Digital Life
Welches Social Network passt zu Dir? 7 Alternativen zu Facebook
“Bist Du auf Facebook?” – Diese Frage ist heutzutage überflüssig geworden. 93% aller deutschen Social-Media-User nutzen das Netzwerk von Mark Zuckerberg aktiv. Dabei gibt es zum blauen Riesen durchaus Gegenentwürfe – und auch immer wieder Neuerscheinungen. Allem Anschein nach will Google noch im Mai auf seiner Entwicklerkonferenz I/O 2015 eine neue Foto-Plattform unabhängig von Google+ vorstellen. Wir haben uns tief ins Social Web begeben und sieben achtbare Alternativen zu Facebook herausgesucht. Welche passt zu Dir?
Die Etablierten
Mit weltweit knapp 300 Millionen aktiven Nutzern ist Twitter eines der größten Social Networks der Welt. 140 Zeichen kannst Du pro Textnachricht tippen, auch Bilder und Videos können verschickt werden. Einige Promis nutzen das Netzwerk als Selbstvermarktungsplattform, das besonders in den USA sehr beliebt ist. Auch nahezu alle großen Publikationen posten ihre Nachrichten hier. Während es bei Facebook thematisch oft und viel um private und soziale Angelegenheiten geht, steht bei Twitter eher die Information im Vordergrund. Wenn Du also ein Netzwerk suchst, um Dich vor allem zu informieren, dann ist Twitter für Dich eine gute Wahl.
Kurz: Schnelle Informationen, viel Promis und Publikationen
Bei Instagram geht es um eins: Bilder. Ach ja, und inzwischen auch um kurze Videos. Das inzwischen von Facebook gekaufte Netzwerk wird komplett vom Smartphone oder Tablet aus bedient. Du kannst Bilder posten, sie bearbeiten, mit Filtern versehen und Texte oder Hashtags hinzufügen. Wie bei Facebook kannst Du anderen folgen und ihre Postings liken. Auch auf Instagram sind eine Menge Promis unterwegs.
Kurz: Bilder, Filter und Promis
tumblr
Besonders bei amerikanischen Teens beliebt ist die Blogging-Plattform tumblr. In wenigen Minuten hat man seinen eigenen Blog aufgesetzt. Der große Erfolg des Netzwerks, das inzwischen von Yahoo gekauft wurde, hat unter anderem zwei Ursachen. Ein Beitrag kann auf tumblr alles sein: ein Bild, ein Tweet, ein GIF, ein Zitat, ein seitenlanger Beitrag und vieles mehr. Außerdem kann man mit seinem Account anderen Blogs folgen und deren Beiträge auf seiner eigenen Plattform posten. So verschwimmen die Grenzen zwischen Blogger-Plattform und sozialem Netzwerk.
Kurz: Blogs folgen Blogs, vielfältige Inhalte
Die wohl größte Forenlandschaft weltweit bietet Reddit, auch wenn es hier nicht Forum heißt, sondern Subreddit. In einem solchen Subreddit kann man, wie in einem Forum, Themen eröffnen und darüber diskutieren. Das können Texte, Bilder, Videos oder Links sein. Die hauptsächlich englischsprachige Plattform ist eine der Traffic-stärksten Websites der Welt. Warum? Weil man hier alles findet, wirklich alles: ein Subreddit über positive Weltnachrichten, eins über die Schönheit von Daten, eins über Fundstücke in Google Maps, eins für Interviews, in dem sogar schon Barack Obama zu Gast war und sich den Fragen der Community gestellt hat, eins über Start-ups, eins über Smartphones …. Weit über 500.000 Subreddits soll es geben, über 6.000 davon aktiv. Auch hier kannst Du Subreddits folgen und Dir so Deine eigene Statusleiste zusammenstellen – oder selbst ein neues Subreddit gründen.
Kurz: Ein Forum für – wirklich – alles
Die jungen Wilden
Diaspora
2010 von vier Studenten mithilfe eines Kickstarter-Projekts gegründet, kämpft Diaspora nun seit knapp fünf Jahren für ein dezentrales und nutzerfreundliches soziales Netzwerk. Sie waren die Antwort auf die große Kritikwelle gegen Facebooks Datenrichtlinien. Auf persönlichen Servern, so genannten “Pods”, die jeder User auch selbst aufsetzen kann, findet das Netzwerk statt, nicht auf zentralen Servern. Es hat sich zwar eine kleine, feine Community in diesem Projekt entwickelt, doch der große Erfolg blieb bislang aus. Den Traum vom Netzwerk von den Nutzern für die Nutzer erhalten die Gründer aber aufrecht und entwickeln munter weiter.
Kurz: Keine Werbung, keine Nutzerdaten
Ello
Ähnlich wie Diaspora verspricht auch Ello, Deine Nutzerdaten nicht an Werbetreibende zu verkaufen und niemals Ads zu schalten. Es befindet sich derzeit noch in der Beta-Phase und Du brauchst eine Einladung, um freigeschaltet zu werden. Das Prinzip ist Facebook und Twitter nicht unähnlich. In Deiner Statusleiste findest Du alles, was Leute, denen Du folgst, gepostet haben. Der eher minimalistische Stil hebt sich allerdings optisch von dem ab, was man derzeit tagtäglich so benutzt und wirkt angenehm ruhig. Und: man kann GIFs posten.
Kurz: Keine Werbung, keine Nutzerdaten, neu und schön
Tsu
Einen ebenfalls spannenden Ansatz verfolgt das Ende 2014 gegründete Netzwerk Tsu. Zwar wird bei Tsu Werbung geschaltet, doch die Nutzer verdienen mit. Nur 10% zahlt sich das Netzwerk laut eigenen Angaben aus. Die restlichen 90% gehen an die User (https://www.tsu.co/how-it-works). An die, die Inhalte im Netzwerk teilen und die, die damit interagieren. Je mehr man also im Netzwerk aktiv ist und je beliebter die eigenen Inhalte sind, desto mehr kann man damit verdienen. Das Netzwerk ist derzeit nur mit einer Einladung zugänglich.
Kurz: Nutzer verdienen an Werbeeinnahmen mit
Fazit
Das Feld der sozialen Netzwerke ist größer, als man auf den ersten Blick meinen würde. Das größte Argument für Facebook ist, dass nun mal alle Freunde da sind – und was nützt es, Fotos aus dem Urlaub zu posten, wenn es keiner aus dem eigenen Bekanntenkreis sieht und damit neidisch gemacht werden kann? Diesen Vorteil wird Facebook auch mittelfristig nicht verlieren.
Geht es Dir aber darum, neue Leute kennenzulernen, interessante Inhalte zu entdecken, coole Bilder zu finden oder über Themen zu diskutieren, die Du interessant findest, dann gibt es sicher Alternativen, die es wert sind, einmal ausprobiert zu werden.