Digital Life
Technomuseum entsteht in Frankfurt
Ein Museum der besonderen Art wird es zukünftig im Herzen von Frankfurt am Main geben. Wo einst die deutsche und internationale Technoszene eine ihrer Keimzellen hatte, wird das Museum of Modern Electronic Music (MOMEM) seine Pforten öffnen. Das weltweit einzigartige Konzept wurde im Rahmen der Musikmesse vorgestellt.
Auf den Spuren der elektronischen Musik
Elektronische Musik ist heutzutage längst allgegenwärtig – ob David Guetta im Autoradio, Paul Kalkbrenner in der TV-Werbung oder DJ-Superstars wie Sven Väth und Hardwell auf den großen Festivals wie „Tomorrowland“. Aber weißt Du, wie und wo es alles angefangen hat? Wo liegen eigentlich die Wurzeln dieser Musik und welche Künstler haben über die Jahrzehnte hinweg die Szene geprägt? Wenn Dich diese Fragen interessieren, dann kannst Du Dich aufs MOMEM freuen.
Das Projekt von DJ und Veranstalter Talla 2XLC, seinem Partner und Vorsitzenden des Vereines „Friends of MOMEM e.V“, Alex Azary, sowie dem Atelier Markgraph soll einen Bogen spannen von den Anfängen bis ins Jetzt, vom Underground bis hin zu kommerzielleren Entwicklungen. Dabei soll das MOMEM Dich als Besucher durch verschiedene interaktive Elemente mit auf eine faszinierende Reise nehmen und so ein Stück Musikgeschichte erlebbar machen.
Was Dich im MOMEM erwarten wird
Als eine Art lebendiges Geschichtsbuch soll das MOMEM Dir jede Menge Infos über alle relevanten Künstler bieten. Ob Depeche Mode, Kraftwerk, Jean Michel Jarre, Giorgio Moroder oder später Daft Punk und Jeff Mills – sie alle prägten den elektronischen Sound auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Im MOMEM kannst Du anhand von Touchscreens die verschiedenen Genres wie Ambient, Trance oder Hardcore erleben. Von Chicago House und Detroit Techno über das weltbekannte „Burning Man“-Festival in den USA bis hin zu Goa-Partys in Indien sollen alle Facetten der modernen elektronischen Musik im Museum ihren Platz finden. Nicht nur legendäre Synthesizer und geschichtsträchtige Tonbänder werden im MOMEM als Exponate zu sehen sein, sondern beispielsweise auch die ehemalige Eingangstür der einstigen Kultdiscothek „Dorian Gray“ am Frankfurter Flughafen, die für viele DJs wie Talla 2XLC, Sven Väth oder auch Michael Münzing (Snap!) Sprungbrett für eine weltweite Karriere war.
Neben der reinen Musik soll das MOMEM auch die Auswirkungen der Technokultur auf Mode und Design thematisieren. Also wirst Du hier auch Fotografien, herausragende Albumcover und Logos bewundern können. Für Wearables und Gadgets, die mit der elektronischen Musikkultur zusammenhängen, wurde ebenfalls genügend Raum geschaffen. So soll beispielsweise die erste Jacke mit Löchern für die Kopfhörer, die einst in Japan entwickelt wurde, ausgestellt werden. Zudem ist eine MOMEM Academy mit Workshops, Panels und mehr geplant.
Mehr als nur ein Museum
Das MOMEM soll mehr werden als nur ein Museum im herkömmlichen Sinne. Neben den diversen interaktiven Elementen und der Möglichkeit, via App, Website oder vom Museum ausgegebenen Tablets Hintergrundinformationen zu den einzelnen Exponaten und Bereichen zu bekommen, ist noch einiges darüber hinaus geplant. Einmal monatlich ist zum Beispiel eine Abendveranstaltung in den Räumlichkeiten angedacht, zudem soll sich das Museum mehrmals täglich für kurze Zeit in einen „Club“ verwandeln.
Die Stadt Frankfurt war, vertreten von Bürgermeister Olaf Cunitz und Stadtrat Prof. Dr. Felix Semmelroth, der auch als Schirmherr des Projektes fungiert, auf der Pressekonferenz präsent und zeigte, dass man voll und ganz hinter der Sache steht. Die Finanzierung soll unter anderem über ein Crowdfunding laufen. Das MOMEM wird in die Räumlichkeiten des derzeitigen Kindermuseums an der Hauptwache direkt in der Frankfurter City einziehen. Neben dem regulären Museumsbetrieb kündigten die Macher beispielsweise Lesungen und Filmabende an. So solle das Museum ein Raum der Begegnung für die verschiedenen Generationen von Freunden elektronischer Musik werden. Du kannst also davon ausgehen, dass Dich hier sowohl als Musikliebhaber und Technikbegeisterter der „alten Schule“ als auch als Teil der jüngeren Generation eine Menge spannender Events und Erlebnisse erwarten werden. Allerdings wirst Du Dich noch ein bisschen gedulden müssen, denn die Eröffnung des MOMEM ist für das Jahr 2017 geplant.
Foto: MOMEM