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AR-Weltkugel Earth: Erdkundeunterricht zum Anfassen
Was darf in der digitalen Schule von morgen nicht fehlen? Augmented Reality zum Beispiel. Das Kickstarter-Projekt Earth verknüpft künstliche Intelligenz mit einem schön anzuschauenden Modell unseres blauen Planeten. Hier müssen Deine Kids nur noch ihr Smartphone zücken, um Flora und Fauna, Klimawandel und Treibhauseffekt ganz plastisch zu erfassen.
In deutschen Schulen sind der Overhead-Projektor (83 Prozent) und der Beamer (91 Prozent) die am häufigsten verfügbaren Geräte für den Unterricht. Das besagt die Sonderstudie „Schule Digital“ der Initiative D21 e.V. Mit Powerpoint-Präsentationen die Verschiebung von Erdplatten erklären? Auf dem Overhead-Projektor Darwins Evolutionstheorie nachvollziehen? Schwierig. Während laut Studie 94 Prozent der Schüler privat ein Smartphone und 70 Prozent ein Notebook nutzen, schaffen es digitale Medien nur sehr langsam in den Unterricht. Dabei wären sie eine große Bereicherung, wie das Projekt „Earth“ von AstroReality zeigt.
Earth: Mit dem Smartphone die Welt entdecken
Das Team aus Wissenschaftlern, Astronomie-Pros, Designern und Technik-Geeks aus San Francisco modellierte unseren blauen Planeten im Mini-Format. 12 Zentimeter im Durchmesser hat der kleine Globus, der handbemalt ist und alle Unebenheiten der Erde exakt wiedergibt. Das Ziel der Entwickler ist es, allen Interessierten die Geschichte unserer Erde noch (be)greifbarer zu machen. Da liegt es nahe, dass die kleine Kugel im Unterricht zum Einsatz kommt.
Mit Earth erleben Deine Kids im Erdkundeunterricht schon einmal ganz haptisch, dass die Erde rund und keine Scheibe ist. Wirklich spannend ist das Modell im Zusammenspiel mit der App, die die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und Augmented Reality nutzt. Hält Du das Smartphone mit aktiver App vor den Globus, erhältst Du vielfältige Daten und Bilder über die Welt.
Den Klimawandel mit Augmented Reality sehen
Wählt der Nutzer beispielsweise den Schwertwal aus, kann er sich deren regionale Verbreitung anzeigen lassen. Der reale Globus wird gescannt und über die App mit Datenpunkten verbunden. Auf dem Screen sieht der Nutzer die Erde und aufleuchtende Punkte, die die Verbreitungsorte des Orcas anzeigen.
Besonderer Clou: Der User kann sich auf einer Zeitschiene bewegen und so zeitliche und räumliche Veränderungen erkennen. Ein besonderes Ziel des Projektes ist es, durch solche intelligenten Verbindungen den Treibhauseffekt, das Schmelzen der Eiskappen oder auch den Klimawandel greifbarer zu machen.
Digitale Bildung beginnt im Kleinen
Aktuell gibt es Earth nur mit einer englischsprachen App, Übersetzungen sind aber geplant. Die Modelle können auch in größerer Anzahl bestellt werden, was sie für den Einsatz im digitalen Schulunterricht interessant macht. In kaum einem anderen Schulfach würde sich das Lernen mit einer Verbindung von Haptik und Augmented Reality so sehr lohnen, wie im Erdkundeunterricht. Mit dem Einsatz der Earth-Modelle im Klassenzimmer könnte die digitale Bildung an deutschen Schulen einen Schritt weiter gehen. Wie die Studie nämlich auch zeigte, haben sowieso nahezu alle Schüler ein Smartphone dabei – warum also damit nicht die Welt entdecken?
Earth hat beim Start im Mai 2018 ein unglaubliches Feedback erhalten. Nach nur zwei Stunden hat es sein Crowdfunding-Ziel von 30.000 US-Dollar erreicht. Anfang Juni standen sie schon bei weit über 100.000 Dollar. Die Auslieferung der Weltkugel ist für den November diesen Jahrs geplant.
Kennst Du andere interessante Technologien für die digitale Schule? Erzähle uns davon in den Kommentaren!