Smart Life
Wieviel Smart Car steckt in Deinem Auto?
Zwischen dem günstigen Gebrauchten aus den 90ern und den neuen Modellen vieler Premium-Hersteller liegen mittlerweile Welten. Grund dafür ist das Internet der Dinge, das immer stärker in die neuen Autos integriert wird. Smart Cars, also selbstfahrende Autos mit allerlei Sensorik und praktischen Gadgets gehören bald schon zum Alltag – trotzdem gibt es wunderbare Tools, um auch Dein jetziges Vehikel dem heutigen Stand der Technik ein Stück näher zu bringen.
Foto: drivexone
drivexone und Dash machen beinahe jedes Auto zu einem Smart Car
Wer für das neueste Modell mit den aktuellsten Features kein Geld ausgeben kann oder will, muss auf smarte Funktionen dennoch nicht verzichten: So ziemlich jedes Auto, das in den letzten 10 Jahren gebaut wurde, verfügt über eine OBD-Schnittstelle. Diese On-Board-Diagnose-Schnittstelle nutzen immer mehr Entwickler, um smarte Funktionen anzubieten. Normalerweise wird der Anschluss in der Werkstatt zur Diagnose von Defekten benutzt. Solche Adapter für den Privatgebrauch sind nichts Neues und schon seit gefühlten Ewigkeiten im Einsatz – in Verbindung mit Deinem Smartphone und den richtigen Apps wird daraus aber ein perfekter Bordcomputer inklusive Internet. Dash und drivexone setzen genau an dieser Stelle an, um Deine Fahrt sicherer, sparsamer und sozialer zu machen. drivexone ist mit einer SIM-Karte ausgestattet und bietet Dir in vielen europäischen Ländern umfangreiche Funktionen. Du behältst Dein Auto auch im Blick, wenn Du es gerade nicht selbst fährst. Wurde es zum Beispiel gestohlen, kannst Du per GPS genau sehen, wo es sich gerade befindet. Falls Dein Kumpel die Straße zur Rennstrecke erklärt hat, bekommst Du das ebenfalls mit. Ein Fahrtenbuch kannst Du bequem in wenigen Schritten erstellen und private von geschäftlichen Fahrten trennen.
Foto: Dash
Bei Dash läuft das ähnlich ab – bloß ohne SIM-Karte: Per App bekommst Du zum Beispiel einen Driver Score, der anzeigt, wie effizient Du gefahren bist. Außerdem bekommst Du Tipps, wie Du Deinen Fahrstil mit Blick auf den Spritverbrauch und die Sicherheit verbessern kannst. Selbstverständlich kannst Du Deinen Score auch teilen und mit Deiner Familie oder Freunden vergleichen. Du sparst nicht bloß beim Tanken Geld, Dash agiert auch als Dolmetscher für die Motorlampe und was sonst noch im Tacho-Bereich aufleuchtet und meistens einen Werkstatt-Termin nach sich zieht. Du bekommst genaue Infos zum Defekt und sogar eine Schätzung, was die Reparaturkosten angeht. So kannst Du auch bei den Werkstattkosten den einen oder anderen Taler sparen.
Foto: Apple CarPlay
Apple CarPlay und Android Auto: Die konkurrierenden Systeme in Neuwagen
Von Abarth über Mercedes bis zu VW und Volvo kannst Du bei der Konfiguration Deines Neuwagens schon Apple CarPlay hinzufügen. Die Automarken sind fast die gleichen, die auch Android Auto unterstützen werden. Das Betriebssystem von Google ist hierzulande noch nicht erhältlich, soll aber bald ebenfalls verfügbar sein. Die Konkurrenz, die wir von Smartphones und Tablets kennen, geht also im Auto in die nächste Runde – mit sehr ähnlichem Funktionsumfang. Beide Systeme kannst Du mit Deinem jeweiligen Smartphone koppeln. Damit bekommt Dein neues Auto einen Internetzugang und dadurch die Möglichkeit, über das Interface direkt auf Musikstreaming oder Verkehrsdaten zuzugreifen. Geführt wirst Du auf Deiner Route von Apple Karten oder Google Maps. Du steuerst Dein System über Siri oder Google Voice. Beide Konkurrenten arbeiten natürlich daran, möglichst schnell zahlreiche Apps für ihr System zur Verfügung zu stellen.
Hier die gute Nachricht: Um Apple CarPlay genießen zu können, musst Du nicht unbedingt einen Neuwagen bestellen. Du kannst das Apfel-System für Dein Auto auch nachrüsten. Das geht mit bestimmten Geräten von Alpine Electronics und Pioneer.
Smart Rim rettet bald Deine Felgen
Seitwärts einparken ist eine Kleinigkeit. Das denkt man sich so lange, bis man in einer fremden Stadt mal den Kantstein übersehen hat und die neu aufgezogene Felge hinüber ist. Autos haben mittlerweile so viele Sensoren, Lämpchen und Schnickschnack mit an Bord, doch nichts davon kümmert sich um das Wohl Deiner Felge. Bis jetzt. Denn mit Smart Rim bekommst Du einen Sensor, den Du im Radkasten anbringst und der sich nicht nur um Deine Felge, sondern die komplette Seite Deines Fahrzeugs kümmert. Die Betonwand im Parkhaus musst Du damit nicht mehr fürchten. Smart Rim funktioniert mit Deinem Smartphone. Genauso wie die Parksensoren vorne und hinten im Auto zeigt Smart Rim Dir auf dem Display an, wie nah das nächste Hindernis ist und piept, wenn Du in die Nähe eines Hindernisses kommst. Du kannst das Projekt unterstützen und beim Crowdfunding auf Indiegogo mitmachen. Ein Kit für Deinen Wagen kannst Du darüber für 375 anstatt 495 US-Dollar bekommen.
eCall – umstrittene Sicherheit in der Zukunft
Ab 31. März 2018 ist eCall Pflicht für alle Neuwagen in der EU. Hinter eCall verbirgt sich ein System, das bei einem Unfall automatisch einen Notruf absetzt und einen kleinen Datensatz mitschickt. Dieser Datensatz enthält dann den Zeitpunkt des Unfalls, den Unfallort, Fahrtrichtung, Fahrzeug-ID und ein paar optionale Daten wie beispielsweise Anzahl der Insassen. Zusätzlich kann eine Sprachverbindung aufgebaut werden, für den Fall, dass ein Insasse noch sprechen kann. Du wirst eCall auch manuell auslösen können, zum Beispiel als Zeuge eines Unfalls. In Sachen Sicherheit kann eCall sehr sinnvoll sein – allerdings sehen Datenschützer die notwendige Hardware von eCall als mögliche Infrastruktur für ein EU-weites Überwachungsnetzwerk. Zwar gelten für das Notrufsystem strenge Datenschutzrichtlinien, allerdings gilt das nicht für eventuelle Zusatzdienste, die von Automobil-Herstellern angeboten werden könnten und die auf die gleiche Hardware zurückgreifen. Wie das in der Praxis aussehen wird und welche Dienste auf das eCall-System zugreifen können, werden wir wohl ab April 2018 erfahren.
Wir stellen fest: So langsam dringen Industrie und Start-ups tatsächlich in Bereiche vor, in denen sich bislang nur The Hoff mit seinem K.I.T.T. befand. Wenn Du aktuell noch kein Geld für die neuesten Gadgets und Dienste im Auto ausgeben möchtest, kannst Du auch vorhandene Technik zweckentfremden. In Russland ist das schließlich auch kein Problem.