Digital Life
Wenn Straßenlaternen Dich zum Parkplatz winken
Sagen wir es, wie es ist: Parkplatzsuche ist ätzend. Nicht ohne Grund gab es in den letzten Jahren schon mehr digitale Lösungsansätze als Parkplätze in der Kölner Innenstadt am Montagmorgen. Nun präsentiert Siemens einen Ansatz, bei dem Straßenlaternen bei der Lösung des Problems eine zentrale Rolle spielen. Wir zeigen Dir, was es damit auf sich hat und was Dir bereits jetzt bei der Parkplatzsuche hilft.
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Du fährst mit Deinem Auto zur Arbeit, wo es normalerweise nahezu unmöglich ist, einen freien Parkplatz zu finden. Kurz bevor Du ankommst, meldet sich Dein Smartphone, um Dir zu zeigen, wo gerade der nächste freie Parkplatz zu finden ist.
Du fährst der eingebauten Navigation nach und parkst. Bis Du wieder wegfährst, bucht ein automatisches Bezahlsystem die Parkgebühren von Deinem Konto ab. Kein Zeitverlust wegen ewiger Suche, kein entnervtes Kleingeld-Suchen, weil es mal wieder zu wenig ist, kein lästiges Nachwerfen.
Ein Traum für Autofahrer
Hört sich nach einem Autofahrer-Paradies an, oder? Genau das möchte Siemens mit seinem neuen Ansatz zur Parkplatz-Optimierung erreichen. Den heiligen Gral der modernen Parkplatz-Services – die flächendeckende und permanente Abfrage der Parkplätze einer Stadt – wurde ebenso naheliegend wie genial beantwortet: Straßenlaternen sind die Lösung.
Für ein Pilotprojekt in Berlin wird in einem begrenzten Gebiet jede Laterne mit einem Sensor ausgestattet, der den ganzen Tag die folgende Frage beantwortet: Sind die Parkplätze unter mir frei oder besetzt? Diese Informationen fließen in in einer zentralen Datenbank zusammen, werden analysiert und an Autofahrer ausgegeben.
Langfristig bietet dieses System – vorausgesetzt, es funktioniert – die Aussicht, die Parkplatzsuche von Grund auf zu revolutionieren. Das lästige, langsame Herumgefahre mit Blicken nach links und rechts würde komplett entfallen, da man ja genau wüsste, wo man hin muss. Das sinnvolle Ausnutzen der Parkplatzsituation ist nicht nur für Autofahrer erstrebenswert, vor allem Stadtverwaltungen werden sich über die Verkehrsentlastung und somit die Kosteneinsparungen freuen.
Apps erleichtern das Parken
Doch auch jetzt schon gibt es einige Ansätze, verschiedene Aspekte des Parkens zu verbessern. Wir haben für Dich zusammengestellt, was Dir schon heute hilft:
Apps wie “Parkda” (Android) oder Parkopedia (iOS / Android) zeigen Dir die Parkhäuser in Deiner Nähe an. Der Clou: Du siehst sogar, wie viele Plätze noch frei sind. Über Parkopedia können Besitzer von Parkplätzen zusätzlich ihre Plätze vermieten, wenn sie freistehen, um ihre Auslastung zu verbessern.
Mit TraviPay hast Du den Parkautomaten in Deiner Hosentasche. Mit der Vodafone-App kannst Du, wenn Du auf einem kostenpflichtigen Parkplatz geparkt hast, Deine Parkzeit einstellen, verlängern und beenden. Die Kosten werden automatisch von Deiner Mobilfunkrechnung abgezogen. Die App funktioniert in über 100 Orten in Deutschland. Einen ähnlichen Dienst bietet easypark (iOS / Android / Windows Mobile) an.
Wer lieber auf Apps verzichtet, kann den Parkschein in 40 deutschen Städten auch mit einer SMS kaufen. Dafür bedarf es nur einer SMS an eine Nummer, die am Parkscheinautomat vermerkt ist. Nähere Informationen dazu gibt es hier.
Für Menschen, die gerne mal vergessen, wo sie denn nun geparkt haben, sind Apps wie “Find my car” (Android) oder der “GPS Car Tracker” (iOS) der passende Begleiter. Mit ihnen lässt sich nach dem Parken der eigene Standort einfach einspeichern, sodass man ihn später ganz einfach wiederfindet.
Du siehst also: Es gibt schon viele Angebote, die Dir das Parken erleichtern. Mit einer flächendeckenden Überwachung aller Parkräume einer Stadt bieten sich allerdings ungeahnte Möglichkeiten. Wir können nur hoffen, dass Siemens’ Pilotprojekt ein Erfolg wird.
Header-Foto: iStockphoto, Screenshots: Apple App Store