Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Von wegen Gegensätze: Diese Technik ist featured by Nature

Was haben Frucht­fliegen mit Überwachungskam­eras, Delfine mit Modems und Schmetter­linge mit Dis­plays gemein­sam? Sie sind Orig­i­nal und Kopie. Bevor Du jet­zt mit Flip­per fax­en oder bei einem Schmetter­ling den Knopf zum Umschal­ten suchen möcht­est, schau lieber erst mal hier, welche raf­finierten Inno­va­tio­nen son­st noch ihren Ursprung im Reich der Natur haben.

Bionik – das wis­senschaftliche Abguck­en aus der Natur

Das Fachge­bi­et zum Abkupfern aus der Natur heißt Bionik. Fleißige Wis­senschaftler unter­suchen, wie Tieren und Pflanzen die wun­der­sam­sten Dinge gelin­gen – und wie man diese Tech­nik für Men­sch und Umwelt sin­nvoll nutzen kann. Der Klettver­schluss ist ein Parade­beispiel dafür. Ok, wir haben auch noch nie von ein­er Pflanze gehört, die eine Schleife kann. Den Lotus­ef­fekt kennst Du bes­timmt auch schon längst: Ein Lotus­blatt hat eine so fein struk­turi­erte Ober­fläche, dass kein Wass­er oder Schmutz daran haften bleiben kann. Mit­tler­weile ist es gelun­gen, diese Ober­fläche zu imi­tieren. Das Ergeb­nis: Bes­timmte Tex­tilien, Gläs­er und Fliesen wer­den zum Beispiel nach diesem Prinzip hergestellt – und ihre Besitzer freuen sich über viel weniger Reini­gungsaufwand. Bei­de Inno­va­tio­nen liegen schon eine Zeit­lang zurück. Deshalb haben wir heute ein paar aktuelle Entwick­lun­gen aus dem Bere­ich der Bionik für Dich auf Lager.

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Die Frucht­fliege und die Überwachungskamera

Frucht­fliegen, die Groupies des dreck­i­gen Geschirrs. Ger­ade jet­zt im Som­mer haben Frucht­fliegen Hoch­sai­son. Schon kurz nach­dem Du Deinen Smooth­ie aus­getrunk­en hast, tum­meln sie sich am leeren Glas und schla­gen sich die Bäuche voll. Fliegen­klatsche? Fehlanzeige. Obwohl sie ger­ade ihr per­sön­lich­es Schlaraf­fen­land ent­deckt haben, reagieren sie blitzschnell, wenn Du ihnen an den Kra­gen willst. Das liegt an ihrer Wahrnehmung. Frucht­fliegen sehen zwar nicht beson­ders scharfe Bilder, dafür reg­istri­eren sie Bewe­gun­gen viel schneller und kön­nen Geschwindigkeit­en per­fekt ein­schätzen. Ein Forscherteam aus der Schweiz hat jet­zt eine Art kün­stlich­es Facette­nauge entwick­elt, das die Qual­ität der Frucht­fliege­nau­gen sog­ar noch toppt. Bis zu 300 Bilder in der Sekunde soll es erfassen kön­nen und das auch bei schlecht­en Lichtver­hält­nis­sen. Als Ein­satzge­bi­et geben die Forsch­er zunächst kleine Drohnen an, die sich damit ori­en­tieren kön­nten. Elek­tro-Frucht­fliege? Igitt. In Zukun­ft kön­nte das kün­stliche Facette­nauge auch mit anderen Sen­soren zusam­me­nar­beit­en und dann eine Art 360-Grad-Bewe­gungsmelder ergeben. Von der Geschwindigkeit­skon­trolle bis hin zur zuver­läs­si­gen Überwachung ein­er Lager­halle ist vieles denkbar. Bloß bitte keine elek­trischen Frucht­fliegen, die sich wom­öglich an unseren Smart­phone-Akkus zu schaf­fen machen.

