen und Du musst den Mann find­en, der etwas daran ändern kann: Das ist – zumin­d­est zu Beginn – die Prämisse von Atom­ic Heart. Natür­lich ver­rat­en wir an dieser Stelle nicht, wie die Sto­ry aus­ge­ht. Vor­weg: richtig verblüfft hat sie uns lei­der nicht. Dafür haben die ersten Minuten des Games uns über­rascht, die Dich mit­ten­rein in die faszinierende und etwas selt­sam anmu­tende Welt von Atom­ic Heart ziehen wer­den.

Die schwebende Stadt Tsch­e­lomei ist für die Feier­lichkeit­en zur Ein­führung von Kollek­tiv 2.0 her­aus­geputzt, an vie­len Eck­en ste­hen Robot­er gemein­sam mit Men­schen und es gibt viel zu sehen. Die Grafik ist, zumin­d­est auf unser­er Xbox Series X gelun­gen und wir haben Spaß daran bei gutem Wet­ter diese Welt zu erkun­den. Wir ler­nen die ersten Kniffe, die beweisen, dass der tech­nol­o­gis­che Fortschritt auch bei uns nicht Halt gemacht hat: P-3 besitzt näm­lich einen Hand­schuh namens Char-les, der sich in den fol­gen­den Spiel­stun­den als äußerst prak­tisch erweist.

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Waffen und ein praktischer sowie redefreudiger Handschuh als Begleiter

Der Tech-Hand­schuh lässt uns mit einem Tas­ten­druck Schubladen öff­nen, Medi­zin verabre­ichen oder mith­il­fe eines Elek­troschocks Robot­er kamp­fun­fähig machen. Ger­ade im späteren Ver­lauf des Spiels, wenn wir unseren Hand­schuh mit aller­hand Fähigkeit­en wie Telekinese oder einem Schutzschild aufgelevelt haben, machen die Kämpfe so richtig Spaß.

Mit dem tech-Handschuh Char-les kämpft Geheimdienst-Major Sergej Netschajew gegen ein Monster

Mit Deinem Tech-Hand­schuh Char-les kannst Du zum Beispiel Telekinese anwen­den. — Bild: © 2023 Focus Enter­tain­ment

Kön­nen wir zu Beginn nur eine Axt, die wir gefun­den haben, als Waffe benutzen, so kom­men nach und nach dicke Wum­men hinzu, die wir eben­falls aufleveln kön­nen. Das ist alles nicht neu und erin­nert uns zunehmend an andere Shoot­er in alter­na­tiv­en Real­itäten wie „BioShock“ oder „Wolfen­stein“, die Umset­zung ist allerd­ings solide und durch Upgrade-Möglichkeit sehr motivierend.

Mit einer großen Waffe kämpft Geheimdienst-Major Sergej Netschajew gegen Farm-Roboter

Auch die Feld-Robot­er greifen an! — Bild: © 2023 Focus Enter­tain­ment

Ein Miesepeter als Protagonist und unterbrochene Gespräche

Unter­halt­sam ist auch P-3s Laune, die immer etwas miesepetrig ist und die Dialoge mit Char-les. Mit viel bös­er Zunge gehen sich die bei­den gegen­seit­ig auf den Keks, allerd­ings erfahren wird durch den unter­hal­tungswüti­gen Hand­schuh auch einiges über die Welt, die Robot­er und unsere näch­sten Ziele. Diese Gespräche laufen im Hin­ter­grund ab, was oft­mals zum Prob­lem wird. Beispiel­sweise dann, wenn wir auf ein Ton­doku­ment stoßen und es abspie­len wollen. Sofort wer­den Char-les Aus­führun­gen zur Sto­ry gestoppt und lei­der auch nicht mehr aufgenom­men, weshalb uns öfter mal Teile der Geschichte voren­thal­ten wer­den. Das ist schade, denn Atom­ic Heart lebt vor allem von der Sto­ry.

Solide Rätsel und eine nicht ganz so offene Spielwelt

Neben den hitzi­gen Gefecht­en gegen die recht unnachgiebi­gen Robot­er und Bosse machen uns die vie­len kleinen Rät­sel Spaß, die in der Welt von Atom­ic Heart verteilt sind. Mal müssen wir Schlöss­er mit Schnipsen im richti­gen Moment öff­nen, manch­mal erfordert es aber auch deut­lich mehr Gehirn­schmalz.

Nach­dem in Tsch­e­lomei so ziem­lich alles schiefge­laufen ist, führt uns die Sto­ry in den Waw­ilow-Kom­plex, ein­er Forschung­sein­rich­tung unter der Erde. Dort erwarten uns in schi­er end­losen Gän­gen und düsteren Arealen Hor­den von Robot­ern. Hier heißt es Durch­hal­ten, denn erst nach eini­gen Stun­den kom­men wir wieder an die frische Luft. Dort erschließt sich dann eine ver­meintlich offene Spielewelt, die allerd­ings nicht ganz so offen erscheint. Nur wenige Neben­mis­sio­nen lock­en uns vom Hauptp­fad weg und wir befind­en uns erstaunlich schnell wieder in geschlosse­nen Räu­men. Hier wäre mit Sicher­heit mehr gegan­gen.

Roboter aus dem Spiel Atomic Heart

Die Tech-Utopie wird schnell zum Alb­traum. — Bild: © 2023 Focus Enter­tain­ment

Atomic Heart in der Kritik: Unser Fazit

Atom­ic Heart hat uns mit dem tollen Pro­log zunächst überzeugt und dann im Ver­lauf ein wenig ent­täuscht. Das lag zum einen an den nicht ganz so pack­enden Haupt­mis­sio­nen in dun­klen Gebäudekom­plex­en und der Tat­sache, dass P-3 manch­mal nicht wollte wie wir. Beispiel­sweise wenn der Major nicht in der Lage war, auf die näch­ste Plat­tform zu sprin­gen oder sich richtig am Vor­sprung festzuhal­ten. Das Set­ting kon­nte uns allerd­ings genau­so überzeu­gen wie so manch­es Rät­sel und die solide Baller-Action. Atom­ic Heart ist daher ein Spiel für Dich, wenn Du dystopis­che Shoot­er wie BioShock oder Wolfen­stein magst.

Atom­ic Heart

Plat­tfor­men: PlaySta­tion 4 & 5, Xbox Series X/S & One, Microsoft Win­dows
Release-Datum: 21. Feb­ru­ar 2023
Kosten: Ab 69,99 Euro
Pub­lish­er: Focus Home Inter­ac­tiv
Entwick­ler­stu­dio: Mund­fish

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