Wie Gründerinnen besser schlafen
Auf dem Bild, das symbolisch für Dokus über Frauen zum Weltfrauentag verwendet wird, ist Marilyn Monroe in einer eleganten Pose zu sehen. Sie trägt ein schwarzes, schulterfreies Kleid mit Spitzenverzierung und Schleifen. Ihr blondes Haar fällt in sanften Wellen, und sie strahlt mit einem freundlichen Lächeln. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt Pflanzen, was das Bild natürlich wirken lässt.
Women in Tech

Einfach besser schlafen: Wie Mindfulness die Schlafbilanz verbessern kann

Wie viel Schlaf Grün­derin­nen und Dig­i­tal-Unternehmerin­nen eigentlich brauchen und tat­säch­lich bekom­men. Und wie Mind­ful­ness die Schlaf­bi­lanz verbessern hilft. 

Das Geheim­nis zum Erfolg ist laut Ari­an­na Huff­in­g­ton nicht unendliche Arbeitswut, son­dern Schlaf. Die Autorin und Grün­derin der „Huff­in­g­ton Post“ und von „Thrive Glob­al“ rät Frauen dazu, mehr zu schlafen. Aus eigen­er schmerzhafter Erfahrung weiß sie, dass Schlaf­man­gel zu Erschöp­fung und Burn-out führen kann. Die Unternehmerin möchte ein Umdenken anre­gen: Das Kennze­ichen für Erfolg sollte nicht wenig, son­dern guter Schlaf sein.

Ausgeschlafene entscheiden besser

Stu­di­en aus Medi­zin und Psy­cholo­gie stützen ihre These: Schlafentzug schwächt das Immun­sys­tem und kann zu verzögerten Reak­tio­nen und Beein­träch­ti­gung der kog­ni­tiv­en Leis­tungs­fähigkeit führen. Keine guten Voraus­set­zun­gen für Effizienz und Ausdauer.

In ein­er kür­zlich veröf­fentlicht­en Studie fan­den Wis­senschaftler der Uni­ver­si­ty of South Flori­da her­aus, dass Arbeit­nehmer schlechtere Entschei­dun­gen trafen und kog­ni­tive Schwierigkeit­en hat­ten, wenn sie in der Nacht zuvor schlecht geschlafen hat­ten. Schon 16 Minuten weniger Schlaf hat­ten einen Ein­fluss auf die kog­ni­tive Leis­tungs­fähigkeit am näch­sten Tag.

Gründen ohne Schlaf?

Grün­derin­nen und Unternehmerin­nen haben aber oft keine Wahl und müssen in inten­siv­en Phasen beim Schlaf Abstriche machen, um ihre näch­sten Meilen­steine zu erre­ichen. Julia Römer, Grün­derin des Kühlschrank-Start-ups „Coolar“ und Mut­ter, ken­nt das Prob­lem: „Ich bekomme zwis­chen fünf und sieben Stun­den Schlaf pro Nacht, bräuchte aber min­destens acht Stun­den Schlaf.“

Damit ist sie nicht allein. Miri­am Wohl­far­th, Geschäfts­führerin des Fin­tech-Unternehmens „Rate Pay“, hat sich an sechs Stun­den Schlaf gewöh­nt. Eben­so Fränzi Kühne, Geschäfts­führerin der Dig­i­ta­la­gen­tur „Tor­ben, Lucie und die gelbe Gefahr“. „Opti­mal wären aber eher zehn bis zwölf Stun­den“, sagt die Gründerin.

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Achtsamkeit reduziert Schlafmangelsymptome

Das Phänomen ist nicht unbekan­nt. Lange galt es sog­ar als Zeichen von Ziel­stre­bigkeit, müde zu sein. Denn wer schläft, ist ja offen­bar nicht motiviert genug, die ganze Nacht lang durchzuar­beit­en. Spätestens seit Ari­an­na Huff­in­g­ton und anderen erfol­gre­ichen Unternehmern wie Ama­zon-Chef Jeff Bezos ist der Schlaf als Voraus­set­zung für Erfolg in den Fokus gerückt. Huff­in­g­tons Plat­tform „Thrive Glob­al“ ist gän­zlich dem The­ma Well-being gewid­met, und auf ihrer Web­site bietet sie Tipps und Med­i­ta­tion­san­leitun­gen zum Down­load an.