Der Schmetter­ling und Dein Smartphone-Display

Die Sonne strahlt aus voller Kraft. Kalte Getränke, Son­nen­bad – Entspan­nung pur. Und dann piepst das Smart­phone. Irgend­je­mand hat geschrieben. Wenn Du jet­zt nicht schnell in den Schat­ten kommst, wirst Du wahrschein­lich mit Deinen Hän­den etwas Schat­ten auf das Dis­play brin­gen und dann Deine Augen zukneifen, um auch nur einen Hauch der Nachricht lesen zu kön­nen. Wenn Du Pech hast, siehst Du Deine Gri­masse bloß selb­st und ärg­erst Dich über die Reflex­ion Deines Dis­plays. Den Lap­top mit ins Café zu nehmen, schei­det aus dem gle­ichen Grund aus. Doch das kön­nte sich bald schon ändern, dem Schmetter­ling sei Dank. Das Insekt mit dem passenden Namen „Glas­flü­gler“ hat näm­lich durch­sichtige Flügel. Und der Clou dabei: Sie reflek­tieren kaum. Der Schmetter­ling würde wahrschein­lich über ver­passte Instant-Mes­sag­ing-Nachricht­en und spiegel­nde Dis­plays nur müde lächeln, denn in seinem Fall geht es um das pure Über­leben. Wür­den seine Flügel Licht reflek­tieren, dann wäre er für seine Fress­feinde auf­fäl­liger als eine Neon­reklame bei Dunkel­heit. Am Karl­sruher Insti­tut für Tech­nolo­gie haben sich Forsch­er nun dem Auf­bau des Flügels angenom­men. Ziel ist es, die Struk­tur zu imi­tieren, um einen riesi­gen Schritt für nicht­spiegel­nde Ober­flächen zu unternehmen. Dazu zählen natür­lich Dis­plays von mobilen Geräten – yes – aber zum Beispiel auch Bril­lengläs­er – nochmal yes.

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Der Delfin und das Modem

An Land ist schnelles Inter­net heutzu­tage keine Sel­tenheit mehr. Unter Wass­er kommt die Kom­mu­nika­tion aber noch nicht so recht voran. Das Prob­lem: Unter der Wasser­ober­fläche über­lagern die Echos eines Sig­nals das eigentliche Ursprungssig­nal. Beim Empfänger kommt nur Kaud­er­welsch an. Und trotz­dem schaf­fen es Delfine, unter Wass­er über Laute miteinan­der zu kom­mu­nizieren. Und das sog­ar, wenn ihre Laute durch zahllose Echos über­lagert wer­den. Wie machen sie das? Immer­hin kann der Gesprächspart­ner ja alles ver­ste­hen und auch noch antworten – und zwar nicht bloß mit Lächeln und Nick­en. Flip­per und Co. müssen also ein Sys­tem haben, das die unver­ständlichen Geräusche wieder richtig zusam­menset­zt, oder? So ähn­lich. Der Unter­schied wird schon deut­lich, wenn man Delfinen kurz zuhört. Sie geben keine kon­stan­ten Töne von sich, wie wir Men­schen das beim Reden tun. Stattdessen pfeifen, zwitsch­ern und tir­ilieren sie. Durch diese per­ma­nente Abwech­slung wird ver­hin­dert, dass sich Sig­nal und Echo stören. Die Berlin­er Bionik-Fir­ma Evo­Log­ics hat sich von diesem Prinzip inspiri­eren lassen und ein Unter­wasser­mo­dem entwick­elt. Das ist zwar auch noch ziem­lich weit weg von echtem High­speed-Inter­net, aber viel klein­er und effek­tiv­er als die bish­er bei U-Booten ver­wen­de­ten Anten­nen. Diese sind näm­lich gerne ein paar hun­dert Meter lang und kön­nen ein­fache Nachricht­en nur emp­fan­gen, aber nicht senden. Bis wir in den Tiefen des Ozeans HD-Videochats machen kön­nen, wird wohl noch ein wenig Zeit verstreichen.

Die Natur hat einiges auf Lager, das wir mit heutiger Tech­nik nach­bauen und nutzen kön­nen – den Bionik-Forsch­ern sei Dank. Zum Schluss bleibt nur eine Frage: Wann sind endlich die nicht reflek­tieren­den Dis­plays fertig?

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