Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Wir können ja Freunde bleiben

Mein lieber Inter­net Explor­er, ich schreibe Dir diesen Brief, um mich zu ver­ab­schieden. Wahrschein­lich hast Du es schon seit Län­gerem geah­nt und mein Schreiben kommt nicht allzu über­raschend. Wir hat­ten wun­der­volle 20 Jahre miteinan­der, aber jet­zt müssen wir getren­nte Wege gehen.

Unser Anfang war so schön

Ich erin­nere mich noch ganz genau daran, wie wir uns das erste Mal begeg­neten. Es muss im Jahr 1995 gewe­sen sein. Du kamst gle­ich zu mir Nach­hause und es dauerte eine Weile, bis Du Dich mir öff­nen kon­ntest. Doch dann hast Du mir eine vol­lkom­men neue Welt gezeigt. Du hast mir den Weg zu den schön­sten, witzig­sten und trau­rig­sten Momenten meines dig­i­tal­en Lebens geeb­net. Was haben wir nur alles zusam­men erlebt?

Beson­ders am Anfang unser­er lan­gen Beziehung haben wir unendlich viele Stun­den miteinan­der ver­bracht. Immer wieder hast Du mich mit neuen Ver­sio­nen von Dir über­rascht. Still­stand gab es für Dich nicht. Erin­nerst Du dich, wie viele Videos und Filme wir zusam­men geschaut haben? Wir haben neue Fre­unde gefun­den und aufre­gende Schlacht­en bestrit­ten.

Du bist intel­li­gen­ter als alle, die ich kenne. Immer hat­test Du die richtige Antwort auf meine Fra­gen. Du warst oft der Erste, den ich Zuhause begrüßte und der Let­zte, den ich abends ansah. Ich werde die schö­nen Jahre mit Dir nie vergessen.

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Wir haben es kommen sehen

Dass ich Dir jet­zt schreibe, ist wahrschein­lich nicht ver­wun­der­lich für Dich. Schon länger kriselte es zwis­chen uns. Das musst Du doch auch gemerkt haben! Du hast ver­sucht Dich zu verbessern, aber immer wieder hat­test Du Aus­fall­er­schei­n­un­gen. Zwar warst Du immer für mich da, kon­ntest aber mit der wach­senden Geschwindigkeit meines All­t­ags nicht wirk­lich umge­hen. Du kannst Dich sich­er noch daran erin­nern wie ent­täuscht ich von Dir war.

Du wur­dest immer langsamer. Ich brauche Schnel­ligkeit und keinen Still­stand.

Und so oft bist Du abgestürzt. Auf Dich war ein­fach kein Ver­lass mehr. Immer wieder habe ich es mit ein­er neuen Ver­sion von Dir ver­sucht – vergebens.

Ich muss Dir geste­hen, dass ich Deinen Fre­un­den schon seit langem mein Ver­trauen geschenkt habe. Fire­fox und Chrome sind oft so viel schneller und sicher­er als Du. Sie stürzen auch nicht immer wieder ab. Und wenn wir mal ehrlich sind, war Dein Ausse­hen auch nicht mehr das Beste. Die anderen kon­nten sich meinen Vor­lieben und Bedürfnis­sen anpassen, während Du nur starr der­selbe geblieben bist.

Jet­zt kennst Du den Grund dafür, dass wir uns so lang nicht mehr gese­hen haben.

Es gibt schon einen Nachfolger

Ich schreibe Dir nicht nur, um mich zu ver­ab­schieden. Ich muss Dir lei­der auch sagen, dass es bald schon einen Neuen in meinem Leben geben wird. Er nen­nt sich vor­erst „Spar­tan“ und wird Dich bald erset­zen. Seinen richti­gen Namen will er aus Sicher­heits­grün­den noch nicht ver­rat­en. Langsam wird es für Dich Zeit, das Feld für schnellere und zuver­läs­sigere Kol­le­gen zu räu­men. Er wird Dich im meinem Herzen nicht erset­zten kön­nen, aber er kann mir neue Per­spek­tiv­en eröff­nen. Ich werde ihn auch unter­wegs nutzen kön­nen. Er hat mir ein­fach mehr zu bieten. „Spar­tan“ soll sich mir mehr anpassen und auch Deine kleinen Fehler aus­bügeln. Ich kann mit Dein­er Unvol­lkom­men­heit ein­fach nicht mehr leben!

Ich werde Dich nie vergessen

Ich hoffe mein Abschied von Dir macht Dich nicht zu trau­rig und Du kommst darüber hin­weg. Bitte bedenke immer, dass wir beson­ders am Anfang viel Spaß miteinan­der hat­ten. Doch wir haben uns ein­fach auseinan­der gelebt und ver­fol­gen nicht mehr die gle­ichen Ziele. Du willst es alt­modisch, gediegen und Dich auch mal aus­ruhen. Ich bin dafür ein­fach noch nicht bere­it. Aber bitte denke immer daran, dass wir Fre­unde bleiben kön­nen!

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