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Biomutant in der featured Spielekritik: Als mutierter Kung-Fu-Hamster die Welt retten

In dem Action-Rol­len­spiel „Bio­mu­tant“ musst Du als schießwütiger Nageti­er-Mutant die Welt ret­ten. Der Entwick­ler will das Genre mit neuen Ideen in Schwung brin­gen. Ob das mit dem Titel gelingt, liest Du in der fea­tured-Spielekri­tik.

Nach vier Jahren Entwick­lung kommt das erste große Werk des schwedis­chen Entwick­ler­stu­dios 101 Exper­i­ment auf den Markt. Dabei nehmen sich die Macher:innen nicht weniger vor, als das Genre der Action-Rol­len­spiele aufmis­chen zu wollen. Mit qui­etschbun­tem Set­ting, ungewöhn­lichen Charak­teren und ein­er Welt, in der ein span­nen­des Aben­teuer auf Dich warten soll, wird Bio­mu­tant ange­priesen. Wir haben uns mit dem ver­men­schlicht­en Nag­er schon ein­mal ins Aben­teuer gestürzt und ver­rat­en Dir, ob Bio­mu­tant die Erwartun­gen erfüllt.

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Biomutant: Wir bauen uns einen neonfarbenen Kampfhamster

Bevor Du auf die postapoka­lyp­tis­che Welt los­ge­lassen wirst, musst Du, rol­len­spiel­typ­isch, einen Charak­ter erstellen. Hier­für ste­hen Dir sechs Spezies und fünf Klassen zur Ver­fü­gung, darunter Scharf­schütze, Psi-Freak oder Sabo­teur. Je nach­dem, für welche Klasse Du Dich entschei­dest, erhältst Du ver­schiedene Boni, wie beispiel­sweise eine höhere Agilität. Noch kurz das Ausse­hen, inklu­sive Anpas­sung der Fell­farbe, aus­ge­sucht und schon flitzen wir los mit unserem neon­grü­nen Fuchs-Marder-Ham­ster­ver­schnitt.

Ein mutierten Nagetier im Spiel Biomutant

Klein und gar nicht knud­delig: Im Action-RPG Bio­mu­tant schlüpf­st Du in das Fell eines mutierten Nagetiers. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Die Welt, die auf Dich wartet, ist dabei genau­so far­ben­froh und schräg wie Dein eben erschaf­fen­er Charak­ter. Ger­ade das Design macht anfänglich einen tollen Ein­druck (wir haben das Spiel auf der PlaySta­tion 5 gespielt).

Die Spielewelt in Biomutant

Far­ben­froh und schräg: Die postapoka­lyp­tis­che Welt in Bio­mu­tant. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Die Natur holt sich die Welt zurück

Die Spiel­welt strotzt nur so vor lusti­gen und bisweilen gefährlichen Tieren, die alle­samt mutiert sind. Men­schen wirst Du in Bio­mu­tant keine find­en, dafür eine bre­it­ge­fächerte Palette an Tieren, die Du so noch nicht gese­hen hast: Mal triff­st Du auf Wiesel in Samu­rai-Rüs­tung, mal auf gigan­tis­che Mon­sterkatzen, die es zu besiegen gilt.

Das Kampf­sys­tem ist solide, aber nicht son­der­lich inno­v­a­tiv. Deine Waf­fen und Rüs­tun­gen baust Du Dir aus einge­sam­melten Schrott­teilen zusam­men und mod­i­fizierst sie nach Deinen Wün­schen. Nahkampfein­heit­en im Arcade-Kampf­stil, inklu­sive Kom­bo-Möglichkeit­en, wech­seln sich ab mit Auswe­ichrollen und eben genan­ntem Waf­fenein­satz für den Kampf auf Dis­tanz. Das ist zwar alles hüb­sch gemacht und dur­chaus schräg, je nach­dem, wie Deine Waffe aussieht, wieder­holt sich nach ein­er Weile aber merk­lich. Dazu gesellt sich dann eine oft­mals unge­naue Steuerung, die sich ger­ade im Nahkampf als zu unpräzise und dadurch als sehr nervig erweist.

