Gaming
Gears Tactics in der featured-Spielekritik: Taktik mit schwerbewaffneten Soldaten
Schwerbewaffnete Soldaten im taktischen Shooterbattle gegen superhässliche Monster. „Gears of War“ setzt bereits seit Jahren erfolgreich auf dieses Prinzip. Nun wechseln die Elite-Soldaten allerdings das Fach und überzeugen in „Gears Tactics“ auch in der Rundenstrategie. Wir haben uns für die featured-Spielekritik schon einmal mit den fiesen Monstern angelegt.
„Gears of War“ bedeutete bisher immer actiongeladene Baller-Taktik, die auf dicke Wummen und Teamwork setzt. Das packen die Entwickler von Splash Damage und The Coalition mit „Gears Tactics“ nun in ein rundenbasiertes Strategiespiel, angesetzt 12 Jahre vor den Geschehnissen des ersten Teils von „Gears of War“. Dabei trittst Du als aufmüpfiger Soldat Gabe Diaz gemeinsam mit Deinem Team gegen den Locusts-Wissenschaftler Ukkon an. Der erschafft nämlich immer neue Kreaturen, die Dir gehörig die Laune versauen. Die Locusts sind unfassbar hässliche Monster, die von kleinen kriechenden Ungeheuern bis hin zu taktisch ausgeklügelten Riesenfieslingen reichen. Praktisch immer in der Unterzahl muss der kleine Trupp nun Ukkon und seine Schergen ausschalten. Immerhin bist Du dabei immer gut bewaffnet!
Gears Tactics: In Deckung!
Bereits die „Gears of War“-Shooter legten viel Wert darauf, dass Du nicht einfach Hals über Kopf mit Deinem Charakter nach vorne preschst und wild um Dich ballerst. Taktik war und ist ein wichtiger Bestandteil der Serie und auch in „Gears Tactics“ kommst Du natürlich nicht drum herum, Deine Angriffe und Bewegungen zu planen. Hierbei ist das Schlachtfeld allerdings nicht in Felder oder ein Raster aufgeteilt, sondern Deine Kameraden können sich frei in ihrem Bewegungsradius austoben. Dabei solltest Du immer auf genug Deckung achten, denn in einem rundenbasierten Taktikspiel ist das die oberste Prämisse. Gerade hier sind Deine Gegner gar nicht so dämlich und warten beispielsweise auch gerne mal mit fiesen Kriechern aus Erdlöchern auf, die Du überhaupt nicht im Blick hattest.
Aller guten Dinge sind drei (Aktionspunkte)
In der Regel hat jeder Deiner Soldaten drei Aktionspunkte zur Verfügung, die er für Bewegung, Waffen oder Fähigkeiten benutzen kann. Wenn Du vorhast, einen Feind niederzumähen, wird Dir die prozentuale Wahrscheinlichkeit für einen Treffer angezeigt und Du kannst bereits vor der Aktion abschätzen, ob Du beispielsweise mehrere Schüsse (jeweils eine Aktion) benötigst, oder eine andere Taktik einschlägst. Dabei verfügen die verschiedenen Soldaten über unterschiedliche Eigenschaften, die dann mithilfe eines Fähigkeitenbaums ausgebaut werden können.
Bosskämpfe galore
Während die Haupt- und Nebenmissionen eigentlich immer nach dem gleichen Schema ablaufen, gestalten sich die Bosskämpfe als echte Herausforderung. Denn hier geht es nicht mehr darum, Gefangene zu befreien, irgendwelche Dinge zu zerstören oder schlichtweg die Stellung zu halten. Hier kommt es dann auf Dein ultimativ taktisches Geschick an. Welche Waffen sind am besten geeignet, wer bildet die Vorhut, wie greifen Du und Dein Team an. Ohne Planung geht hier nichts, denn während die einzelnen Horden sich oftmals durch einen gut eingesetzten Feuerschutz und nicht allzu viel Taktik in Schach halten lassen, sind die Bosse deutlich smarter und fieser. Sie sind die echten Highlights. Denn die normalen Missionen werden, leider, etwas eintönig, sobald Du den Bogen raushast.
Nichts für Zartbesaitete
„Gears Tactics“ kommt nicht ohne Vergleich zu „XCOM“ aus, dem rundenbasierten Strategiespiel schlechthin. Allerdings muss sich „Gears Tactics“ nicht verstecken. Im Gegenteil: Gerade in Bezug auf die Story, die durch grandios inszenierte Cut-Scenes in Szene gesetzt werden, den weit verzweigten Fähigkeitenbäumen und in puncto Brutalität ist „Gears Tactics“ ein echter Knaller. Wie bereits aus den Shooter-Teilen bekannt und geliebt, nahmen sich die Entwickler mit Blut und Gore auch hier nicht zurück. In Nahaufnahmen kannst Du dabei zusehen, wie Du Deinen Gegner in einem Nahkampf-Zug zersägst. Das ist zwar nicht jedermanns Sache, gehört aber bei Gears einfach dazu.
„Gears Tactics“ ist ein solides rundenbasiertes Strategiespiel mit ordentlich Wumms, ohne dabei die taktischen Elemente aus den Augen zu verlieren. Gerade wenn Dir die Optik und die Geschichten aus dem „Gears of War“-Universum gefallen, wirst Du Dich schnell in „Gears Tactics“ verlieben. Aber auch für Neulinge des Genres und der Serie ist das Spiel geeignet, da es Dich sowohl ins Spielgeschehen als auch in die Geschichte ziemlich geschmeidig einführt.
„Gears Tactics”
Plattformen: PC, Xbox One
Release-Datum: 28. April 2020
Kosten: rund 70 Euro
Publisher: Xbox Game Studios
Entwicklerstudio: Splash Damage, The Coalition
Dein Herz schlägt für rundenbasierte Strategiespiele? Erzähle uns in den Kommentaren, was ein gutes Strategiespiel ausmacht