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Auf dem symbolischen Bild zum Thema „Was ist Mixed Reality“ steht ein Mann mit Mixed-Reality-Brille in einem leeren Raum und interagiert mit einem digital eingeblendeten Schreibtisch samt Monitor, Stuhl und Kaffeetasse. Die Szene zeigt beispielhaft, wie virtuelle Objekte nahtlos in die reale Umgebung projiziert werden und veranschaulicht das Potenzial von Mixed Reality im Arbeitsalltag.
Das Wort "Wi-Fi" und das Symbol für WLAN sind auf einem Handy abgebildet, das jemand hochhält.

BreatheSmart: So können WLAN-Router Atmung überwachen

Wusstest Du, dass ein han­del­süblich­er WLAN-Router die Überwachung lebenswichtiger Kör­per­funk­tio­nen übernehmen kann? Dass dies tech­nisch möglich ist, haben jet­zt US-Forscher:innen fest­gestellt. In Kom­bi­na­tion mit einem Deep-Learn­ing-Algo­rith­mus namens BreatheS­mart ist es gelun­gen, per Router zu erken­nen, ob eine Per­son im Raum an Atem­schwierigkeit­en lei­det. Wie das funk­tion­iert und welche zukün­fti­gen Anwen­dun­gen dies ermöglichen kön­nte, erfährst Du hier. 

WLAN-Router sind bekan­nt dafür, Dat­en kabel­los in unglaublich­er Geschwindigkeit zu über­tra­gen. Die unsicht­baren Fre­quen­zen, die dabei durch den Raum wan­dern, kön­nen dabei selb­st kle­in­ste Bewe­gun­gen reg­istri­eren.

Wissenschaftler:innen des Nation­al Insti­tute of Sci­ence and Tech­nol­o­gy (NIST) ist es nun gelun­gen, Unregelmäßigkeit­en in der Atmung eines Men­schen mit Hil­fe eines ganz gewöhn­lichen Routers erkennbar zu machen. Dies kön­nte es in Zukun­ft ermöglichen, Patient:innen mit Atemwegserkrankun­gen bess­er zu überwachen. Wenn zum Beispiel jemand kurz vor einem Asth­ma-Anfall ste­ht, kön­nte diese Tech­nolo­gie einen Alarm aus­lösen und Hil­fe herbeiholen.

Kombination aus modifiziertem Router und Deep Learning-Algorithmus macht es möglich

Die Forscher:innen machen sich dabei die Inter­ak­tion der Router mit den soge­nan­nten Chan­nel State Infor­ma­tion (CSI) zunutze. Das sind Sig­nale, die von Geräten wie Smart­phones oder Lap­tops aus­ge­hen und vom Router

erkan­nt wer­den. Die kleinen Daten­pakete wer­den durch Hin­dernisse im Raum, wie Wände oder Gegen­stände, bee­in­flusst und umge­lenkt, was der Router wiederum reg­istri­ert. Im Nor­mal­fall verbessert er mit diesen Infor­ma­tio­nen das Sig­nal. Damit selb­st min­i­male Verän­derun­gen im men­schlichen Atem so erkan­nt wer­den, haben die Forscher:innen den Router so mod­i­fiziert, dass er die CSI mit ein­er höheren Fre­quenz abfragt.

Die Wissenschaftler:innen testeten dies mit Hil­fe ein­er medi­zinis­chen Puppe, die ver­schiedene Atmungsarten nach­stellt – also auf Kom­man­do langsamer oder schneller atmet und Beschw­er­den wie Asth­ma oder Lun­genentzün­dun­gen imi­tiert. Tat­säch­lich hat der WLAN-Router erfol­gre­ich reg­istri­eren kön­nen, wenn sich die Atmung der Puppe, und somit die einge­hen­den Sig­nale verän­dert haben.

Damit die so gesam­melten Dat­en auch ver­ständlich ver­ar­beit­et wer­den kön­nen, entwick­el­ten die Forscher:innen einen Deep Learn­ing-Algo­rith­mus mit dem Namen BreatheS­mart. Dieser hil­ft dabei, aus den Sig­nalen Muster zu lesen und sie ver­schiede­nen Atemwegserkrankun­gen zuzuord­nen. BreatheS­mart hat im Tes­tauf­bau in 99,54 Prozent aller Fälle die richti­gen Atmungsmuster erken­nen können.

Gibt es bald eine App, die Deine Atemgesundheit checkt?

Diese ersten Ver­suche zeigen, dass es möglich ist, den Atem mit einem han­del­süblichen Router zu messen und Atemwegserkrankun­gen zuver­läs­sig erken­nen zu kön­nen, ohne dass dafür aufwändi­ge und teure medi­zinis­che Geräte notwendig sind. Die NIST-Forscher:innen hof­fen nun darauf, dass sie diese Tech­nolo­gie samt Algo­rith­mus weit­er­en­twick­eln können.

So kön­nten Kranken­häuser solche Sys­teme ein­set­zen um Patient:innen mit Atemwegserkrankun­gen zu überwachen. In Zukun­ft kön­nte es auch möglich sein, dass Du zu Hause Deine Atmung mit Hil­fe ein­er Gesund­heits-App immer punk­t­ge­nau im Blick hast.

Wusstest Du, dass WLAN-Router solch leben­sret­ten­den Fähigkeit­en haben kön­nen? Schreib uns in die Kom­mentare, was Du von dieser Entwick­lung hältst!

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