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Der Baum des Lebens wird angegriffen

Wenn Du ger­ade nicht gegen tierische Feinde kämpf­st, ver­fol­gst Du die Haupt­geschichte von Bio­mu­tant. Im Mit­telpunkt ste­ht der Baum des Lebens, der von den soge­nan­nten Wel­tenfressern langsam, aber sich­er zer­stört wird. In der Bio­mu­tant-Welt gibt es zudem sechs Stämme, die den Wel­tenfressern nur teil­weise feindlich gesin­nt sind. Nach­dem Du zu Beginn des Spiels einem Stamm beige­treten bist, musst Du for­t­an gegen die anderen Stämme kämpfen. Du löst klas­sis­che Auf­gaben wie das Ein­nehmen eines feindlichen Postens, Suchak­tio­nen und ähn­lich­es, was Du bere­its aus anderen Action-Rol­len­spie­len kennst. Die Quests sind alle­samt wed­er neu noch span­nend und fühlen sich an, als hättest Du sie in anderen Spie­len schon ganz ähn­lich erlebt.

Ein Weltenfresser aus dem Spiel Biomutant

In Bio­mu­tant bedro­hen die Wel­tenfress­er den Baum des Lebens. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Rollenspielelemente, die wenig überraschen

Zwar hast Du die Möglichkeit, Deinen Nag­er durch Entwick­lungspunk­te und Beloh­nun­gen zu for­men und auszurüsten, aber dabei bleibt es dann auch. Hier fehlt das Quäntchen Inno­va­tion, was wir uns so sehr erhofft haben. Entschei­dun­gen, die Du im Laufe von Bio­mu­tant triff­st, prä­gen zwar Deinen Charak­ter, haben aber keine Auswirkun­gen auf die Spiel­welt oder Deine Spielfig­ur. Dabei ist es egal, ob Du Dich für die helle oder die dun­kle Seite entschei­dest, die Du übri­gens immer wieder wech­seln kannst.

Eine hübsche Welt ohne Charakter

Immer­hin sieht Bio­mu­tant an vie­len Stellen gut aus. Das Spiel läuft auf der PlaySta­tion 5 und der PlaySta­tion 4 Pro mit 60 Bildern pro Sekunde und sog­ar in 4K. Das geht allerd­ings oft mit eini­gen Ruck­lern ein­her und manche Ani­ma­tio­nen sind grafisch lei­der zum Gruseln.

Und auch wenn die Spiel­welt die meiste Zeit liebevoll gestal­tet ist, fehlt der Charak­ter und Charme. Viele Gebi­ete, darunter weite Grasland­schaften, Bergre­gio­nen und sog­ar Pas­sagen, die erah­nen lassen, dass es mal Men­schen gab, wirken unbelebt und zum Teil sog­ar ster­il. Das macht lei­der nur wenig Lust auf eine Erkun­dungs­tour.

Unser Fazit zu Biomutant: Langeweile in der Welt der mutierten Nagetiere

Auch nach eini­gen Spiel­stun­den wird Bio­mu­tant nicht aufre­gen­der. Quest um Quest wird von Dir abge­han­delt, Du rüstest Deinen mutierten Rat­ten-Waschbär immer weit­er auf und streif­st durch die sich wieder­holen­den Weit­en. Das alles hätte so schön wer­den kön­nen. Wir sind uns sich­er, dass die Entwickler:innen das auch hingekriegt hät­ten, allerd­ings mit mehr Zeit und wirk­lich frischen Ideen. So hin­ter­lässt Bio­mu­tant lei­der einen lang­weili­gen und zum Teil sog­ar nicht mehr zeit­gemäßen Ein­druck.

Bio­mu­tant
Plat­tform: PC, PlaySta­tion 5, PlaySta­tion 4, Xbox One
Release-Datum: 25. Mai 2021
Kosten: rund 60 Euro
Pub­lish­er: THQ Nordic
Entwick­ler­stu­dio: Exper­i­ment 101

Action-Rol­len­spiele fes­seln Dich lange an Deine Kon­sole oder Deinen PC? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­es Spiel Dein High­light der ver­gan­genen Jahre ist.

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