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Pilot ist der erste digitale Simultandolmetscher
Die Welt ist ein Dorf. In der heutigen Zeit ist kein Weg zu weit und kein Hindernis zu hoch. Räumliche Distanzen können ganz einfach mittels Internet oder Telefonie überwunden werden. Die globale Vernetzung bringt Menschen auf der ganzen Welt näher zusammen. Doch die grenzenlosen Möglichkeiten der Kommunikation bergen ein altbekanntes Problem: das Sprachwirrwarr. Entwickler Andrew Ochoa will nun auch die Sprachbarriere überwinden – mit dem ersten In-Ear-Simultanübersetzer: Pilot.
Gibt es eine Ursprache? Die Sprachwissenschaftler dieser Welt sind sich einig: Ja. Mit der Verbreitung des Menschen und dessen Entwicklung hat sich auch die Sprache weiterentwickelt. Derzeit gibt es zwischen 4500 und 5000 gesprochene Sprachen auf dem Planeten Erde. Dabei liegt das Mandarin-Chinesisch mit rund 726 Millionen Sprechenden auf Platz 1, Deutsch mit 121 Millionen auf Platz 10. Für mich bleibt die einzig sinnvolle Universalsprache ja die Liebe … und Schokolade. Und erstere hat auch Andrew Ochoa dazu beflügelt, das In-Ear-Device Pilot zu entwickeln.
Wo die Liebe hinfällt …
Im Buch/Film „Per Anhalter durch die Galaxis“ sind Sprachbarrieren kein Problem mehr. Hier steckst Du Dir einfach einen Babelfisch ins Ohr, der alle eintreffenden Signale quasi aus Versehen verständlich macht. So verlockend es auch klingt, sich Amphibien in die Lauschmuschel zu stecken – der Weg von Andrew Ochoa ist wesentlich eleganter.
„Ich hatte die Idee für einen Übersetzer, als ich eine Französin kennenlernte“, schmunzelt der Gründer von Waverly Labs. Einen Moment später sitzt er mit just dieser Dame auf dem Sofa und plaudert mit ihr. Sie auf Französisch, er auf Englisch. Pilot übersetzt simultan.
Im folgenden Video siehst Du, wie Andrew mit diesem „French girl“ einen gedolmetschten Small Talk hält.
Quelle YouTube/ Andrew Ochoa
Der frühe Vogel … hat was im Ohr
Das In-Ear-Plug funktioniert über eine App. Auch wenn das Aushängeschild eben der rote Knopf im Ohr ist, beginnt der Dolmetsch-Zauber auf dem Smartphone. Dies ist allerdings nur bei der ersten Generation der Fall. Die nächste Pilot-Generation wird bereits entwickelt und soll unisolo übersetzen können, also alleinstehend.
So wie jedes gute Start-up, das etwas auf sich hält, basiert auch dieses hier auf Crowdfunding. Obwohl die erste Generation des Produkts an und für sich schon fertig entwickelt ist, nutzen die Entwickler von Waverly Lab Indiegogo als ersten Vertriebsweg und um die weitere Produktion zu finanzieren. Die Indiegogokampagne startet am 25. Mai. Dort kannst Du Dir Deinen digitalen Simultandolmetscher paarweise vorbestellen. Im Paket enthalten sind dann auch zusätzlich ein Ladegerät und natürlich die App. Damit bist Du bestens gewappnet für jeden Urlaubsflirt.
Wenn Du interessiert bist, dann solltest Du tatsächlich flinke Finger haben – denn das Earlybird-Paket wird in der ersten Phase für 129 USD erhältlich sein. Der offizielle Marktpreis wird laut Waverly Labs zwischen 249 und 299 USD liegen. Die Auslieferung beginnt noch in diesem Spätherbst bzw. Winter und kann bis ins Frühjahr 2017 andauern.
Ti amo – Je ‚taime – I love you
Was will uns diese verliebte Zwischenüberschrift wohl sagen? Die Pilot-App wird zunächst Sprachpakete aus dem Bereich der roman(t)ischen Sprachen enthalten wie zum Beispiel Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Weitere Sprachpakete wie Japanisch, Mandarin und Russisch sind in der Entwicklung und sollen nach und nach zur Verfügung gestellt werden. Earlybird-Besteller dürfen auch die neuen Sprachpakete kostenfrei nutzen. Im regulären Betrieb kannst Du diese dann gegen ein Entgelt buchen.
Vielleicht sollte sich Waverly Lab ja mal mit den Entwicklern des kabellosen Multifunktions-In-Ear-Headsets The Dash zusammensetzen. Dann könntest Du mit Deiner großen Liebe joggen gehen, Dich dabei multilingual mit ihr unterhalten und zeitgleich Musik hören, während Euer Puls gemessen wird.
Pilot oder doch lieber einen Babelfisch im Ohr? Was hältst Du von der Idee und welche Einsatzmöglichkeiten siehst Du noch? Dolmetsche uns Deine Gedanken in die Kommentare.