Tests & Reviews
Panasonic Lumix DMC-CM1 im Test: attraktive Smart Camera mit kleinen Schwächen
Mit der Lumix DMC-CM1 sorgte Panasonic auf der Photokina 2014 für ein echtes Highlight: Die hochwertige Kompaktkamera mit ein Zoll großem Sensor will nämlich zugleich ein vollwertiges Android-Smartphone sein. Das klingt schon mal nach einem ambitionierten Ziel des japanischen Herstellers. Ich habe mir die SmartCamera für Euch mal genauer angesehen.
Ein Schwergewicht in edlem Design
Das Gewicht fällt mir beim ersten in die Hand nehmen sofort auf. Tatsächlich ist die Lumix mit 204 Gramm deutlich schwerer als ein übliches Smartphone. Hierfür sorgen sicher das fest verbaute Leica-Objektiv sowie das dicke Gehäuse aus Kunststoff und Aluminium. Die andere Seite der Kamera besteht aus einem 4,7 Zoll großen Full HD-Touchscreen. Ich habe schließlich das Gefühl, ein besonders schweres Smartphone in meinen Händen zu halten. Aber um fair zu bleiben: Für eine Kompaktkamera ist die CM1 wiederum sehr leicht.
Ansonsten ist das Gerät tadellos verarbeitet. Der griffige Kunststoff samt Aluminiumrahmen wirkt edel und robust zugleich. Etwas versteckt unter einer Abdeckung befindet sich der microSIM- und microSD-Kartenschacht. Anschlüsse für USB und Stereo sind ebenfalls vorhanden. Auf die offen liegende Frontlinse schaue ich etwas verwundert, da sie im Alltag somit praktisch ungeschützt ist.
Fotografieren im Praxistest
Vergessen wir zunächst, dass die Lumix auch ein Smartphone ist, und kümmern uns um das Thema Fotografie im Praxistest. In den Kameramodus komme ich ganz einfach über einen Schalter am Gehäuserahmen, gleich neben dem Auslöser. Die Bedienung erfolgt nun über das große Touchdisplay und ist hervorragend gelungen. Alle Einstellungsmöglichkeiten sind übersichtlich dargestellt, sodass ich mich schnell und intuitiv zurecht finde.
Mit dem Objektiv-Ring ist es möglich, herein oder heraus zu zoomen. Schnell stellt sich raus, dass die Bilder dann sehr unscharf werden, was den digitalen Zoom wenig attraktiv macht. Allerdings ist die 28mm-Festbrennweite mit Offenblende F2,8 hierfür auch nicht gedacht und ermöglicht schließlich die sehr gute Bildqualität, welche sich bei meinen ersten Testaufnahmen direkt bestätigt. Über den Objektiv-Ring kann ich schließlich bei Bedarf auch Blende, ISO, Zeit, Weißabgleich oder Belichtungskorrektur verstellen.
Von der Aufnahmequalität über die Bildgröße bis zum Fokusmodus – alles lässt sich direkt und einfach einstellen, ohne dass ich mich lange durch Menüs klicken muss. Besonders gut gefällt mir die Auswahl des Aufnahmemodus. Da mich der Automatikmodus nicht so sehr überzeugt, bin ich froh, verschiedene Modi mit individuellen Einstellungen wählen zu können. Zwei Slots sind für komplett benutzerdefinierte Einstellungen freigehalten. Das erinnert natürlich an eine DSLR und dürfte jeden ambitionierten Fotografen freuen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Bilder auch als RAW-Dateien abgespeichert werden können.
Unterm Strich macht das Fotografieren mit der 19,1-Megapixel-Kamera wirklich Spaß. Der flotte Autofokus überzeugt genauso wie die gute Bedienbarkeit. Test bestanden.
Ja, filmen kann sie auch
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit der Lumix auch gefilmt werden kann. Allerdings werden sich die Möglichkeiten des Filmers hier schnell erschöpfen. Viel mehr, als den digitalen Zoom über den Objektiv-Ring zu steuern, ist leider nicht drin. Interessant ist jedoch, dass Panasonic hier einen 4K-Modus, also eine Ultra-HD-Auflösung, implementiert hat. Mehr als 15 Bilder pro Sekunde schafft die Kamera jedoch nicht und bei meinem Filmversuch hat es auch ordentlich geruckelt. Der Full-HD-Modus schafft dann aber die 30 Bilder pro Sekunde und auch sonst gibt es hier keine Probleme.
Zurück zum Smartphone
Beim Bedienen des Smartphones ist mir nichts Negatives aufgefallen. Mit Android 4.4.4 läuft alles flüssig wie es soll und das mit 1.080 x 1.920 Pixel auflösende Display ist hell genug. Mit der Geschwindigkeit des Systems kann man ebenfalls voll zufrieden sein – dank dem schnellen Quad-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 2,3 Gigahertz.
Ein paar nützliche Apps passend zur Kamera sind übrigens bereits installiert. So etwa Timelaps, die Zeitraffer-App, womit Bildserien erstellt oder Einzelbilder zu einem Film zusammengestellt werden können.
Ein Fazit
Zwar haben wir ein vollwertiges Smartphone in Verbindung mit einer hervorragenden Kamera gesehen, doch grätscht der Neupreis von 899,00 Euro unangenehm dazwischen. Das hohe Gewicht und das ungeschützte Objektiv könnten sich zudem im Alltagsgebrauch als unpraktisch erweisen.
Wer allerdings einen Hybriden mit bestmöglicher Kamera und hochwertiger Verarbeitung sucht, wird mit der Panasonic Lumix DMC-CM1 ein Modell der Spitzenklasse finden.
Und nicht zu vergessen: Lieben Dank an Panasonic für das Bereitstellen des Testgerätes. 🙂