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Effizienter Schwimmer: Roboter-Qualle Cyro
Nach iBubble, der intelligenten Unterwasserdrohne für Hobby-Taucher und Freizeit-Filmer, gibt es jetzt einen Roboter, der sich wie eine echte Qualle durchs Meer bewegen kann.
Cyro gehört zu den neuesten Robotern einer Gruppe Wissenschaftler der Virginia Polytechnic Institute and State University. Das Team arbeitet schon seit Längerem am robotischen Helferlein fürs Meer – Cyro ist nun eine Weiterentwicklung des kleineren Modells RoboJelly.
Cyro ist mit knapp 180 Zentimetern Größe und 80 Kilogramm Gewicht wesentlich größer als sein Vorgänger. Die Wahl der Qualle als Vorbild für die Entwicklung des Roboters ist dabei einleuchtend: Zwar ist das Meerestier nicht das Schnellste, dafür aber sehr effizient im Energieverbrauch, weil ihre Schwimmtechnik aus lediglich zwei einfachen Bewegungen besteht.Die Qualle zieht ihre Muskeln zusammen, schließt dabei ihren Schirm und stößt gleichzeitig Wasser aus.
Die Roboterqualle soll über Monate hinweg völlig autonom das Meer erkunden und Daten sammeln. Zum Beispiel lässt sich damit der Ozean kartographieren, Strömungen und Umweltverschmutzung messen, ja sogar verschollene Flugzeugwracks und versunkene Schiffe aufspüren. Auch eine Hilfe beim Säubern von ölverschmutzten Gebieten ist vorstellbar.
Quelle: Vimeo/ VirginiaTech
Wenn Natur und Technik verschmelzen
Cyro ist nicht der einzige Tiefseeroboter, der ein Tier zum Vorbild hat: Die Wissenschaftler der Case Western Reserve University waren nämlich von den Eigenschaften der Seeschnecke so begeistert, dass sie ihr nacheiferten.
Dabei gingen sie jedoch einen anderen Weg als die Kollegen aus Virginia. Sie schufen ein Bio-Hybrid und verpassten ihrem Roboter tierische Prothesen. Denn der kalifornische Seehase, so der Name der speziellen Seeschnecke, kann sich an die verschiedensten Umgebungen fließend anpassen – egal ob tief unten oder knapp vor der Wasseroberfläche, bei hoher oder niedriger Temperatur. Auch mit diesem Robo-Tier lassen sich zum Beispiel die Black Box eines Flugzeugs suchen, oder Lecks in Pipelines und damit umweltschädigende Einflüsse ausfindig machen.
Bei diesen beiden schwimmenden Robotern handelt es sich jedoch noch um Prototypen. Bis also Roboterschnecken und -quallen unsere Meere erkunden, werden noch ein paar Jahre Entwicklung verstreichen. Doch dann könnten uns Roboter bei der Säuberung der Meere helfen und Google Oceans neue Bilder und Karten liefern.