Eine weit­ere Studie gibt den Schlafver­fechtern recht. Wis­senschaftler der Ore­gon State Uni­ver­si­ty haben unter­sucht, wie viel Unternehmer schlafen – und ob dies Ein­fluss auf ihre Leis­tungs­fähigkeit hat. Dabei kam her­aus, dass Unternehmer, die weniger schlafen, tat­säch­lich erschöpfter sind. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Erschöp­fung kann durch Acht­samkeit­sübun­gen aus­geglichen werden.

Acht­samkeit ist eine geistige Hal­tung, die ihre Wurzeln im Bud­dhis­mus hat. Sie ermöglicht es, gelassen­er auf innere und äußere Reize zu reagieren. Mit­tler­weile haben auch erfol­gre­iche Unternehmer Acht­samkeit­sübun­gen für sich ent­deckt, weil sie fokussiert­er und leis­tungs­fähiger machen kön­nen. Dass sie anscheinend auch neg­a­tive Auswirkun­gen von Schlafde­fiziten min­dern, ist ein weit­er­er Pluspunkt.

Von Lerchen und Eulen

Um wirk­lich erholt zu sein, brauchen die meis­ten Erwach­se­nen sieben bis acht Stun­den Schlaf. Zu welch­er Uhrzeit diese Stun­den geschlafen wer­den, ist dabei tat­säch­lich weniger entschei­dend. Der Schlaf-Wach-Rhyth­mus ist genetisch bed­ingt und unter­schei­det sich von Men­sch zu Mensch.

Sich gegen den eige­nen Schlafrhyth­mus zu stellen hat eher schlechte Auswirkun­gen auf die Gesund­heit. Soge­nan­nte Eulen, also Men­schen, die eher später aus dem Bett kom­men und dafür am Ende des Tages richtig pro­duk­tiv wer­den, soll­ten sich also gar nicht dazu zwin­gen, schon mor­gens um sechs erste Ter­mine wahrzunehmen.

Grün­den kann daher für Eulen vorteil­haft sein: Als eigen­er Boss kann ich dann arbeit­en, wenn ich am pro­duk­tivsten bin. Die Grün­derin­nen Fränzi Kühne und Julia Römer bestäti­gen das. Auch Miri­am Wohl­far­th sagt: „Je später der Tag, desto pro­duk­tiv­er werde ich.“

Einschlaftipps von den Profis

Aber wie komme ich auf meinen Schlaf? Eine Möglichkeit ist Med­i­ta­tion. Nan­nett Wiede­mann, Grün­derin von „bio­brush“, einem Start-up, das Zahn­bürsten aus Biokun­st­stof­fen her­stellt, hat damit gute Erfahrun­gen gemacht: „Ich mache Atemübun­gen, bei denen ich kom­plett ins Hier und Jet­zt komme. Danach ist meine Fest­plat­te so weit run­terge­fahren, dass ich schon fast Sekun­den später eingeschlafen bin.“

Sin­ja Stadel­maier, Co-Grün­derin des Tam­pon-Start-ups „The Female Com­pa­ny“, bemüht sich als Frühauf­ste­herin eher um Mor­gen­rituale. Für leichteres Ein­schlafen rät sie: „Genug Zeit ein­pla­nen, um abends zur Ruhe zu kom­men – an Tagen, an denen ich nach der Arbeit direkt ins Bett falle, arbeite ich qua­si gedanklich die Nacht durch weiter!“

Miri­am Wohl­far­th kommt ohne Ein­schlafrituale aus: „Ich bin abends so müde, dass ich auch ohne Rit­u­al gut ein­schlafe.“ Daher lautet ihr Tipp für einen guten Schlaf: „Raus in die Welt und viel erleben! Ist der Tag voll­gepackt und ereignis­re­ich, fällt man abends von ganz allein erschöpft ins Bett.“

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